Neues EU-Energiespargesetz ohne Zentralismus   

erstellt am
11. 09. 12

EU-Energieeffizienz-Richtlinie verpflichtet Mitgliedstaaten zur Renovierung öffentlicher Gebäude
Straßburg (övp-pd) - "Das neue EU-Energiespargesetz bringt bindende Ziele bei der Gebäude-Renovierung und bei nationalen Energiesparplänen, ohne zentralistisch den Mitgliedstaaten vorzuschreiben, wie sie die Ziele erreichen sollen", erklären Paul Rübig, Energiesprecher der ÖVP im EU-Parlament, und Richard Seeber, Umweltsprecher der Europäischen Volkspartei (EVP) den Beschluss der Energieeffizienz-Richtlinie im Europäischen Parlament vom 11.09. Das neue EU-Gesetz sieht die Einführung bindender Maßnahmen bei der Renovierung öffentlicher Gebäude, verpflichtende Energiesparpläne und Energieaudits für alle großen Unternehmen vor. Die EU-Mitgliedsländer müssen künftig jedes Jahr drei Prozent aller öffentlichen Gebäude sanieren sowie durch selbstgewählte Maßnahmen den nationalen Energieverbrauch um 1,5 Prozent senken. Außerdem soll in Europa verstärkt auf Kraft-Wärme-Kopplung, die gleichzeitige Gewinnung von elektrischem Strom und Heizwärme, gesetzt werden.

"Jetzt werden wir in Europa endlich neue Maßnahmen setzen, um Energie effizienter einzusetzen. Dadurch schützen wir die Umwelt, unsere europäische Industrie wird international wettbewerbsfähiger und wir schaffen neue Arbeitsplätze", freut sich Rübig. "Jetzt wird die energetische Sanierung von mehr als 100 Millionen Gebäuden in Europa angestoßen. Durch die Sanierung sinken die Heizkosten massiv, weniger Energie wird verbraucht, weniger CO2 ausgestoßen und gleichzeitig bekommt die Baubranche und das Handwerk in großem Umfang neue Aufträge", erklärt Seeber. "Jedes Jahr gibt die EU rund 500 Milliarden Euro für Energieimporte aus. Mit der Energieeffizienzrichtlinie wollen wir sicherstellen, dass ein Teil des Geldes in der EU bleibt", so Rübig.

Rübig begrüßt, dass die Mitgliedstaaten weitgehend freie Hand bei der Wahl der geeigneten Maßnahmen behalten. "Es ist wichtig, zur Förderung der Energieeffizienz auf marktwirtschaftliche und flexible Instrumente zu setzen", so Rübig. Seeber lobt den Beschluss, gleichzeitig hätte er sich in manchen Bereichen noch mehr gewünscht: "Es ist wichtig, jetzt mit den notwendigen Maßnahmen loszulegen. Im Bereich der Sanierung öffentlicher Gebäude wäre aber noch mehr möglich gewesen." Die ursprünglich ambitionierteren Vorhaben des EU-Parlaments seien von den Regierungen der Mitgliedstaaten gebremst worden. Seeber betont die Vorteile von Effizienzmaßnahmen gegenüber einer bloßen Einschränkung des Energieverbrauchs, ohne Effizienzsteigerung: "Energieeffizienz ist die konsumenten- und klimafreundlichste Form des Energiesparens. Für den gleichen Einsatz bekommt der Konsument mehr und das Klima wird weniger belastet", erklärt Seeber.
     
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