"Ein Menschenfreund im guten Wortsinn..."   

erstellt am
04. 10. 12

Kulturpreis 2012 posthum an H. P. Maya
Villach (stadt) - Heinz Peter Maya war eine große künstlerische Persönlichkeit der Draustadt. Sein Tod am 22. Februar dieses Jahres hat tief erschüttert. H. P. zählt mit seinem umfangreichen Werk zu den vielschichtigsten Künstlern Kärntens. In Erinnerung an dieses Schaffen verleiht ihm seine Heimatstadt posthum den Kulturpreis 2012. Seine Witwe, Rudolfine Maya, nahm am 02.10. die Ehrung anlässlich des "Festes mit Freunden des Heinz Peter Maya" entgegen.

Kulturpreisverleihung an H. P. Maya
Bürgermeister Helmut Manzenreiter, Rudolfine Maya und Kulturreferent Vizebürgermeister Günther Albel (von rechts) bei der posthumen Kulturpreisverleihung an H. P. Maya. Foto: Peter Kusstatscher

Weltbürger und Patriot für Villach
Bürgermeister Helmut Manzenreiter sprach in seiner Festansprache von einer Kulturpreisverleihung "unter besonderen Umständen". Der Kulturpreisträger 2012 wurde einstimmig vom Gemeinderat beschlossen. "Ich bin ein wenig beruhigt, weil H. P. seit meinem letzten Besuch in seinem Atelier zumindest über die Absicht unserer Stadt Bescheid wusste", sagte Manzenreiter, und er bezeichnete den Künstler als Weltbürger, der gleichzeitig Patriot für Villach war: "Voller Ideen, begeisternd auf seine Gesprächspartner wirkend und, was nur so wenige von uns schaffen, immer optimistisch. Ein Menschenfreund im guten Wortsinn." H. P. Maya sei ein Anwalt der Kunst und seiner Künstlerkollegen gewesen, betonte Manzenreiter weiter. "Mehr Möglichkeiten für alle und nicht mehr Chancen für sich, das war seine Botschaft."

Einer der facettenreichsten Künstler des Landes
Malerei, Grafik, Mikroexperimente, Kunst am Bau, Fotodokumentationen und Bühnenbilder für Theater und Fernsehen - der 1944 in Villach geboren Heinz Peter Maya war einer der facettenreichsten Künstler des Landes. Er besuchte die Bundesgewerbeschule für angewandte Kunst in Graz und verbrachte mehrere Studienaufenthalte in Rom und München. Inspiriert wurde er auch auf seinen zahlreichen Reisen durch Europa, Afrika (Sahara) und die USA. "Ich bin ein ewig Suchender", sagte er einmal über seine Arbeitsweise. H. P. Maya, Mitglied des Kunstvereins Kärnten, experimentierte gerne mit ungewöhnlichen Materialien. So schuf er Pflanzen- und Baumobjekte, die für Aufsehen sorgten. Seine Werke wurden von wichtigen Museen - unter anderem der Albertina, das Museum von Bochum - angekauft. Auch Villach ist im Besitz einiger Maya-Arbeiten. 25 Mal gestaltete er den optischen Hintergrund für den Literaturbewerb Bachmann-Preis im Klagenfurter ORF-Theater. Heinz Peter Maya war ein stiller und bescheidender Mensch, der unbeirrt seinen Weg ging und sich für die Freiheit als Künstler entschied. Eine Frage hat ihn sein Leben lang beschäftigt: "Wir wissen alle nicht, woher wir kommen, wohin wir endlich gehen werden."
     
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