Rot-weiß-rote Forsttechnik und Biomasse-Technologien für Japan 

 

erstellt am
02. 11. 12

Österreichische Anbieter profitieren von der japanischen Energiewende nach der Reaktorkatastrophe 2011
Wien (pwk) - Die Atomkatastrophe 2011 hat in Japan eine Energiewende eingeleitet. Von ursprünglich 54 Kernreaktoren sind nur noch zwei in Betrieb. Die Einfuhren von Erdgas und Erdöl sind im Gegenzug stark angestiegen und haben der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt eine negative Handelsbilanz beschert. "Im Hinblick auf den mittelfristig ins Auge gefassten Ausstieg aus der Atomkraft versucht nun die japanische Regierung, die Abhängigkeit des Landes von importierten fossilen Energieträgern zu reduzieren", berichtet Martin Glatz, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Tokio.

Dabei besinnt sich Japan seiner ausgedehnten, aber kaum bewirtschafteten Waldflächen. Glatz: "Der Wald Japans wird derzeit als Rohstoffquelle nicht genutzt. Das wird sich in den nächsten Jahren ändern. Das nötige Know-how kommt aus dem Ausland, schon jetzt vor allem aus Österreich, die Chancen für rot-weiß-rote Anbieter werden aber noch steigen." Im Juli 2012 traten großzügig gestaltete Einspeisetarife für erneuerbare Energiequellen in Kraft. Das Interesse an Technologien für die energetische Nutzung von Holzbiomasse ist als Folge davon deutlich gestiegen.

Nach dem regelmäßigen Austausch von Experten hat das AußenwirtschaftsCenter Tokio der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) Ende Oktober in Tokio und in Kochi, Hauptstadt der waldreichen Präfektur auf der Insel Shikoku, einen Austria Showcase mit dem Thema "Renaissance der Forstwirtschaft in Japan" organisiert. 13 österreichische Firmen aus den Bereichen "Forsttechnik", und "Biomasse-Technologien" haben sich über 300 Fachbesuchern präsentiert. Bei den anschließenden Einzelgesprächen sind eine Reihe konkreter Geschäfte vorbereitet worden. Das AußenwirtschaftsCenter Tokio wird im Dezember 2012 das Thema "Forstwirtschaft" vertiefen und auch das österreichische Bildungsangebot im Bereich der Forstwirtschaft vorstellen.

Beide Veranstaltungen werden durch die Internationalisierungsoffensive "go-international" des Wirtschaftsministeriums und der WKÖ ermöglicht.

Die österreichischen Exporte nach Japan weisen nach wie vor eine steigende Tendenz auf. Sie haben 2011 um über 15% zugelegt und für ein Rekordergebnis im Außenhandel mit Österreichs zweitwichtigstem Wirtschaftspartner in Asien gesorgt. Auch in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres setzte sich diese Tendenz fort und die österreichischen Exporte nach Japan legten mit 6,4% gegenüber der Vorjahresperiode überdurchschnittlich zu (weltweiter Zuwachs der österreichischen Ausfuhren in diesem Zeitraum: 2,1%).

 

 

 

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