Ephesos: Großes Theater durch österreichisches Know-how wieder bespielbar   

erstellt am
27. 09. 12

ÖAI maßgeblich an Restaurierung beteiligt - Konzert morgen Abend - offizielle Eröffnung im Mai 2013 - weitere Stärkung der wissenschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit beider Länder
Wien (bmwf) - Das Große Theater in Ephesos öffnet nach 17 Jahren Restaurierungsarbeiten wieder seine Pforten: Morgen Abend findet ein Konzert statt, im Mai 2013 erfolgt die offizielle Eröffnung. "Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Österreichischen Archäologischen Institutes haben durch ihre engagierte Arbeit einen wesentlichen Beitrag geleistet und maßgeblich zur Restaurierung beigetragen - das Große Theater in Ephesos wird durch österreichisches Know-how wieder bespielbar", so Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle, der sich vergangenen Juni gemeinsam mit Bundespräsident Dr. Heinz Fischer und einer hochrangigen Delegation vor Ort von den Arbeiten unter der Grabungsleitung von Dr. Sabine Ladstätter ein Bild machen konnte. Er sieht in der Eröffnung auch "ein sichtbares Zeichen für die weitere Stärkung der wissenschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit beider Länder".

"Das Theater erhält damit seine ursprüngliche Funktion - als Aufführungsort von Theaterstücken und gesellschaftlicher Treffpunkt - zurück", meint Sabine Ladstätter, Direktorin des Österreichischen Archäologischen Institutes (ÖAI) und Grabungsleiterin in Ephesos. "Nur durch eine enge Zusammenarbeit österreichischer und türkischer Behörden sowie durch die Beiträge unserer privaten Sponsoren, aber vor allem durch ein hochmotiviertes und engagiertes Team, ist es gelungen, das Theater von Ephesos, das zu den größten der Antike gehört, zu revitalisieren. Die restauratorischen Eingriffe beschränkten sich auf das Notwendigste, von Rekonstruktionen wurde Abstand genommen. Der Besucher der Veranstaltungen soll das authentische Ambiente einer Ruinenstätte spüren und nicht den Eindruck einer künstlich geschaffenen Kulisse haben."

Organisiert wird das morgige Konzert der Berliner Philharmoniker vom Izmir-Festival, eröffnet wird es vom türkischen Kulturminister Ertugrul Günay. Österreich finanziert mit rund 630.000 Euro die Restaurierung der antiken Substanz als Teil des wissenschaftlichen Grabungsprogramms, die Gesellschaft der Freunde von Ephesos trug die Kosten für die statischen Berechnungen, die eine Wiedereröffnung erst möglich machten. Sämtliche finanziellen Aufwendungen für die Adaption des Bauwerkes für eine moderne Nutzung werden von der türkischen Regierung und türkischen Sponsoren getragen.

Die archäologische Forschung in Österreich ist bereits seit 1895 eng mit der Ausgrabung Ephesos verbunden. Jährlich nehmen mehr als 200 Fachleute und Spezialisten aus mehreren Ländern an der interdisziplinären Grabung teil. Ephesos wurde zu einem Besuchermagneten: Im Vorjahr besuchten erstmals mehr als zwei Millionen Menschen die antike Stadt. Österreich hat in den vergangenen zehn Jahren rund 11,5 Millionen Euro in die Forschungsaktivitäten in Ephesos investiert, davon rund sechs Millionen Euro für die Schutzüberdachung des Hanghauses 2. Weiters fließen private Mittel, u.a. von der "Ephesos Foundation", dem Verein "Gesellschaft der Freunde von Ephesos" und den beiden Stiftungen "American Society of Ephesus" und "Kaplan Foundation".
     
Informationen: http://www.oeai.at    
     
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