Ausstellung zu "NS-Euthanasie in Kärnten" eröffnet   

erstellt am
24. 09. 12

LHStv. Kaiser bei Ausstellungseröffnung und Übergabe der Psychiatrieakten an das Landesarchiv
Klagenfurt (lpd) - "Massenmord im Irrenhaus Klagenfurt vor dem Volksgerichtshof" titelte die Volkszeitung am 24. März 1946. Inhalt des Berichtes war der als "Euthanasie" (schöner Tod) verharmloste Mord von seelisch leidenden und beeinträchtigten Menschen durch die Nationalsozialisten. Von 1940 bis 1945 wurden im Rahmen der NS-Euthanasie 1.500 Menschen in und aus Kärnten ermordet. Zum Gedenken daran und aus Anlass der Übergabe des historischen Archives der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikums Klagenfurt an das Kärntner Landesarchiv fand am 21.09. ein Gedenkabend im Landesarchiv statt, bei dem auch eine entsprechende Ausstellung eröffnet wurde.

Primarius Herwig Oberlerchner, Leiter Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Klagenfurt, und Landesarchivdirektor Wilhelm Wadl konnten dabei auch Kärntens Gesundheitsreferenten LHStv. Peter Kaiser begrüßen. Kaiser mahnte in seinen Grußworten, die Ereignisse aus einem der dunkelsten Kapitel in der Geschichte unseres Landes nicht zu verdrängen oder zu vergessen, sondern vielmehr als Lehre für die Zukunft zu sehen. "Wir müssen uns und unsere Kinder sowie nachkommende Generationen über diese schrecklichen Ereignisse informieren und sie aufklären, um zu verhindern, dass Dinge verharmlost werden, die sich nie mehr wiederholen dürfen. Das Schicksal der Familien, deren Mitglieder von den Nazis getötet wurden, soll uns immer daran erinnern, was passieren kann, wenn unsere solidarische Gemeinschaft durch das Säen von Neid, Hass und Zwietracht gefährdet wird", so Kaiser. Es seien Veranstaltungen und Ausstellungen wie diese, die auch erkennen lassen, wie glücklich wir uns schätzen sollten, in einer friedlichen Demokratie zu leben. "Dieses friedliche Zusammenleben gilt es zu schützen. Wir alle sind gefordert, uns gemeinsam zu wehren, wenn den Schwächeren unsere solidarischen Gemeinschaft Ungerechtigkeit droht", appellierte Kaiser. "Seid vor allem immer fähig, jede Ungerechtigkeit gegen jeden Menschen an jedem Ort der Welt im Innersten zu fühlen. Das ist die schönste Eigenschaft eines Revolutionärs", erinnerte Kaiser an ein Zitat des Freiheitskämpfers Che Guevara.

Laufzeit der Ausstellung: 24. September bis 2. November 2012; Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8.00 bis 12.00, 13.00 bis 15.30 Uhr; Freitag 8.00 bis 12.00 Uhr; (26. Oktober und 1. November 2012 geschlossen!); Eintritt frei!
     
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