Verbund und EVN eröffnen Wasserkraftwerk Ashta in Albanien   

erstellt am
18. 09. 12

Erstes gemeinsames internationales Großprojekt fertig gestellt
Maria Enzersdorf, Shkoder, Wien (verbund) - Die Projektgesellschaft „Energji Ashta“ und ihre Eigentümer Verbund und EVN eröffnen am 18.09. in Albanien eine Weltneuheit: das größte Matrix-Wasserkraftwerk aus Kleinturbinen. Das Wasserkraftwerk Ashta wurde im Norden Albaniens, nahe der viertgrößten Stadt des Landes, Shkoder in den letzten 30 Monaten gebaut. Es ist die größte Investition der letzten 30 Jahre am albanischen Energiemarkt. Am Drin-Fluss wird dabei äußerst innovativ vorgegangen: Die Matrix-Technologie (eine Kleinturbine in der Größe einer Telefonzelle) ermöglicht eine besonders effiziente Nutzung der Wasserkraft. In Ashta werden künftig jährlich 240 Mio. kWh Strom erzeugt, 100.000 albanische Haushalte können so mit erneuerbarer Energie versorgt werden.

Das Kraftwerk Ashta wird nach der Fertigstellung Strom für 100.000 Haushalte in Albanien erzeugen, schafft Arbeitsplätze und gibt der Region und dem Land positive Wirtschaftsimpulse. Es verbessert die Versorgungssicherheit und hilft, die Abhängigkeit Albaniens von Stromimporten zu reduzieren. Es ist umweltverträglich geplant und produziert keine Emissionen. Am Ende der 35-jährigen Konzessionsperiode geht das Kraftwerk an die Republik Albanien.

Das Kraftwerk besteht aus zwei Stufen: Ashta 1 wird dort, wo vor drei Jahrzehnten der Spathara-Stausee mit Überlaufwehr und kleinen Bewässerungsanlagen für die Landwirtschaft errichtet wurde, ein erstes Mal Strom in 45 Hydromatrix®- Turbinen aus der Flusskraft des Drin erzeugen. Der Testbetrieb für diese Kraftwerksstufe wurde beendet und mit der heutigen Eröffnung erfolgt die Inbetriebnahme.

Nach einem fünf Kilometer langen, tief liegenden Ausleitungskanal nahe der Ortschaft Ashta wird in Ashta 2 ein zweites Mal Strom gewonnen. Wieder sind es 45 Hydromatrix®-Turbinen, die zum Einsatz kommen. Geliefert werden die Maschinen für die beiden Ashta-Kraftwerke von Andritz-Hydro AG, sind also ein österreichisches Produkt.

Die Gesamtleistung beider Anlagen (Ashta 1 und Ashta 2) beträgt 53 Megawatt (MW), jährlich sollen 240 Mio. Kilowattstunden erzeugt werden. Das ist etwa ein Viertel jener Menge, die das Wiener Donaukraftwerk Freudenau liefern kann. Mit dem Bau wurde im März 2010 begonnen: Rund 200 Millionen Euro werden investiert.

Die verantwortlichen österreichischen Energieunternehmen Verbund und EVN stehen bei der Umsetzung für hohe Standards und Verlässlichkeit in allen Belangen. Die gesamte Bandbreite des Wasserkraft Know-hows wird dabei eingesetzt. Das Projekt wird zudem nach höchsten Umweltstandards errichtet und bekommt auch die erste Fischaufstiegshilfe in Albanien. Dadurch wird den Fischen erstmals seit den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts ermöglicht, unbehindert vom Spathara Stausee bis zur Adria zu schwimmen.

Das Projekt Ashta wurde nach den Regeln des Clean Development Mechanism (CDM) der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) errichtet. Es wird keine CO2 Emissionen ausstoßen und spart als Wasserkraftwerk zusätzlich jährlich rund 114.000 Tonnen CO2. Der CDM sieht einen umfangreichen Dialog mit den Anspruchsgruppen vor, der hier, auf in Albanien bislang einzigartige Weise, umgesetzt wurde. Neben einem professionellen Stakeholder Management auf nationaler Ebene wurden lokale und Anspruchsgruppen wie Gemeindepolitik, Anrainer, Bevölkerung in regelmäßigen Bürgerinformationsveranstaltungen umfangreich informiert.

15 Jahre lang wird der in Ashta produzierte Strom zur Gänze von Korporata Elektroenergjetike Shqiptare (KESH), dem staatlichen albanischen Energieversorger, abgenommen. Danach kann der Vertrag entweder verlängert oder die elektrische Energie frei am Markt verkauft werden.
     
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