Kärnten gibt Vollgas mit Strom   

erstellt am
28. 09. 12

LH Dörfler, "Sonnenstadt"-Bürgermeister Mock und "Lebensland Kärnten" informierten über Erfolgsinitiativen in Elektromobilität und erneuerbare Energien
Klagenfurt (lpd) - 217.475 Kilometer haben die 15 elektrobetriebenen Mercedes-Benz A-Klasse E-Cell, für die Kärnten seit rund zwei Jahren Testregion ist, bisher heruntergespult. 21.747,50 Kilogramm CO2 konnten dadurch eingespart werden. In der "Sonnenstadt" St. Veit, die sich den erneuerbaren Energien verschrieben hat, erzeugen fünf Photovoltaikkraftwerke in der Innenstadt insgesamt 1,5 Mio. kWh Strom, das reicht für 450 bis 500 Haushalte. Mit der Initiative "Lebensland Kärnten" ist unser Land Vorreiter bei Elektromobilität und erneuerbaren Energien geworden. Landeshauptmann Gerhard Dörfler, Infrastrukturabteilungsleiter Albert Kreiner und St. Veits Bürgermeister Gerhard Mock informierten am 28.09. darüber bei einer Pressekonferenz im Seepark Hotel in Klagenfurt. Sie machten auch auf das 4. New Mobility Forum aufmerksam, zu dem vom 17. bis 19. Oktober 20 internationale Topreferenten in St. Veit erwartet werden.

"Wir setzen als Bundesland Trends, die nationale und internationale Anerkennung finden", so Dörfler. Mit dem "Lebensland Kärnten" habe man ein allumfassendes Konzept, das nicht nur die Förderung der Elektromobilität und ein E-Tankstellennetz beinhaltet, sondern auch Bewusstseinsbildung und die umweltfreundliche Erzeugung der für die Elektrofahrzeuge benötigten Energie. St. Veit, wo bei Untermühlbach auch eines von Österreichs größten Photovoltaikkraftwerken steht, bezeichnete er als die "Großtankstelle Kärntens für die Elektromobilität". Die Sonne solle künftig die Bohrtürme ersetzen. Vision Kärntens sei es überhaupt, dass jedes Haus seine eigene Sonnen-Tankstelle am Garagendach habe. Kreiner rechnete vor, dass die Errichtung einer solchen Anlage rund zehn bis zwölftausend Euro kosten würde. Der Landeshauptmann ergänzte, dass man dafür Förderprojekte erarbeiten werde.

Dörfler zeigte sich auch froh darüber, dass der "Stern in Kärnten mit Strom Gas gibt". Kärnten leiste wertvolle Testarbeit für den E-Cell von Mercedes-Benz, sei neben Berlin, New York und Amsterdam eine von nur vier weltweiten Testregionen. Von bekannten Kärntnern wie Franz Klammer über Künstler und Journalisten bis hin zur Krankenschwester haben laut Dörfler rund 340 Menschen das Elektroauto mit großer Begeisterung im Alltagsbetrieb getestet. Fünf E-Cell würden im Landesfuhrpark betrieben, fünf seien an Betriebe vermietet, vier stünden für die Testfahrer zur Verfügung und ein weiterer befinde sich gerade bei einer Lehrerin in Linz, die ein Testjahr bei einem Gewinnspiel gewonnen habe.

Bürgermeister Mock informierte über die Kraftwerke, die man mit den Partnern "Lebensland Kärnten" und Kelag in St. Veit baue und verwies auch auf die umgesetzten Fernwärmeprojekte. Allein die "kleine" Photovoltaikanlage auf der "Jaques Lemans Arena" erzeuge 140.000 kWh, damit könnten 40 bis 50 Haushalte über ein ganzes Jahr versorgt werden. Die nächste Anlage solle auf der Blumenhalle errichtet werden, in der auch das New Mobility Forum stattfindet. Auf der alten Mülldeponie sei zudem eine Zwei-Megawatt-Anlage in Planung. Mock verwies auch auf die "Sonnenstadt"-Ausstellung im Fuchspalast, die bisher 7.000 Menschen besucht haben. Die Stadt baue das Thema auch verstärkt in Tourismus und Bildung ein.

Kreiner informierte über das New Mobility Forum, das mittlerweile eine internationale Plattform der Fachwelt sei. Dabei bringe man auch immer Wirtschaft und Experten mit Studierenden sowie Berufs- und HTL-Schülern in einen interessanten Dialog. Keynotespeaker seien heuer u.a. der bekannte Automobildesigner Murat Günak sowie der Alternativnobelpreisträger und Solarpionier Huang Ming aus China. Kreiner verwies auch auf die "Lebensland Kärnten"-Messe, die als größte Elektromobilitätsmesse Österreichs wieder vom 5. bis 7. April 2013 in Klagenfurt stattfindet.

Bei der Pressekonferenz war auch Gregor Waidacher von Mercedes-Benz anwesend, der gerade vom Pariser Autosalon zurückgekehrt ist. Dort haben die B-Klasse als elektrobetriebener Nachfolger der A-Klasse (geht 2014 in Serie) und ein 750 PS-starker Elektro-SLS (Reichweite 250 Kilometer) Weltpremiere gefeiert. Waidacher verwies auch auf den Smart electric drive, der bereits am Markt sei und unter 20.000 Euro koste. Die in der Testregion Kärnten ermittelten Daten aus dem Alltagsgebrauch des E-Cell bezeichnete Waidacher als sehr wertvoll für Mercedes-Benz.
     
Informationen: http://www.newmobilityforum.at    
     
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