Bundeskanzler Faymann gratuliert Franz Vranitzky zum 75. Geburtstag   

erstellt am
04. 10. 12

Wien (bpd) - Bundeskanzler Werner Faymann gratuliert Frank Vranitzky herzlich zu dessen 75. Geburtstag am 04.10.: "Franz Vranitzky hat Österreich in die richtige Richtung bewegt. In seine Kanzlerschaft fielen eine Reihe historischer Verdienste - vor allem was Österreichs Rolle in Europa und die Neubestimmung des Verhältnisses Österreichs mit Israel betrifft, aber auch wegen seiner klaren, eindeutigen und unverrückbaren Abgrenzung gegen Rechtextremismus und Antisemitismus. Dafür ist er persönlich gestanden und dafür danke ich ihm auch persönlich."

Franz Vranitzky war elf Jahre lang Bundeskanzler der Republik Österreich, von Juni 1986 bis Jänner 1997. In seine Amtszeit fiel der EU-Beitritt Österreich, der nach einem Referendum im Juni 1994, in dem sich eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung pro Europa aussprach, am 1. Jänner 1995 vollzogen wurde.

Bundeskanzler Werner Faymann würdigt Vranitzkys europäisches Engagement: "Franz Vranitzky war eine Integrationsfigur, über Parteigrenzen hinweg. Mit ihm an der Spitze der Bundesregierung wurde der richtige Weg eingeschlagen. Kein Land der EU hat von der europäischen Integration, von der knapp zehn Jahre später erfolgten Osterweiterung der EU so stark profitiert wie Österreich. Auch das ist ein Verdienst seiner Kanzlerschaft."

Ein deutliches Zeichen habe der Jubilar auch mit seiner Neubestimmung des Verhältnisses Österreich zu Israel und damit mit der historischen Rolle Österreichs in Zusammenhang mit den Verbrechen des Nationalsozialismus gesetzt. In einer vielbeachteten Rede 1991 im Nationalrat sowie 1993 in Jerusalem betonte er die Mitverantwortung für das Leid, das zwar nicht Österreich als Staat, wohl aber Bürger des Landes über andere Menschen und Völker gebracht haben. Er sprach von einer "kollektiven Verantwortung" der Österreicherinnen und Österreicher, den sie wären sowohl Täter wie auch Opfer zur Zeit des NS-Regimes gewesen. Im Namen aller Österreicher bat er die Opfer, die Überlebenden der Shoah sowie ihre Nachkommen um Vergebung für das Unrecht.

Bundeskanzler Faymann: "Seine Haltung war und ist beeindruckend und beispielgebend. Bei meinem Besuch in Israel, bei meinen Kontakten mit jüdischen Staatsbürgern aus Österreich, werde ich immer wieder darauf angesprochen. Ich sehe auch meine politische Einstellung in dieser damals zum Ausdruck gebrachten Wertehaltung verankert."

In diesem Zusammenhang ist auch Franz Vranitzkys deutliche Abgrenzung gegen den Rechtextremismus hervorzuheben. "Er hat eine deutliche Linie gezogen und gesagt: Bis hierher und nicht weiter. Er hat die Hetzer beim Namen genannt und ihre Politik entlarvt. Jede Tendenz zum Autoritären, zum Antidemokratischen wurde von ihm sofort scharf zurückgewiesen. Er hat viel dazu beigetragen, dass in Österreich weiterhin die in der Nachkriegszeit so wichtige politische Kultur des Gesprächs und der Partnerschaft erhalten geblieben ist. Und es war auch sein Verdienst, dass die Stellung unseres Landes in der internationalen Staatengemeinschaft in dieser Zeit gestärkt wurde", unterstreicht Bundeskanzler Faymann.

"Ich wünsche Franz Vranitzky alles erdenklich Gute zu seinem Geburtstag, seiner Familie und ihm weiterhin Gesundheit und Zufriedenheit", so der Bundeskanzler abschließend.
     
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