NÖ ist Spitzenreiter der "Fairtrade"-Gemeinden   

erstellt am
24. 09. 12

Wien (nöwpd) - 36 von 80 österreichischen "Fairtrade"-Gemeinden befinden in Niederösterreich. In den Gemeindestuben wird nicht nur der bekannte "Fairtrade"-Kaffee getrunken, die Gemeindevertretung ist auch verpflichtet, sich aktiv für fair gehandelte Produkte einzusetzen und gewisse Auflagen zu erfüllen. Wie Hartwig Kirner, Geschäftsführer von "Fairtrade" Österreich, dem NÖ Wirtschaftspressedienst mitteilt, ist z.B. verpflichtend vorgesehen, dass bei Veranstaltungen der Gemeinde und ihrer Bildungs- und Freizeiteinrichtungen "Fairtrade"-Produkte angeboten werden.

Weiters muss eine mit "Fairtrade" ausgezeichnete Gemeinde nicht nur Werbung für fair gehandelte Produkte machen, sondern auch eine Arbeitsgruppe einsetzten, die für die Umsetzung und Weiterentwicklung der "Fairtrade"-Ziele arbeitet und darüber mit einer jährlichen Evaluierung Bericht erstattet.

Nach Aussage des Geschäftsführers geht es dem gemeinnützigen "Fairtrade"-Verein sehr gut. "Wir feiern nächstes Jahr das 20jährige Bestehen und können uns über kontinuierliches Wachstum freuen", sagt Hartwig Kirner. Seiner Meinung nach haben die Menschen infolge der Wirtschaftskrise verstanden, wie wichtig es ist, etwas zu verändern - "und fairer Handel ist ein guter Anfang dafür", so Kirner.

Gehandelt wird vor allem mit Kaffee, Bananen, Schokolade, Fruchtsäften und Rosen, wobei die Zertifizierung nach sehr strengen Richtlinien erfolgt. Zu den "Fairtrade"-Standards gehören vor allem verbesserte Arbeitsbedingungen, Diskriminierungsverbot, Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit, Zahlung eines fairen Preises sowie Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz.

Verkauft werden die Produkte vor allem in Supermärkten, Gastronomiebetrieben und Weltläden, von denen es in Niederösterreich 23 gibt. Für den fairen Handel sind rund 800 ehrenamtliche Helfer und zehn Angestellte im Einsatz. Der geschätzte Umsatz beträgt in der Region Niederösterreich und nördliches Burgenland rund 22 Millionen Euro, das ist etwa ein Fünftel des Gesamtumsatzes in Österreich.

Neu ist, dass heuer erstmals ein Wettbewerb unter den niederösterreichischen "Fairtrade"- Gemeinden stattfindet. Bis zum 30. September können die Gemeinden ihre besten Aktionen und Projekte zum Thema "Fairer Handel" einreichen. Die Prämierung erfolgt am 25. Oktober im City-Hotel St. Pölten. Für die Zukunft wünscht sich die Geschäftsleitung noch mehr Wachstum, damit möglichst viele Menschen in den Entwicklungsländern vom fairen Handel profitieren. (knox)
     
Informationen: http://www.fairtrade.at    
     
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