Billigpreise schnüren kleinen Kaufleuten die Luft zu 

 

erstellt am
29. 10. 12

Krems (nöwpd) - Die Warengruppenrabatte, die Lebensmittelhandelsfilialisten an bestimmten Tagen ihren Kunden gewähren, sowie die Preisaktionen der Diskonter bei saisonalen Produkten machen den selbständigen Kaufleuten in Niederösterreich schwer zu schaffen. "Im ersten Halbjahr 2012 ist meine Rohgewinnspanne im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozentpunkte vom Umsatz abgesackt", erklärte ein betroffener Unternehmer gegenüber dem Fachmagazin "Key account", das bei der Gremialtagung des niederösterreichischen Lebensmittelhandels in Krems mit dabei war.

Vor allem die regelmäßigen Minus-25-Prozent-Preisaktionen bei Frequenzartikeln, wie Getränken oder Fleisch, mit denen an den Wochenenden Super- und Verbrauchermärkte um die Konsumenten buhlen, lassen die erwirtschafteten Erlöse und Spannen der kleinen Kaufleute nach unten rasseln. Das belegen die Zahlen, die das Handels-Marktforschungsinstitut Nielsen mit seinem "Umsatzbarometer" erhebt. Während in Österreich die Erlöse der Supermärkte mit bis zu 1.000 Quadratmetern Verkaufsfläche von Anfang Jänner bis Ende August 2012 um 5,1 Prozent gestiegen sind, mussten die nur zwischen 250 und 400 Quadratmeter großen Lebensmittelläden Umsatzrückgänge um 5,3 Prozent einstecken. Gerade diese Geschäfte - darunter viele Nahversorger - werden oft von selbständigen Kaufleuten betrieben.

Noch eine weitere von Nielsen erhobene Zahl macht den Ernst der Lage deutlich. Demnach ist heuer der Gesamtumsatz des Lebensmitteleinzelhandels in Niederösterreich und dem Nordburgenland bis Ende August lediglich um 1,1 Prozent gewachsen. Das ist das geringste Plus unter allen österreichischen Regionen und liegt auch deutlich unter der Inflationsrate von 2,7 Prozent.

 

 

 

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