Fraunhofer Austria-Studie: Mitarbeiter als Innovationsträger der Industrie   

erstellt am
04. 10. 12

Erste Studienergebnisse zeigen ungenutzte Mitarbeiterpotenziale in Unternehmen - komplette Studie wird am 9. Oktober präsentiert
Wien (fraunhofer) - Eine aktuelle Studie der Fraunhofer Austria Research GmbH erforscht, mit welchen Methoden Mitarbeiterpotenziale entdeckt und richtig genutzt werden können, um die Innovationskraft von Industriebetrieben deutlich zu erhöhen. Durch den konkreten Einsatz verschiedener Methoden könnten kontinuierlich Effizienzsteigerungen, Einsparungen oder Innovationen generiert werden. Unternehmen wie austriamicrosystems, Opel, Trumpf und Continental zeigten bereits in der Vergangenheit erfolgreich auf, wie Verbesserungsinitiativen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den betrieblichen Nutzen steigern. Zur Identifikation der Erfolgsfaktoren rief Fraunhofer Austria im Juli 2012 zur Teilnahme an der Studie "Corporate Capability Management - die kollektive Intelligenz des Unternehmens nutzen" auf. Die Studie wird mit einem von Fraunhofer Austria entwickelten ganzheitlichen Ansatz zur Aktivierung von Stakeholder-Potenzialen am 9. Oktober vorgestellt.

Dass die Nutzung von Mitarbeiterpotenzialen einen Vorteil für Unternehmen darstellt, zeigen jüngste Veröffentlichungen von Continental oder Opel Wien. Continental konnte etwa im Jahr 2011 310.000 Mitarbeiter-Ideen weltweit in die Tat umsetzen und so die Effizienz und Wirtschaftlichkeit erhöhen. Dabei wurden Einsparungen von mehr als 120 Mio. Euro ermöglicht. Ebenso Opel Wien kann hier auf eine beeindruckende Statistik verweisen. Im Jahr 2011 konnten 16.190 Verbesserungsinitiativen gesammelt und damit 2,6 Mio. Euro eingespart werden.

Beteiligungsquote der Mitarbeiter durchschnittlich nur 30 Prozent
Um die genutzten Methoden und Best-Practices zur Aktivierung von Mitarbeiterpotenzialen in österreichischen Unternehmen näher zu untersuchen, führte Fraunhofer Austria eine Studie unter dem Titel "Corporate Capability Management - die kollektive Intelligenz des Unternehmens nutzen" durch. Insgesamt nahmen 62 Firmenrepräsentanten an dieser Studie teil, knapp zwei Drittel davon aus Produktionsunternehmen. Die Ergebnisse unterstreichen die Wichtigkeit des methodischen Vorgehens: ein breiterer Methodeneinsatz aktiviert deutlich mehr Mitarbeiter, als wenn nur etwa ein betriebliches Vorschlagswesen genutzt wird. Aber es existiert generell viel ungenutztes Potenzial, da die durchschnittliche Beteiligungsquote bei unter 30 % liegt, wobei jene in Großunternehmen höher als bei KMUs ist.

Fraunhofer-Kaminabend am 9. Oktober: Präsentation der kompletten Studie
Die offizielle Präsentation der Studienergebnisse findet im Rahmen des Fraunhofer Austria-Kaminabends "Corporate Capability Management - die kollektive Intelligenz des Unternehmens nutzen" gemeinsam mit dem Institut für Managementwissenschaften der TU Wien am 9. Oktober 2012, ab 17.30 Uhr, an der Technischen Universität Wien statt. Gastreferent Günther Wellenzohn, Innovationsmanager bei der Infineon Technologies Austria AG in Villach, wird das Thema aus der Sicht eines Praktikers vorstellen.

Der Fraunhofer Austria-Ansatz: "Corporate Capability Management"
Der Ansatz von Fraunhofer Austria zum "Corporate Capability Management" setzt auf ein integriertes und abgestimmtes Methodenset zur Aktivierung aller Potenziale eines Unternehmens. Bei der Verbesserung der Unternehmensleistung können nicht nur eigene Mitarbeiter sondern in Abhängigkeit der Ziele auch andere Interessensgruppen des Unternehmens mit einbezogen werden. Generell wichtig ist dabei die Beachtung der Unternehmenskultur, indem die Möglichkeit zur Gestaltung eines positiven Arbeitsumfeldes durch die Mitarbeiter geschaffen wird. Die besten Ergebnisse werden in einer innovationsfreundlichen Kultur erreicht, die Eigeninitiative und Kostenbewusstsein weckt.

Kurzinformation zur Fraunhofer Austria Research GmbH:
Die Fraunhofer Austria Research GmbH wurde Ende 2008 als erste europäische Tochtergesellschaft der Fraunhofer-Gesellschaft gegründet. In den beiden Geschäftsbereichen "Produktions- und Logistikmanagement" in Wien und "Visual Computing" in Graz arbeiten ca. 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an anwendungsorientierten Lösungen zum Nutzen der Wirtschaft und zum Vorteil der Gesellschaft. Forschen für die Praxis ist die zentrale Aufgabe der Fraunhofer-Einrichtungen.
     
Informationen: http://www.fraunhofer.at    
     
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