Leitl: Bilateraler Handel mit Russland ausbaufähig   

erstellt am
04. 10. 12

Außenhandelsvolumen wird heuer Rekordwert von sieben Milliarden Euro erreichen - Österreichische Technologie und Know-how in Russland gefragt
Wien (pwk) - Anlässlich seines Treffens mit dem russischen Vizeregierungsvorsitzenden Dimitri Nikolajewitsch Kosak im Rahmen einer österreichischen Wirtschaftsdelegation nach Russland betonte Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl, dass "die bilateralen Handelsbeziehungen zwischen Russland und Österreich zwar hervorragend laufen, aber noch viel Ausbaupotenzial haben". Sowohl die österreichischen Exporte nach Russland als auch die Importe aus Russland zeigen regelmäßig überdurchschnittliche Wachstumsraten. Im Vorjahr machte das Plus der Ausfuhren 15% (weltweit 11%) aus und die Einfuhren stiegen um 44% (weltweit 15%). Auch im ersten Halbjahr 2012 bestätigt sich diese Tendenz mit einem Exportzuwachs von 3% (weltweit 1,6%) und einem Importplus von 18% (weltweit 1,1%). Leitl erwartet für heuer einen neuen Rekord im bilateralen Handelsvolumen von rund sieben Milliarden Euro. 2011 lag dieses bei 6,2 Mrd. Euro.

"Eine engere wirtschaftliche Kooperation mit Russland könne auch ein Ausweg aus der europäischen Krise sein. Für österreichische Unternehmen gelte aber jetzt das Motto "go east", denn die österreichische Wirtschaft ist zwar im Westen Russlands bis zum Ural gut aufgestellt, aber im Osten des Riesenlandes sind wir deutlich unterrepräsentiert und dort liegen unzählige Möglichkeiten für künftige Kooperationen", so Leitl, der mit der Wirtschaftsdelegation in Wladiwostok und Kamtschatka die Chancen für die heimische Wirtschaft sondiert. Gerade österreichische Technologie und Know-how könnten sich mit den gewaltigen russischen Ressourcen fruchtbar verbinden. Die heimische Expertise bei Infrastruktur, Medizintechnik, Wasserkraftwerken, Umwelttechnologie, Holzverarbeitung, Landwirtschaft oder Tourismus sei in Russland gefragt.

Positiv für die künftige Vertiefung des bilateralen Handels bewertet Leitl, dass der russische Vizepremier Kosak jetzt auch den russischen Vorsitz der zwischenstaatlichen "Gemischten Kommission für Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit" übernommen hat. Leitl: "Das ist eindeutig eine Aufwertung Österreichs und zeigt die Wertschätzung Russlands gegenüber der österreichischen Wirtschaft." In diesem Zusammenhang sprach sich Leitl auch für eine Lösung der Visaproblematik für russische Unternehmer im Rahmen der gemeinsamen Visapolitik in der EU aus. Eine Visafreiheit sei dringend geboten, denn sogar die sonst so vorsichtigen US-Behörden würden Drei-Jahres-Visa erteilen.
     
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