Neue Forschungskooperation zwischen KAV und FH Campus Wien   

erstellt am
05. 10. 12

Wissenschaftliche Projekte in acht Berufsfeldern ergänzen Ausbildungszusammenarbeit - Wr. Krankenanstaltenverbund finanziert 980 Studienplätze
Wien (rk) - Seit fünf Jahren Jahren bietet die FH Campus Wien im Auftrag des Wiener Krankenanstaltenverbunds (KAV) Bachelor-Studiengänge für insgesamt acht nicht-ärztliche Gesundheitsberufe an. Diese Ausbildungszusammenarbeit der Stadt Wien mit Österreichs größter akkreditierter Fachhochschule wird nun um eine Forschungskooperation ergänzt. Bei einem Festakt am 05.10. unterzeichnen KAV und FH Campus Wien im Beisein von Gesundheits-und Sozialstadträtin Sonja Wehsely diese Kooperationsvereinbarung.

Der KAV vergibt in Zukunft wichtige Forschungsprojekte im Rahmen von Bachelor- oder Masterarbeiten an die FH Campus Wien. Die Forschungsprojekte werden auf einem hohen Qualitätsniveau abgewickelt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse steigern nicht nur den Forschungs-Output im KAV, sondern tragen dazu bei, PatientInnen bestmöglich zu behandeln. Der Umfang reicht zum einen von der Bewertung und Analyse von eingesetzten Methoden oder Instrumenten bis zur Erforschung von neuen Methoden zum Einsatz in der Praxis. Auch Gesundheitsförderungsprojekte werden begleitet und analysiert. Zur Auswahl der praxisrelevanten und erfolgversprechendsten Themen wird ein wissenschaftlicher Beirat geschaffen. Weiters ist geplant, die besten Bachelor- oder Masterarbeiten auszuwählen und zu prämieren wodurch ein zusätzlicher Anreiz für die Studierenden geschaffen wird.

"Die Forschungskooperation fungiert auch als Link zwischen Ausbildung und Praxis und trägt dazu bei, die Qualität in allen Bereichen zu verbessern. Am Ende profitieren Studierende und PatientInnen sowie die Spitäler, Pflegewohnhäuser und Geriatriezentren gleichermaßen", betont Stadträtin Sonja Wehsely im Rahmen des Festaktes zur Unterzeichnung der Forschungskooperation.

"Die Forschungskooperation mit dem Wiener KAV stellt unsere wissenschaftlichen Projekte im Gesundheitsbereich auf eine neue Basis", unterstreicht Wilhelm Behensky, Vorsitzender der FH-Geschäftsleitung die Bedeutung für die Fachhochschule. "Wir sind stolz darauf, dass unsere Leistungen in der Ausbildung von GesundheitsexpertInnen breite Zustimmung finden. Durch die hervorragende Zusammenarbeit mit dem KAV können wir das hohe Niveau in Theorie und Praxis für unsere Studierenden langfristig garantieren".

Um die Professionalität und Planungssicherheit der Kooperation weiter zu verbessern, wurde im Bereich der Ausbildung nun ein unbefristetes Finanzierungsübereinkommen geschlossen. Der KAV finanziert jährlich acht Bachelorstudiengänge im Wert von 15 Millionen Euro und ist damit größter Ausbildner Österreichs im Gesundheitsbereich. "Ich freue mich, dass die FH Campus Wien und der KAV den erfolgreichen gemeinsamen Weg weitergehen. Damit verbunden ist das Bekenntnis zu einer exzellenten Fachausbildung auf Hochschulniveau, was auch den künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KAV zugute kommt", betont Wilhelm Marhold, Generaldirektor des KAV.

Aufstockung auf 980 Studienplätze
Die FH Campus Wien bietet im Auftrag des KAV die Ausbildung in insgesamt acht Studiengängen für die gehobenen medizinisch-technischen Dienste und Hebammen an. Damit wird eine Ausbildungskapazität von derzeit etwa 950 Studienplätzen gewährleistet. Pro Jahrgang werden derzeit 320 GesundheitsexpertInnen ausgebildet. Die praktische Ausbildung der Studierenden wird zu einem Großteil in Einrichtungen des KAV absolviert. Die FH Campus Wien ist der einzige Ausbildner des Landes, der für alle sieben Sparten des medizinisch-technischen Dienstes und für Hebammen, damit für acht verschiedene Berufsgruppen, ein Vollzeit-Bachelorstudium anbietet. Die acht Studiengänge sind Biomedizinische Analytik, Diätologie, Ergotherapie, Hebammen, Logopädie - Phoniatrie - Audiologie, Orthoptik, Physiotherapie, Radiologietechnologie.

Die Zahl der Studienplätze wird von ursprünglich 925 (Studienjahr 2011) bis 2016/17 sukzessive auf 980 erhöht. Insbesondere im Bereich der Biomedizinischen Analytik und der Radiologietechnologie sind zusätzliche Plätze geplant. In der Hebammen-Ausbildung wurde das Angebot bereits erweitert. Ab sofort startet jedes Jahr - statt bisher in Zwei-Jahres-Abständen - ein Studiengang für Hebammen.

Beginnend mit dem Studienjahr 2007/08 hat der KAV die Ausbildung der gehobenen medizinisch-technischen Dienste (MTD) und der Hebammen entsprechend dem bundesgesetzlichen Auftrag in den Fachhochschulsektor übergeführt. Dies erfolgte im Rahmen eines europaweit ausgeschriebenen Vergabeverfahrens. Die Ausbildung erfolgt seither an der FH Campus Wien. Die Finanzierung trägt der KAV. Der auf fünf Jahre befristete erste Vertrag wurde nun in einen neuen unbefristeten Vertrag umgewandelt, der als wirtschaftliche Grundlage eine rollierende Fünf-Jahres-Planung beinhaltet.

Der Wiener Krankenanstaltenverbund
Der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) ist eine der größten Gesundheitseinrichtungen Europas. In zwölf Spitälern, zwölf Geriatriezentren und zwei Pflegewohnhäusern mit sozialmedizinischer Betreuung sind rund 32.000 MitarbeiterInnen beschäftigt. Der KAV ist Österreichs größter Gesundheitsausbildner und führt zehn Gesundheits-und Krankenpflegeschulen mit rund 2.100 Ausbildungsplätzen.

FH Campus Wien
Die FH Campus Wien besteht in der heutigen Form seit 2001 und erhielt den Status "Fachhochschule" im Sommer 2004. Mit rund 4.000 Studierenden ist die FH Campus Wien die größte akkreditierte Fachhochschule in Österreich. In den Departments Applied Life Sciences, Technik, Bautechnik, Gesundheit, Soziales und Public Sector steht den Studierenden im Studienjahr 2012/13 ein Angebot an 47 Bachelor- und Masterstudiengängen sowie Masterlehrgängen zur Auswahl. Die FH Campus Wien arbeitet insbesondere mit der Universität Wien, der Universität für Bodenkultur, der Medizinischen Universität Wien, der Veterinärmedizinischen Universität Wien und der Technischen Universität Wien zusammen. Die Gesundheitsstudiengänge werden in Kooperation mit dem Wiener Krankenanstaltenverbund geführt. Public Management wurde in Kooperation mit dem Bundeskanzleramt, Tax Management mit dem Bundesministerium für Finanzen entwickelt. Zahlreiche F&E-Projekte der Studiengänge und externe Auftragsforschung werden über eigene Forschungsgesellschaften abgewickelt. Die FH Campus Wien ist mit Unternehmen, Organisationen und öffentlichen Einrichtungen ebenso vernetzt wie mit Partnerschulen aus BHS und AHS.
     
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