Mitterlehner: Schönbrunn-Ausgliederung ist zu einer Erfolgsgeschichte geworden    

erstellt am
03. 10. 12

In den 20 Jahren seither haben sich die Besucherzahlen verdoppelt und die Erlöse vervierfacht
Wien (bmwfj) - Vor 20 Jahren, im Oktober 1992, wurde Schönbrunn aus der Staatsverwaltung ausgegliedert und der "Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft" (SKB) überantwortet. Die ersten 20 Jahre SKB sind eine wirtschaftliche und touristische Erfolgsgeschichte, die heute mit mehr als 3,3 Millionen Besuchern und Gesamterlösen von 37,9 Millionen Euro ihren vorläufigen Höhepunkt findet. Auch der Ausblick ist zuversichtlich: Die SKB erwartet eine weitere Steigerung der Besucherzahlen.

„Die Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft hat sich vom Verwalter zum modernen Dienstleister des beliebtesten Tourismuszieles Österreichs entwickelt. Seit der Ausgliederung haben sich die Besucherzahlen alleine im Schloss Schönbrunn fast verdoppelt und zuletzt mit 2,7 Millionen einen neuen Rekord erreicht“, sagt Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner als SKB-Eigentümervertreter. „Die Erfolgsgeschichte beruht auf einer schlanken Struktur und attraktiven Angeboten, die mit Investitionen aus dem selbst erwirtschafteten Gewinn geschaffen worden sind. Dazu setzt das Tourismuskonzept auf eine authentische und hochwertige Revitalisierung, wie sich an den insgesamt 411 Bau- und Restaurierprojekten seit dem Neustart zeigt“, so Mitterlehner. „Das historische und kulturelle Erbe zählt zu den wichtigsten Schätzen Österreichs.“

Das Erfolgsmodell SKB lässt sich durch einige Zahlen eindrucksvoll darstellen: „In allen Anlagen, die heute die SKB betreibt – Schloss Schönbrunn, Kaiserappartements, Sisi Museum und Silberkammer in der Hofburg sowie das Hofmobiliendepot -, zählen wir heute 3,34 Millionen Besucher“, sagt SKB-Geschäftsführer Franz Sattlecker. Die Gesamterlöse der drei von der SKB betriebenen Kulturattraktionen liegen aktuell bei 37,9 Millionen Euro. 1993, im ersten Vollgeschäftsjahr der SKB waren es 8,8 Millionen Euro gewesen. Das bedeutet eine Vervierfachung. Die Eintrittserlöse stiegen im selben Zeitraum von 3,6 Millionen Euro auf 17,3 Millionen Euro. Die SKB hat sich in den vergangenen 20 Jahren auch zu einem wichtigen Arbeitgeber entwickelt. Beschäftigte sie 1993 erst 77,8 Mitarbeiter/-innen (ausgedrückt in Vollzeitäquivalenten), so sind es heute 204,2.

411 Restaurier- und Bauprojekte. Seit der Ausgliederung der Kulturdenkmäler aus der Staatsverwaltung werden alle Mittel zu deren Erhaltung durch die SKB selbst erwirtschaftet. Mit den Einnahmen werden laufend Restaurierungen zur detailgetreuen authentischen Wiederherstellung der historischen Substanz und Projekte zur Erschließung neuer touristischer Nutzungen finanziert. Mehr als 162 Millionen Euro sind bisher insgesamt in Bau- und Investitionsvorhaben geflossen. Damit wurden seit 1992 411 einzelne Projekte realisiert. Dazu zählt das heuer abgeschlossene und bisher größte Projekt von Schloss Schönbrunn: die erste Generalsanierung der Großen Galerie seit 150 Jahren. Innerhalb von zwei Jahren wurden nicht nur die Polierweißfassung, Vergoldung und Fresken des größten Prunkraums im Schloss generalsaniert, sondern etwa auch mittels Einsatz neuer Technologien bei der Beleuchtung das authentische Erscheinungsbild wieder hergestellt.

Großprojekte im Sinne der Denkmalpflege waren in den letzten zwei Jahrzehnten folgende: Sanierung der Gloriette (abgeschlossen 1996), Restaurierung und Umbau der Orangerie (fertiggestellt 1997), Generalsanierung des Neptunbrunnens (abgeschlossen 1999), zahlreiche Renovierungen und Neueröffnungen von Gemächern wie Spiegelsaal, Balkonzimmer oder Gelber Salon, die Komplettrenovierung des Westflügels und dessen Wiedereröffnung als authentische kaiserliche Erlebniswelt für Kinder (Eröffnung „Schloss Schönbrunn Erleben“ im Jahr 2002), die Komplettsanierung des Sonnenuhrhauses (abgeschlossen 2002) oder die Rekonstruktion der Kammergärten (2003). Im Jahr 2004 wurde außerdem in den Kaiserappartements der Hofburg das Sisi Museum eröffnet. Im selben Jahr positionierte sich das Hofmobiliendepot stärker als Möbelmuseum.

Heuer wurde neben der Generalsanierung der Großen Galerie auch der Umbau des Gardetrakts mit dem neuen Besucherzentrum abgeschlossen. Daneben zeigt das Sisi Museum in der Hofburg und das „Hofmobiliendepot • Möbel Museum Wien“ anlässlich des Jubiläumsjahr (175. Geburtstag Kaiserin Elisabeth) neue Attraktionen: Im Hofmobiliendepot ist noch bis 27. Jänner 2013 „Sisi auf Korfu“ zu sehen. In der Hofburg wurden etwa die berühmten Winterhalter-Gemälde restauriert und Schauräume neu gestaltet, die sich inhaltlich mit Elisabeths Geschwistern und ihren Kindern auseinander setzen.
     
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