Wirtschaftspotenzial des Donauraums intensiver nutzen   

erstellt am
28. 09. 12

Marktsondierungsreise der Aussenwirtschaft Österreich "IT-Lösungen und cross-border eCollaboration" mit Fokus auf EU-Donauraumstrategie
Wien (pwk) - Diese Woche vernetzten sich in Laibach IT-Unternehmen aus den Donauraumstaaten anlässlich der 2. Danube eRegion Konferenz (DeRC). "Ziel der Veranstaltung war es, mit internationalen Geschäftspartnern neue Chancen im Donauraum auszuloten, denn die 14 Staaten umfassende Donau-Region verfügt über großes wirtschaftliches Potentional", betont Christian Miller, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Slowenien. Acht EU-Mitgliedsstaaten und sechs Donauanrainerländer außerhalb der Union sind Teil des Gebiets. Im Rahmen der Strategie der Europäischen Kommission für die Donaustaaten ist die verstärkte Zusammenarbeit der beteiligten Länder und Verbesserung der Infrastruktur vorrangig. Miller: "Da beträchtliche Mittel aus zahlreichen EU-Programmen für die Region bereitgestellt sind - allein 100 Mrd. Euro im Rahmen der Kohäsionsfonds im Zeitraum 2007 bis 2013 -, soll mit der Strategie das enorme Wirtschaftspotenzial stärker genutzt werden. Es gilt aufzuzeigen, wie anhand einer engeren regionalen Zusammenarbeit zur Lösung lokaler Probleme beigetragen und damit eine effizientere Nutzung der verfügbaren EU-Mittel erzielt wird."

Die Marktsondierungsreise "IT-Lösungen und cross-border eCollaboration" beruhte auf zwei Säulen: Einerseits wurden Vortragsreihen mit über 50 internationalen Referenten aus der Wirtschaft, Ministerien und Universitäten geboten, die insbesondere zu Chancen im Bereich der grenzüberschreitenden IT-Lösungen, eServices, eCollaboration und Perspektiven der Danube eRegion referierten. Vertreter der Europäischen Kommission stellten dabei auch aktuelle EU-Förderungen vor. Andererseits waren ein wesentlicher Bestandteil der Veranstaltung B2B-Gespräche mit Unternehmen aus der Region mit dem Ziel, potentielle Kooperationsmöglichkeiten und Geschäftsmöglichkeiten anzubahnen. In über 100 B2B-meetings wurde den teilnehmenden Unternehmen ermöglicht, sich für zukünftige EU-Programme und regionenübergreifende EU-Ausschreibungen entsprechend vorzubereiten und etwaige potentielle internationale Partner zu identifizieren.

Das Event wurde im Rahmen der interkommunalen Initiative Sloweniens für grenzüberschreitende elektronische Kooperation in den Donauraumstaaten und der Alpe Adria Danube University Initiative (ALADIN) oganisiert. Koorganisatoren sind das AußenwirtschaftsCenter Laibach und die Slowenische Agentur für Unternehmertum und ausländische Direktinvestitionen (JAPTI). Acht österreichische IT-Firmen haben an der Marktsondierungsreise teilgenommen.

Miller: "Slowenien mit seinen zwei Millionen Einwohnern ist unser 13. wichtigster Absatzmarkt und liegt weit vor den BRIC Staaten Brasilien oder Indien und anderen großen "Märkten" wie der Türkei und Japan. Beim Pro-Kopf-Import österreichischer Waren ist Slowenien mit einem Wert von mehr als 1.100 Euro absoluter Spitzenreiter." Ein weiterer Superlativ ist der österreichische Marktanteil (Importe aus Österreich in Relation zu den slowenischen Gesamtimporten) von gut 11%. Die Marke "Made in Austria" ist damit in Slowenien bestens bekannt. Man schätzt die Qualität und Zuverlässigkeit österreichischer Produkte und Technologien - ein ideales Sprungbrett für jeden Slowenieneinsteiger, so Miller. Österreich ist mit 5,7 Mrd. Euro bzw. rund 48% aller Auslandsinvestitionen mit Abstand der bedeutendste Investor. Die Investitionen erstrecken sich dabei auf alle Wirtschaftsbereiche, das heißt den Produktionssektor, den Handel und auf Dienstleistungen unterschiedlichster Art. Die österreichischen Exporte stiegen im ersten Halbjahr 2011 noch um 6,3% auf 1,1 Mrd. Euro. Dann verflachte sich der Trend und unsere Lieferungen erreichten 2011 2,3 Mrd. (+3,2%) und im ersten Halbjahr 2012 1,1 Mrd. Euro. bzw. -1,08%. Bei den Importen aus Slowenien hingegen führte die positive wirtschaftliche Entwicklung in Österreich im ersten Halbjahr 2012 zu einer weiteren Steigerung von über 10% (auf 846 Mio. Euro.).
     
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