Neue Methode zur Netzhautuntersuchung im Burgenland   

erstellt am
21. 09. 12

Innovation zur Früherkennung von Augenerkrankungen
Großpetersdorf (bmls) - Der ärztliche Leiter der Initiative „Besser sehen“, Augenfacharzt Dr. Wilfried Obermayer, setzt einen weiteren wichtigen Schritt in der burgenländischen Augenvorsorge. In seiner Ordination in Großpetersdorf ist es seit einem Jahr im Burgenland möglich, mit einer neuen innovativen Technologie einen ultraweiten Einblick in die Netzhaut zu erhalten. Schleichende Defekte der Netzhaut oder bevorstehende Netzhautablösungen können so erstmals frühzeitig erkannt werden, eine Erblindung kann verhindert werden. Doch auch zur Früherkennung anderer Augenerkrankungen wie zum Beispiel Grüner Star, diabetische Retinopathie oder altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist hier ein Meilenstein in der Medizintechnik geschaffen worden ­ AMD ist eine häufig auftretende Erkrankung der Netzhautmitte (Makula), die vor allem Menschen betrifft, die älter als 50 Jahre sind. Viele Folgeerkrankungen wie Diabetes, Hypertonie oder Herzkreislauferkrankungen können bei gezielter Untersuchung der Netzhaut schon im Frühstadium erkannt werden. Eine Gegensteuerung ist somit meist noch rechtzeitig möglich. „Ich freue mich, dass es diese neue innovative Möglichkeit zur Vorsorge im Burgenland gibt. Das Burgenland wird auch hier wieder seiner Vorreiterrolle in der Gesundheitsvorsorge gerecht. Das Screeningverfahren zur gründlichen Untersuchung der Netzhaut zur Früherkennung möglicher Augenerkrankungen, die die Lebensqualität beeinträchtigen oder sogar zur Erblindung führen können, ist für alle wichtig,“ so Gesundheitslandesrat Dr. Peter Rezar.

Schnelle und schmerzlose Untersuchung
Während die Augenuntersuchung einen Blick in den vorderen Augenabschnitt einschließt, ist eine gründliche Untersuchung der Netzhaut entscheidend, um zu beurteilen, ob das Auge gesund ist. Die Untersuchung ist schnell, schmerzlos und kann ohne Eintropfen zur Erweiterung der Pupillen durchgeführt werden. „Damit bleiben dem Patienten die unangenehmen Begleiterscheinungen des Eintropfens und das Warten auf die Wirkung, damit eine Untersuchung durchgeführt werden kann, erspart. Auch ist man nach der Untersuchung nicht – so wie nach dem Eintropfen – beeinträchtigt, man kann also autofahren oder ins Büro gehen“, erklärt Obermayer. Die Kosten werden von den Krankenkassen noch nicht übernommen, die Untersuchung kostet € 41.

Bisher wurden in der Ordination Dr. Obermayer 1.187 Untersuchungen mit der neuen Methode durchgeführt. „In elf Prozent der Fälle wurde eine Erkrankung frühzeitig erkannt und es konnte frühzeitig mit einer Therapie begonnen werden. Bei einzelnen Krankheitsbildern, wie Netzhaut-Atrophie oder Netzhautblutungen, lag die Früherkennungsrate sogar bei 54% beziehungsweise 25%.“

„Durch die neue Technologie ist es dem Augenfacharzt zum ersten Mal möglich, einen weiten Einblick in die Netzhaut zu erhalten, mehr als bei den bisherigen herkömmlichen Methoden möglich war, und das bei gleichzeitig verbessertem Patientenkomfort. In der Vorsorge, Diagnose und Therapie ein innovativer Fortschritt, der vielen Patienten helfen kann. Man sieht die gescreente Netzhaut viel schöner und kann sie dem Patienten auch zeigen“, meint Obermayer.
Aktuell sind in Österreich acht Gräte im Einsatz, nächste Woche kommt ein weiteres dazu.
     
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