Salzburger Festspiele 2013 

 

erstellt am
08. 11. 12

220 Aufführungen in 45 Tagen an 14 Spielorten – 19. Juli bis 1. September 2013
Salzburg (salzburger festspiele) - In ihrer Jahrespressekonferenz der Salzburger Festspiele 2013 stellten Präsidentin Helga Rabl-Stadler, Intendant Alexander Pereira und der Leiter des Schauspiels, Sven-Eric Bechtolf, am 07.11. das Programm der Salzburger Festspiele vor.

Die Oper

Harrison Birtwistle
Eines der faszinierendsten und bedeutendsten Werke der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Harrison Birtwistles Oper Gawain, eröffnet am 26. Juli den Opernspielplan der Salzburger Festspiele 2013. Unverständlicherweise ist dieses Werk seit der Uraufführung 1991 nie über das Royal Opera House London hinausgekommen ist, dabei hat der große englische Komponist damit ein Werk von zeitloser Modernität geschaffen. Gawain ist unser Beitrag zum zeitgenössischen Opernschaffen anstelle der aus Zeitgründen verschobenen Kurtág-Uraufführung. Das Soldaten-Team, Ingo Metzmacher und Alvis Hermanis, übernimmt kurzfristig die Herausforderung, diese zweiaktige Oper um den Gralssucher Gawain und den Grünen Ritter aus der Artuslegende zur österreichischen Erstaufführung zu bringen. In den Hauptpartien Christopher Maltman, Laura Aikin, John Tomlinson. Es spielt das ORF Radio-Symphonie-Orchester Wien.

"The idea of the Salzburg Festival mounting a production of my opera Gawain makes me very happy. The story of Sir Gawain and the Green Knight has been with me since my early school days but it took 40 years before I had the courage and opportunity to attempt to make an opera out of it. There were problems - namely how do you cut the head off a singer who then picks it up and sings an aria with it - but it happened in London. I look forward to it happening again in Salzburg." Harrison Birtwistle

Giuseppe Verdi und Richard Wagner: Frühwerke konzertant
Im Opernbereich stehen 2013 selbstredend die vor 200 Jahren geborenen Musiktheater-Giganten Richard Wagner und Giuseppe Verdi im Mittelpunkt.
In diesem Sommer soll den Gemeinsamkeiten dieser Antipoden nachgespürt werden: Beide verehrten Friedrich Schiller und schätzten Bellini und Meyerbeer.

Verdi hat sich in vier Opern mit Schiller auseinandergesetzt, die früheste war 1845 Giovanna d'Arco. Anna Netrebko singt die Titelpartie neben Fabio Sartori, Plácido Domingo und Roberto Tagliavini. Und es ist sicher kein Zufall, dass sowohl Wagners Rienzi, den Philippe Jordan mit dem Gustav Mahler Jugendorchester zur Aufführung bringen wird, wie auch Nabucco, von Riccardo Muti mit dem Orchestra e Coro del Teatro dell'Opera di Roma musiziert, deren Inhalte sich um Freiheitsstreben, Hybris und Vernichtung bzw. Bekehrung drehen, unter verschiedenen Vorzeichen in der Folge propagandistisch in Beschlag genommen wurden.

Walter Braunfels
Manfred Honeck leitet das ORF Radio-Symphonie-Orchester Wien in Jeanne d'Arc - Szenen aus dem Leben der heiligen Johanna von Walter Braunfels, einem während der NS-Zeit verfemten deutschen Komponisten. Juliane Banse singt die Titelrolle.

Giuseppe Verdi und Richard Wagner: Späte Neuinszenierungen
Ein Vierteljahrhundert nach den genannten Frühwerken, die konzertant gezeigt werden, wandte sich Verdi mit Don Carlo noch einmal Schiller zu, zur selben Zeit arbeitete Wagner an seinen Meistersingern von Nürnberg. In beiden Neuinszenierungen spielen die Wiener Philharmoniker. Antonio Pappano und Peter Stein zeichnen für Don Carlo verantwortlich, Jonas Kaufmann ist Don Carlo, Matti Salminen Filippo II., Anja Harteros Elisabetta, Thomas Hampson der Marchese di Posa, Ekaterina Semenchuk die Eboli.

Die Meistersinger von Nürnberg dirigiert Daniele Gatti. Stefan Herheim führt Regie. Michael Volle ist Hans Sachs, Roberto Saccà Walther von Stolzing, Markus Werba singt den Beckmesser, Anna Gabler die Eva und Georg Zeppenfeld den Veit Pogner.

Um Verdis Spätwerk Falstaff nimmt sich Zubin Mehta am Pult der Wiener Philharmoniker im Haus für Mozart an. Damiano Michieletto inszeniert die commedia lirica in drei Akten. Ambrogio Maestri ist Falstaff, Fiorenza Cedolins Mrs Alice Ford, Massimo Cavalletti ihr Mann, Eleonora Buratto die Nannetta, Mrs Quickley ist Elisabeth Kulman, Mrs Meg Page Stephanie Houtzeel und Javier Camarena singt den Fenton.

Vincenco Belline: Norma
Die Wertschätzung, die Wagner und Verdi, wie eingangs erwähnt, Vincenzo Bellini entgegenbrachten, wird schließlich mit der von unseren Salzburger Pfingstfestspielen übernommenen Norma mit Cecilia Bartoli in der Titelrolle sinnfällig. Giovanni Antonini dirigiert das Orchestra La Scintilla, Moshe Leiser und Patrice Caurier inszenieren.

