Strahlenschutz im Burgenland am Prüfstand 

 

erstellt am
23. 10. 12

Bundesweite Strahlenschutzübung „INTREX 2012“ testet Krisenmanagement im Land und Zusammenwirken von Landes- und Bundesstellen
Eisenstadt (blms) - Eine ganztägige bundesweite Strahlenschutzübung wurde am 22.10. durchgeführt. Angenommen wurde ein Zwischenfall in einem grenznahen Kernkraftwerk nördlich von Österreich. Der Krisenstab für das Burgenland trat in der Landessicherheitszentrale in Eisenstadt zum Krisenmanagement zusammen. Vorrangiges Ziel: die Funktionsfähigkeit der Sicherheitszentrale und das Krisenmanagement des Landes im Katastrophenfall zu testen. Gleichzeitig sollten die Melde- und Alarmierungswege der Behörden auf allen staatlichen Ebenen und bestehende Kommunikationsstrukturen überprüft werden.

Notfallübungen vorgeschrieben
Per Gesetz sind die zuständigen Behörden verpflichtet, „in angemessenen Zeiträumen“ Notfallübungen im Strahlenschutz abzuhalten. Vom 22. bis 29. Oktober probt deshalb eine vom Umwelt- und Innenministerium initiierte österreichweite Strahlenschutzübung das Funktionieren der Notfallpläne in der Praxis. „INTREX 12“ (integrated radiation exercise) soll das Zusammenwirken von Bundes- und Landesstellen testen.

Schwerer AKW-Unfall als Übungsszenario
Die Annahme: ein schwerer Zwischenfall in einem grenznahen Kernkraftwerk nördlich von Österreich mit Auswirkungen auf das Bundesgebiet. Rasche Alarmierung, exakte Ortung, die Abschätzung der Auswirkungen auf Österreich und die Festlegung von Schutzmaßnahmen sind hierbei von entscheidender Bedeutung. Das koordinierte und reibungslose Zusammenwirken aller Einsatzorganisationen des Landes ist der Schlüssel für effiziente und erfolgreiche Hilfeleistung.

Der Krisenstab war in der Landessicherheitszentrale zusammengetreten, um auf der Basis der aus Wien einlangenden Meldungen geeignete Sicherheitsmaßnahmen im Sinne der Notfallpläne zu treffen. Ein einheitlicher Vollzug des Strahlenschutzgesetzes und des Strahlenalarmplans sollten damit gewährleistet und Unklarheiten vermieden werden.

Strahlenalarmplan auf neuestem Stand
Die Katastrophe von Fukushima Anfang 2011 hatte ein Umdenken bewirkt: Sie war Anlass, die bundesweiten Notfallpläne für Zwischenfälle in AKWs im Vorjahr auf den neuesten Stand zu bringen. Das Burgenland, selbst in „Reichweite“ grenznaher Atomkraftwerke gelegen, hat seinen bestehenden „Strahlenalarmplan“ in Anlehnung an internationale Warn- und Alarmsysteme und in Abstimmung mit der Bundeswarnzentrale, der Bundesstrahlenwarnzentrale und dem staatlichen Krisenmanagement entsprechend adaptiert.

Der Strahlenalarmplan dient dazu, die Auswirkungen eines Störfalles in einer kerntechnischen Anlage, eines Unfalles beim Transport von radioaktivem Material, einer kriegerischen Auseinandersetzung mit dem Einsatz von atomaren Sprengkörpern oder des Absturzes von Flugkörpern mit radioaktivem Inventar auf das Burgenland gering zu halten.

Burgenland ist gerüstet
„Hundertprozentige Sicherheit kann es nicht geben. Aber es gilt, weitgehenden Schutz und größtmögliche Gefahrenabwehr für die burgenländische Bevölkerung sicherzustellen. Die bundesweite Strahlenschutzübung ist ein wesentlicher Beitrag dazu und soll auch wertvolle Erkenntnisse für den Ernstfall liefern“, erklärt die für Strahlenschutz zuständige Landesrätin Verena Dunst.

 

 

 

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