"Groß Gold" für Joannis Avramidis    

erstellt am
19. 09. 12

Kulturministerin Schmied zeichnete Joannis Avramidis mit Großem Goldenen Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich aus
Wien (bmukk) - Kulturministerin Claudia Schmied überreichte Abend des 18.09. im Rahmen der Ausstellungseröffnung „Joannis Avramidis“ im Kunsthistorischen Museum in Wien dem international renommierten Künstler Joannis Avramidis das „Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich“. Schmied: „Kunst kennt keine Grenzen, weder geografische noch zeitliche. Joannis Avramidis Leben und Schaffen zeigt uns, dass die Kunst es vermag, den Bogen von der Antike bis zum 21. Jahrhundert zu spannen und die Elemente der griechischen und österreichischen Kultur zu verbinden. Die wertschätzende Auseinandersetzung zwischen „Altem“ und „Neuem“ führt uns vor Augen, wie bereichernd dieser Dialog ist. Es ist unsere Aufgabe, zeitgenössische Kunst zu fördern und Künstlerinnen und Künstler, die in unserer Zeit leben, zu schätzen.“

„Joannis Avramidis schöpft seit 1965 Ruhe und Kraft für sein Schaffen in den Praterateliers, einem besonderen Ort der Künste. Seine Figuren stehen autonom, schön und klar vor uns und vermitteln große menschliche Werte: Hoffnung und Harmonie, Einsamkeit und Sehnsucht. Nehmen wir die Humanität in den Werken von Joannis Avramidis als Auftrag, um für die menschliche Würde einzustehen. Joannis Avramidis und seine Arbeit sind Vorbild für Generationen von jungen Künstlerinnen und Künstler“, so die Kulturministerin.

Im September feiert Em. o. HS-Prof. Joannis Avramidis seinen 90. Geburtstag. Das Kunsthistorische Museum widmet dem Künstler eine Ausstellung und zeigt eine Auswahl seiner Skulpturen und graphischen Arbeiten, die in der Antikensammlung in unmittelbaren Dialog mit den Originalen des griechischen und römischen Altertums treten.

Joannis Avramidis wurde am 26. September 1922 in Batumi, Georgien geboren. Nach dem Tod seines gegenüber der UdSSR oppositionellen und in Haft befindlichen Vaters, musste die Familie 1939 Batumi, wo Joannis Avramidis Kunst studierte, verlassen und nach Griechenland auswandern. Avramidis kam 1943 als Fremdarbeiter nach Wien, studierte nach dem Krieg zunächst Malerei und von 1953 bis 1956 Bildhauerei bei Fritz Wotruba. 1968 bis 1992 war er dann selbst Professor an der Akademie der bildenden Künste am Schillerplatz.

Mit seinen vom menschlichen Körper abgeleiteten abstrakten Skulpturen war Joannis Avramidis bereits 1962 bei der Biennale in Venedig vertreten. 1964 nahm er an der documenta III in Kassel teil, 1977 an der documenta 6.

Neben seiner künstlerischen Bedeutung ist Avramidis ein Beispiel für die Verfolgungsgeschichten im zerrütteten Europa des 20. Jahrhunderts. Gleichzeitig ist er eine Persönlichkeit, der es gelang, trotz schwieriger Lebensbedingungen in Österreich ein herausragendes Lebenswerk zu schaffen.

Joannis Avramidis ist Mitglied des Österreichischen Kunstsenats (Großer Österreichischer Staatspreis 1973) und ist als Träger des Österreichischen Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst (1985) Mitglied der Kurie Kunst.
     
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