Wien im Zeichen der Donauraumstrategie   

erstellt am
26. 09. 12

Wien (rk) - Am 25.09. wurde im Rahmen der im Wiener Rathaus abgehaltenen "6. Europäischen Konferenz der Donaustädte und –regionen" unter dem Titel "START me up - Communication and Mobilisation for the Danube Region Strategy" folgende "Wiener Erklärung" verabschiedet:

Der Europäische Rat hat im Juni vergangenen Jahres die EU-Strategie für den Donauraum (EUSDR) bestätigt und damit den Umsetzungsprozess offiziell gestartet. In einem ambitionierten Programm wurden die Strukturen für die elf Schwerpunktbereiche mit den jeweiligen KoordinatorInnen aufgebaut und die konkrete Arbeit in Aktionen und Projekten begonnen. Eine erste Evaluation wird bei dem am 28. und 29. November 2012 in Regensburg stattfindenden "1.Jahresforum der EU-Strategie für den Donauraum" vorgenommen.

Der Rat der Donaustädte und –regionen als politisches Netzwerk für Städte und Regionen ist - wie auch die ARGE Donauländer - aktiv am Umsetzungsprozess beteiligt und beispielsweise in der Steering Group des Schwerpunktbereichs 10 ("Verbesserung der institutionellen Kapazität und der Zusammenarbeit") vertreten, der von Wien und Slowenien koordiniert wird.

Die Städte und Regionen engagieren sich ebenfalls über eine Reihe von grenzüberschreitenden und transnationalen Projekten. Damit nehmen sie die ihr zugedachte Rolle, konkrete Beiträge zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung zu liefern, in hohem Maße wahr. Die Städte und Regionen spielen somit eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der EU-Donauraumstrategie und erweisen sich als stabile Faktoren im Donauraum.

Eine wesentliche Basis für die Kooperation im Donauraum, aber auch für eine effiziente Umsetzung von konkreten Maßnahmen vor Ort sind optimal funktionierende Verwaltungen. Der konkrete Wissensaustausch und die Entwicklung transnationaler praxisnaher Ausbildungsprogramme für MitarbeiterInnen der Verwaltung können dazu einen nachhaltig wirksamen Beitrag leisten. Der Rat der Donaustädte und –regionen unterstützt daher Initiativen wie beispielsweise das Projekt "Ausbildung von Donaumanagern", das gerade diskutiert und entwickelt wird.

Der Rat der Donaustädte und -regionen bekräftigt, dass die Umsetzung der EU-Donauraumstrategie nur dann erfolgreich sein wird, wenn neben den Ebenen der Verwaltung und der Politik vor allem auch eine Mobilisierung der Wirtschaft, der Gesellschaft, der Medien und insgesamt der Menschen im Donauraum gelingt.

Als eine besonders dringliche Aufgabe betrachtet der Rat der Donaustädte und –regionen es deshalb, eine breite öffentliche Aufmerksamkeit für die EU-Donauraumstrategie zu erzeugen und die Neugier sowie das Interesse der Bürgerinnen und Bürger, Institutionen und Unternehmen zu wecken. Noch zu wenige wissen von den Zielen und Chancen der EU-Strategie für den Donauraum.

Die Wiener Konferenz, die unter dem Motto "START ME UP – Communication and Mobilisation for the Danube Region Strategy" am 24. und 25. September 2012 von der Stadt Wien und vom Rat der Donaustädte und –regionen veranstaltet wird, beschäftigt sich mit Kommunikationsstrategien und Mobilisierungsmaßnahmen, wie die EU-Donauraumstrategie zu einer gesellschaftlich breit getragenen Initiative gemacht werden kann. Die Anregungen und der Austausch von Ideen sowie die Erkenntnisse der Konferenz sollen Impulse für Aktivitäten der Städte und Regionen, aber auch aller anderen AkteurInnen geben.

Begrüßt wird auch die Initiative Wiens, mit dem "Danube Dialogue" am 21. September 2012 in Wien verschiedene Medien, Universitäten und Kulturplattformen aus dem gesamten Donauraum zum Aufbau einer Kooperationsplattform zur gezielten Kommunikation der EU-Donauraumstrategie zusammengebracht zu haben.

Der Rat der Donaustädte und -regionen ist der Meinung, dass die angestrebte breite Kommunikation und Mobilisierung der EU-Donauraumstrategie auch einer nachhaltigen Initiative der Europäischen Kommission bedarf, die in Kooperation mit den relevanten Akteuren entwickelt werden sollte. Denn die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit der Donauinitiative und dem Donauraum selbst und insgesamt mit Europa gelingt am besten durch Projekte, die in ihrem Alltag sichtbare und positive Veränderungen bringen und eine optimistische Wachstumsperspektive unterstützen. Die lokale und regionale Ebene spielt dabei eine zentrale Rolle.

Die EU-Strategie für den Donauraum hat im Kern den Zweck, den Bürgerinnen und Bürgern entlang der Donau einen dauerhaften Frieden, demokratische Verhältnisse, Rechtssicherheit, eine saubere Umwelt, Wohlstand, Bildung und soziale Gerechtigkeit zu bringen. Der Rat der Donaustädte und -regionen bekräftigt seine grundsätzliche Bereitschaft, die EU-Kommission, aber auch die nationalen Regierungen - wie im Action Plan der EUSDR gefordert - als strategischer Partner und Plattform für die Städte und Regionen im Donauraum zu unterstützen. Dazu soll auch die bereits im Jahr 2009 begonnene Kooperation mit der ARGE Donauländer, aber auch mit anderen relevanten Netzwerken, weiter ausgebaut werden. Damit wird dem Grundgedanken der EU-Donauraumstrategie, durch gezielte Zusammenarbeit in konkreten Bereichen einen Mehrwert für die Entwicklung dieser wichtigen europäischen Region zu erzielen, Rechnung getragen.

Plattform "Danube Dialogue"
Die in der Erklärung explizit erwähnte Medienkonferenz "Danube Dialogue" hatte auf Initiative des Presse- und Informationsdienstes der Stadt Wien (PID) am Freitag, 21.9. im ORF-Funkhaus stattgefunden.

Nach der Eröffnung durch EU-Kommissar Johannes Hahn und Wiens Stadtrat Michael Ludwig sowie einer Einführung in die Donauraunstrategie durch Wiens Planungsdirektor Kurt Puchinger präsentierten Rainer Rosenberg für den ORF und Petra Herczeg für die Universität Wien die ersten Überlegungen zu dieser "Medienplattform Danube Dialogue".

Die Vorbereitungen für dieses Projekt waren zusammen mit Erhard Busek (IDM),Sabine Geller von "Danube Connects"(Ulm) und Veran Matic von B 92 (Belgrad) getroffen worden.

Nach den Vorstellungen von "Danube Connects", B 92, des "Ars Electronica Center" (Linz, "Collegium Hungaricum" (Wien/Budapest) und des Netzwerkes "FemCities" diskutierten die VertreterInnen von Medien, Kulturplattformen und Universitäten aus fast allen der 14 Länder der Donauraumstrategie in 3 Arbeitskreisen die weiteren Kooperationsmöglichkeiten.

Ziel des Projektteams ist es, im Jahr 2013 über eine noch zu schaffende Website sowie das bereits existierende Internetradio "Campusradio" die organisatorische und inhaltliche Zusammenarbeit zu erproben.

Im ersten Halbjahr 2013 wird aufgrund dieser Erfahrungen ein Projektantrag für die nächste EU-Förderperiode (ab 2014) ausgearbeitet.
     
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