Fünf Jahre "Scientists in Residence" in der Stadt Salzburg   

erstellt am
04. 10. 12

Erfolgsprojekt für internationalen Wissenschaftsaustausch
Salzburg (stadt) - Seit 2007 läuft das „Scientists in Residence“ Programm der Stadt Salzburg – und dies mit Erfolg: Nach fünf Jahren im Vollbetrieb waren 29 WissenschafterInnen und LiteratInnen zu Gast in Salzburg, haben hier fokussiert recherchiert, geforscht und sich mit KollegInnen und Institutionen vor Ort vernetzt. Die Stadt investiert jährlich rund 11.000 Euro in Stipendien und die Betreuung des Programms.

Ausgangspunkt für das Projekt war eine Erbschaft mit Auftrag: Herr Ferdinand Tobias vererbte der Stadt Salzburg eine Garconniere in Salzburg-Riedenburg, verbunden mit der Auflage, diese für kulturelle Zwecke zu nutzen. Die Abteilung 2 - Kultur, Bildung und Wissen, sorgte also 2006 in Zusammenarbeit mit der Bauabteilung für die Generalsanierung und neue Einrichtung der etwa 35 m² großen Wohnung. Die Kosten für die Sanierung beliefen sich auf 18.000 Euro, für Einrichtung und Ausstattung wurden ca. 4.500 Euro investiert.

Seit fünf Jahren steht die „Wohnung Tobias“ nun im Sinne des Erblassers für WissenschafterInnen und LiteratInnen zur Verfügung, die hier Arbeitsaufenthalte zwischen einem und drei Monaten verbringen. Dazu vergibt die Stadt Salzburg im Rahmen des Scientists in Residence Programms jährlich vier Stipendien, wobei die Kulturabteilung jeweils eine renommierte Facheinrichtung als Partner gewinnen konnte: Das H.C. Artmann-Stipendium für Literatur ist mit dem Literaturhaus Salzburg verbunden, das Robert-Jungk-Stipendium für Zukunftsforschung mit der Robert-Jungk-Stiftung, das Stefan-Zweig-Forschungs-Stipendium mit dem Zweig-Centre und das Gender-Forschungs-Stipendium mit dem Gendup - Zentrum für Gender Studies und Frauenförderung der Universität Salzburg.

Außerdem wird im Austausch mit Salzburgs Partnerstadt Dresden ein kunstwissenschaftliches Forschungsstipendium vergeben.
Das Artmann- und das Jungk-Stipendium werden üblicher Weise öffentlich ausgeschrieben, die anderen beiden Stipendien an interessante WissenschafterInnen vergeben, die in die Jahresarbeit der jeweiligen Einrichtung eingebunden werden können.

Für nächstes Jahr hat die Kulturabteilung erstmalig eine Kooperation mit dem Haus der Natur fixiert. Eine Museumsexpertin wird in Salzburg über das Haus der Natur und sein einzigartiges Ausstellungswesen aus historischer Sicht forschen.
Verbleibende Zeitfenster in der Wohnung Tobias werden für Einladungen an WissenschafterInnen genutzt, die Salzburg-spezifisch forschen und an die bestehende Universitätslandschaft andocken können.

Nach fünf Jahren im Vollbetrieb, in denen die Wohnung Tobias für Gäste zur Verfügung steht, werden 24 WissenschafterInnen und 5 LiteratInnen in Salzburg zu Gast gewesen sein – zuletzt etwa die Artmann-Stipendiatin Lidija Dimkovska (Ljubljana), der junge Zukunftsforscher Rene Schäfer aus Berlin und die Kunsthistorikerin Judith Knippschild aus Dresden. Noch bis Mitte Oktober arbeitet die Kommunikations-, Medien- und Literaturwissenschafterin Sheenagh Pietrobrunozu aus Montreal im Rahmen des Gender Studies Stipendiums in Salzburg. Ihr folgt Srecko Horvat, Publizist in Zagreb, als Zweig-Stipendiat.
     
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