Wert der Lebensmittel ins Zentrum rücken   

erstellt am
11. 09. 12

Eisl: Land Salzburg, Salzburger Landwirtschaft und Wirtschaftskammer Salzburg starten Kampagne "Lebensmittel sind kostbar"
Salzburg (lk) - In Stadt und Land Salzburg werden jährlich 10.000 Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Agrarland Salzburg, Salzburger Landwirtschaft und Wirtschaftskammer Salzburg rücken daher mit einer Kampagne unter dem Titel "Lebensmittel sind kostbar" bis Mitte November durch gezielte Aktionen den Wert der Lebensmittel und den bewussten Umgang damit ins Zentrum. Die Aktion informiert Konsumentinnen und Konsumenten über die tatsächliche Bedeutung des Mindesthaltbarkeitsdatums, optimale Lagerbedingungen von Lebensmitteln sowie über negative Auswirkungen der Überkonsumation. Darüber berichtete Agrarreferent Landesrat Sepp Eisl am 11.09. bei einem Informationsgespräch mit der Wirtschaftskammer und der Salzburger Landwirtschaft in Wals-Siezenheim.

Lebensmittelabfälle leicht vermeiden
"Wir haben die Kampagne so angelegt, dass wir neben der Bewusstseinsbildung auch praktische Tipps und Informationen für Einkauf, Lagerung und Verbrauch von Lebensmitteln geben", erklärte Eisl, der die Kampagne initiierte. "Es ist wichtig, eine breite Diskussion in der Gesellschaft auszulösen. Die Unterstützung der Lebensmittelgewerbetreibenden ist hier besonders wertvoll, denn sie sind mit den Kundinnen und Kunden im Gespräch. Die Ergebnisse des Redaktionsteams der Kinderzeitung 'Plaudertasche' werden uns in den kommenden Tagen und Wochen die Augen öffnen. Die Kinder haben als Lebensmitteldetektive ein alarmierendes Ergebnis zu Tage gebracht, wie wir tagtäglich mit kostbaren Lebensmitteln umgehen." Kein anderes Produkt wird in so großen Mengen weggeworfen wie das Grundnahrungsmittel Brot. "In Österreich sind das bis zu 70.000 Tonnen jährlich", berichtete Eisl.

Bei der Kampagne wird der Wert von Lebensmitteln ins Zentrum gerückt. Kooperiert wird deshalb auch mit den Salzburger Juwelieren, die Lebensmittel als Kostbarkeiten in ihren Geschäftsauslagen präsentieren. Weiters gibt es Folder mit praktischen Tipps, Plakate, Restl-Rezepte von Salzburgs Spitzenkoch Josef Illinger.

Wirtschaft trägt Verantwortung
"Die Wirtschaftskammer Salzburg hat es sich zum Programm und Ziel gemacht, eine Wirtschaftskultur der Verantwortung zu fördern", betonte Otto Filippi, Berufsgruppeninnungsmeister der Salzburger Fleischer. Dazu gehört die Kampagne "Lebensmittel sind kostbar". Bei der Kampagne mit dabei sind unter anderem die Salzburger Lebensmittelgewerbe und die Salzburger Juweliere. "Die Salzburger Lebensmittelgewerbe sind davon überzeugt, dass neben einer naturnahen, nachhaltigen Rohstoffproduktion ein möglichst verantwortungsvoller Umgang der Konsumentinnen und Konsumenten mit Lebensmitteln notwendig ist. Das reicht vom bewussten Einkauf über die richtige Lagerung bis zum Verbrauch von Produkten, die das Mindesthaltbarkeitsdatum zwar schon überschritten haben, aber noch nicht verdorben sind."

Mindesthaltbarkeitsdatum – sehen, riechen, schmecken
Kann ein Lebensmittel noch konsumiert werden, wenn das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist? Bei den meisten Lebensmitteln ist ein Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben, bei besonders leicht verderblichen Lebensmitteln dagegen ein Verbrauchsdatum. "Mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum garantiert der Hersteller, dass das Produkt bei Einhaltung der angegebenen Lagerbedingungen seine volle Genussfähigkeit beziehungsweise Qualität mindestens bis zu diesem Zeitpunkt behält. Das heißt, dass ein Lebensmittel üblicherweise länger haltbar ist, als es das Mindesthaltbarkeitsdatum anzeigt", erklärte Ing. Andrea Igler von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH. Sind bei einer Überprüfung auf Farbe, Aussehen und Geruch keine Auffälligkeiten zu bemerken, kann das Produkt bedenkenlos verzehrt werden. Ist dagegen ein Verbrauchsdatum angegeben, sollte bei einem Überschreiten das Produkt nicht mehr konsumiert, sondern entsorgt werden.

