Österreich sucht "PflegerInnen mit Herz"    

erstellt am
11. 09. 12

Neue Image-Kampagne schafft stärkere Sensibilität für das Thema Pflege und holt Österreichs beliebteste Pflegerinnen und Pfleger vor den Vorhang
Wien (bmwfj) - Eine gemeinsame Kampagne von Wiener Städtische Versicherung, Erste Bank, Wirtschaftsministerium, Sozialministerium und dem ÖGKV schafft eine neue Sensibilität für das Thema Pflege und holt Österreichs beliebteste PflegerInnen vor den Vorhang: Mit der Initiative "PflegerIn mit Herz" werden die beliebtesten Pflegerinnen und Pfleger des Landes gesucht. Von 11. September bis 3. Oktober laufen im ORF die "Pflegeminuten", die zur Wahl der "PflegerInnen mit Herz" aufrufen. Die Hilfsbereitschaft - vor allem auch unter Familienangehörigen - war für Bundesminister Dr. Reinhold Mitterlehner ein Grund, die Kampagne zu unterstützen: "Jeder Mensch kann in die Lage kommen, auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. Daher verdienen die zehntausenden Pflegerinnen und Pfleger in unserem Land zu jeder Zeit unsere Aufmerksamkeit und Wertschätzung."

Die ganze Bevölkerung soll wählen, nominiert werden kann jede(r), die/der einen oder mehrere Pflegefälle betreut. Nominiert werden kann unter http://www.pflegerIn-mit-herz.at oder auf dem Postweg (Postfach 25000, 1011 Wien, Kennwort: "PflegerIn mit Herz"). Einsendeschluss für die Nominierungen ist der 19. Oktober 2012. Eine Jury, bestehend u.a. aus Vertreterinnen und Vertretern der größten österreichischen NGOs im Sozial- und Pflegebereich, wird neun Gewinner aus jedem Bundesland auswählen, die bei einer Abschlussveranstaltung im November mit einem Geldpreis für ihr Engagement belohnt werden.

Ein "Danke" an die PflegerInnen
In Österreich gibt es rund 440.000 Pflegefälle und über professionelle 100.000 PflegerInnen, die sie betreuen. Der größte Teil der Pflegebedürftigen (rund 85%) wird zu Hause gepflegt. Auch Angehörige leisten hier einen wertvollen Beitrag. Die demografischen Entwicklungen in unserer Gesellschaft zeigen die Brisanz des Themas auch für die Zukunft: Rund 50% der Personen, die heute Pflegegeld beziehen, sind mindestens 81 Jahre alt. Der Anteil dieser Altersgruppe liegt heute bei etwa 5%, wird bis zum Jahr 2030 auf 7% und bis 2050 auf 11,5% steigen. In absoluten Zahlen ausgedrückt heißt das, dass die Anzahl der Menschen in dieser Altersgruppe von derzeit 440.000 auf fast 1,1 Million zunehmen wird. Das bedeutet nicht nur hohe finanzielle Kosten, sondern auch einen enormen Aufwand an Pflegedienstleistungen. Österreich besitzt ein sehr gutes Gesundheits- und Pflegewesen, doch die zunehmende Überalterung unserer Gesellschaft und sich ändernde Familienstrukturen machen das Thema Pflege zu einer der großen Herausforderungen der Zukunft.

Dass wir Österreicherinnen und Österreicher also immer älter werden ist erfreulich, dadurch steigt aber auch die Wahrscheinlichkeit im Alter zum Pflegefall zu werden. Für viele betagte Menschen sind ihre PflegerInnen schon heute sehr positive und wichtige "LebenspartnerInnen". Jeder von uns kann irgendwann einmal ein Pflegefall werden. Dennoch ist das Bewusstsein dafür derzeit noch nicht besonders ausgeprägt. Die Initiative "PflegerIn mit Herz" hat sich zum Ziel gesetzt, das zu ändern.

Statements der weiteren Unterstützer
Bundesminister Rudolf Hundstorfer ist im Sozialministerium oft mit dem Thema "Pflege" befasst. Er streicht vor allem den sozialen Aspekt der Kampagne hervor: "Viele unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger brauchen Unterstützung durch andere. Diesen unermüdlichen Helferinnen und Helfern soll durch diese Aktion gedankt werden."

Generaldirektor Mag. Robert Lasshofer von der Wiener Städtischen Versicherung betont: "Pflege betrifft jeden - heute oder morgen, direkt oder indirekt. Mit der nötigen Vorsorge erspart man sich einige Sorgen in dieser schweren Zeit. Um die Sorgen Pflegebedürftiger kümmern sich auch tausende PflegerInnen tagtäglich in Österreich. Mit der Initiative "PflegerIn mit Herz" holen wir sie vor den Vorhang und sagen Danke."

Auch Dr. Peter Bosek, Privat- und Firmenkundenvorstand Erste Bank, sieht eine große Verantwortung: "Die Erste Bank unterstützt die Aktion 'PflegerIn mit Herz', weil die Pflege in Österreich noch ein sehr wenig diskutiertes und mit Angst besetztes Thema ist. Das Risiko, im Alter ein Pflegefall zu werden, steigt aber mit der Höhe der Lebenserwartung. Wir alle erreichen ein immer höheres Alter und wollen den Ruhestand genießen, das Thema Pflege passt nicht dazu und wird immer noch verdrängt. Hier muss noch mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden."

Ursula Frohner, Präsidentin des ÖGKV, vertritt in der Kampagne die Berufsgruppe der professionellen PflegerInnen: "Pflegefachpersonen haben eine zentrale Rolle im Gesundheitswesen und den Pflegesystemen. Mit ihrem Fachwissen unterstützen sie Pflegebedürftige und deren Angehörige bei der Bewältigung des Alltages, bei akuten und chronischen Erkrankungen sowie im Rahmen der Rehabilitation. Dieses enorme Spektrum von Pflegeleistungen wird nach wie vor nur sehr unzureichend wahrgenommen. Deshalb unterstützt der Österreichische Gesundheits- und Krankenpflegeverband ÖGKV die Kampagne 'PflegerIn mit Herz'."

Dr. Günter Geyer, Präsident des Vereins "PflegerIn mit Herz" und Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtische Versicherungsvereins zu seinem Engagement: "Ich sehe es als soziale und gesellschaftliche Verpflichtung, zur Auseinandersetzung von zentralen Zukunftsfragen wie dem Thema Pflege beizutragen. Es gilt, das Ansehen des Pflegeberufs in unserer Gesellschaft zu stärken, denn besonderes Engagement verdient besondere Anerkennung."
     
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