Lopatka trifft russischen Vizeaußenminister Titow in Moskau   

erstellt am
21. 09. 12

Lopatka "Beziehungen zu Moskau stehen in allen Bereichen auf einem soliden Fundament und werden kontinuierlich ausgebaut"
Wien/Moskau (bmeia) - Staatssekretär Reinhold Lopatka traf am 21.09. mit dem Vize- Außenminister der Russischen Föderation, Wladimir Titow und mit den Parlamentariern der österreichisch-russischen Freundschaftsgruppe unter dem Vorsitz von Elmira Glubokowskaja in Moskau zu Arbeitsgesprächen zusammen.

Im Rahmen des Besuchs konnte Lopatka auch ein Abkommen mit dem Vizekulturminister Grigorij Petrowitsch Iwlijew über die Rückgabe der Esterhazy Bibliothek unterzeichnen. „Dieses Abkommen ist ein Beweis für das große gegenseitige Vertrauen zwischen Moskau und Wien“, hielt der Staatssekretär fest.

„Unsere wirtschaftliche Kooperation mit Russland hat großes Potential. Derzeit beträgt das Handelsvolumen, sowie der Gegenwert der österreichischen Investitionen in Russland jährlich jeweils etwa 6 Milliarden Euro. Damit sei Russland unter den Top 10 Exportmärkten für die österreichische Wirtschaft. „Wir bemühen uns für unsere Wirtschaftstreibenden und Unternehmen laufend um Verbesserung der Investitionsbedingungen in Russland“, so Lopatka.

„Auch im Tourismus verzeichnen wir erfreuliche Zuwachsraten. 400.000 Touristen aus Russland besuchten Österreich im Jahr 2011. Das ist eine Zunahme um 30% gegenüber 2010 und damit die stärkste Zuwachsrate unter allen Herkunftsländern. Dank russischer Wintertouristen existiert das „Jänner-Loch“ in Österreich nicht mehr“, so der Staatsekretär.

Abkommen zur Polizeikooperation und zur Katastrophenhilfe seien derzeit ebenfalls mit der Russischen Föderation in Verhandlung.

Die Arbeit der österreichisch- russischen Historikerkommission trägt viel zum besseren Verständnis der gemeinsamen Geschichte bei. „Hier konnte schon viel aufgearbeitet werden“ hielt Lopatka fest. So konnten die Daten von 130.000 Österreichern, die in sowjetischer Kriegsgefangenschaft waren, sowie Daten zu 60.000 sowjetischen Soldaten, die während des 2. Weltkriegs in Österreich ums Leben kamen, dokumentiert werden. „Mir ist es ebenfalls ein Anliegen, Besatzungskinder bei den Nachforschungen nach ihren Vätern und Familienangehörigen in Russland zu unterstützen. Ich habe mich daher persönlich bei Wladimir Titow für einen Zugang zu den russischen Archiven eingesetzt “, so der Staatssekretär.

Russland ist globaler Akteur in Sicherheitsfragen. Daher ist auch die Situation in der gemeinsamen Nachbarschaft ein Thema: die Wahlen in Weißrussland und der Ukraine, der Westbalkan, und die „eingefrorenen Konflikte“, sowie aktuelle Krisensituationen in Syrien oder im Iran. „Österreich ist außerdem eines der wenigen Länder, das mit Russland einen bilateralen Menschenrechtsdialog führt“, hielt Staatssekretär Lopatka abschließend fest.
     
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