"Voraussetzung für die Haltbarkeit ist die strikte Einhaltung der Lagerbedingungen. Bei leicht verderblichen Lebensmitteln darf die Kühlkette nicht unterbrochen werden. Die Verantwortung dafür liegt ab dem Zeitpunkt des Kaufes beim Konsumenten und ist daher vor allem im Sommer schon beim Transport nach Hause zu berücksichtigen. Bei vielen leicht verderblichen Produkten – wie Faschiertem, rohem Fisch und Meeresfrüchten sowie rohem Geflügel – sind oft Lagertemperaturen von null bis zwei Grad Celsius angegeben. Diese Temperaturen werden nur in Kühlschränken mit speziellen Null-Grad-Zonen erreicht. Wird dieser angegebene Temperaturbereich bei Transport oder Lagerung überschritten, verkürzt sich die Lagerfrist, sodass ein Produkt bereits vor Erreichen des Verbrauchsdatums verdorben sein kann", ergänzte Igler.

Genusstage im Zeichen der Qualität
Ebenfalls auf den besonderen Wert von Lebensmitteln hingewiesen werden soll bei der 3. Nacht des Genusses am Donnerstag, 13. September, ab 18.00 Uhr, sowie bei den darauffolgenden Genusstagen bis Samstag, 22. September. Die Salzburger Lebensmittelgewerbe machen dabei auf ihre besondere Rolle als Qualitätsproduzenten, Nahversorger, regionaler Arbeitgeber und Ausbilder sowie Partner der heimischen Landwirtschaft aufmerksam. Von der Bäckerei über das Fleischerfachgeschäft, Molkerei und Käserei bis hin zum Schnapsbrenner und Konditor – bei der seit dem vergangenen Jahr auch österreichweiten Genussaktion öffnen zahlreiche Betriebe ihre Pforten und gewähren einen Blick hinter die Kulissen der regionalen Lebensmittelerzeuger. Weitere Informationen gibt es unter www.salzburger-lebensmittel.at.

Bei der Nacht des Genusses und den Genusstagen können Interessierte den Meisterinnen und Meistern bei der Herstellung ihrer Produkte über die Schulter schauen und die Produkte verkosten. Erläutert wird die Herkunft der Zutaten aus biologischer Herstellung. Für die eine oder andere Überraschung werden neue Produkte, die von den Betrieben extra zur Genussaktion erdacht wurden, sorgen. Ebenso wird es bei speziellen Produkten Sonderaktionen geben.

"Plaudertasche" widmet sich dem Thema
Die "Plaudertasche", eine Kinderzeitung von Kindern für Kinder und Erwachsene, widmet sich in ihrer mittlerweile 48. Ausgabe auf Initiative der Salzburger Landwirtschaft und des Vereins Spektrum dem Thema Lebensmittel. Unter dem Titel "Die Lebensmittel-Detektive sind los" schwärmte das Redaktionsteam aus und trug Interessantes, Wissenswertes und Alarmierendes rund um den Wert von Lebensmitteln und das achtlose Wegwerfen zusammen. Die "Plaudertasche" erschien im Jahr 2000 zum ersten Mal und ist ein weiterer Schritt in der Kooperation aller in der Plattform Weltkindertag beteiligten Initiativen, die bereits seit mehreren Jahren gemeinsam den Weltkindertag organisieren. "Für die Salzburger Landwirtschaft war die Einbindung des Vereins Spektrum in die Kampagne ein Muss", erklärte Eisl. Das Salzburger Agrarmarketing wickelte bereits in den vergangenen Jahren viele Lebensmittelprojekte mit dem Salzburger Verein ab, wie zuletzt das Generationenkochen oder die Kinder-Aktion "Die Schranne kocht".
     
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