Wolfgang Amadeus Mozart: Lucio Silla und Cosi fan Tutte
Auch im Falle von Mozart wird ein frühes Werk - sein jugendlicher Geniestreich Lucio Silla - mit einer seiner letzten Opern, der Così fan tutte, die zugleich den Auftakt eines neuen Mozart/Da Ponte-Zyklus darstellt, gegenübergestellt.

Marc Minkowski kommt mit seinen Musiciens du Louvre Grenoble nach Salzburg. Die Titelpartie des emotional zerrissenen, gehassten römischen Konsuls Lucio Silla singt Rolando Villázon. Mit dem Mozart/Da Ponte-Zyklus werden Franz Welser-Möst und Sven-Eric Bechtolf ihre Mozartpflege fortsetzen. Das Sängerensemble: Malin Hartelius, Marie-Claude Chapuis, Martina Janková, Martin Mitterrutzner, Luca Pisaroni und Gerald Finley.

Entführung aus dem Serail im Hangar 7
Am 26. August wird eine eigens für Fernsehzuschauer im Hangar 7 produzierte Inszenierung von Wolfgang Amadeus Mozarts Entführung aus dem Serail live übertragen: Die Camerata Salzburg und der Salzburger Bachchor unter der Leitung von Hans Graf, in der Regie von Adrian Marthaler, Bildregie führt Felix Breisach. Es singen und spielen u.a. Diana Damrau, Franz-Josef Selig, Javier Camarena und Nicholas Ofczarek

Festspielball
Am letzten Samstag im August kommt dieser Sommer wiederum mit einem rauschenden Festspielball in der Felsenreitschule zum feierlichen Abschluss.

Das Konzert
Ouverture Spirituelle und Haydn-Oratorien
Joseph Haydns Schöpfung steht am Beginn: Nikolaus Harnoncourt eröffnet damit am
19. Juli den Festspielsommer und die Ouverture spirituelle. Von den Haydn-Oratorien weiters neu zu entdecken mit Nikolaus Harnoncourt sind Die Jahreszeiten und Il ritorno di Tobia.

In der Ouverture spirituelle kontrapunktieren sich in diesem Sommer geistliche Werke aus der Feder christlicher Komponisten mit der reichen Tradition buddhistischer Liturgien.
Sie bieten eine spannende Gegenüberstellung von Gregorianischen Chorälen und Shomyo-Gesängen und stellen neben Gagaku, der altjapanischen Hof- und Zeremonialmusik, auch die zen-buddhistisch inspirierte Meditationsmusik der japanischen Bambusflöte Shakuhachi und die Epengesänge mit Begleitung der Laute Biwa vor.

Salzburg Contemporary
Die buddhistisch geprägten Konzerte leiten über zu einem der beiden Schwerpunkte in der Reihe Salzburg contemporary: der neueren und neuen Musik aus Japan, in deren Zentrum die Komponisten Toru Takemitsu und Toshio Hosokawa stehen. Hosokawa komponiert zwei Werke im Auftrag der Salzburger Festspiele, ein Stück für Bläserquintett sowie Orchesterlieder auf Texte von Georg Trakl, die vom NHK Symphony Orchestra unter der Leitung von Charles Dutoit mit Anna Prohaska zu hören sind.
Zentraler Komponist in der Reihe Salzburg contemporary ist Harrison Birtwistle.
Neben seiner Oper Gawain wird in sechs Konzerten Birtwistles Schaffen aus jüngerer Zeit bei den Salzburger Festspielen 2013 beleuchtet. Neben wichtigen Ensemble- und Kammermusikwerken auch sein Violinkonzert von 2009/10, das mit Christian Tetzlaff zur österreichischen Erstaufführung kommt.

Für das Projekt Beyond Recall wurden - in Zusammenarbeit mit der Salzburg Foundation - zwölf Komponisten beauftragt, zu den zwölf Skulpturen des Kunstprojektes Salzburg, Werke zu schreiben. Diese werden vom Scharoun Ensemble unter der Leitung von Matthias Pintscher mit den Solisten Mojca Erdmann und Matthias Goerne uraufgeführt. Weiters wird Étoile für 6 Schlagzeuger von Friedrich Cerha, ein Auftragswerk der Salzburger Festspiele, von Martin Grubinger & The Percussive Planet Ensemble uraufgeführt.

El Sistema
Erstmals außerhalb Venezuelas ist das visionäre Projekt El Sistema in seiner gesamten Vielfalt mit 1.400 Kindern und Jugendlichen in Europa zu erleben. Die dem Programm beiliegende DVD porträtiert den Werdegang dieser einzigartigen Bewegung. Das Simón Bolívar Symphony Orchestra of Venezuela wird gemeinsam mit fünf weiteren venezolanischen Orchestern und Chören wie dem White Hands Choir diese sozial-kulturelle Bewegung El Sistema in Salzburg vorstellen. Neben den Symphonie- und Chorkonzerten unter der Leitung von Gustavo Dudamel, Simon Rattle und anderen wird auch der Austausch mit Institutionen und Initiativen aus Österreich gefördert. Dazu zählt die Einbindung von SUPERAR, der österreichischen El Sistema-Initiative und des Kinderorchesters der Stiftung Mozarteum.

Gustav Mahler – die neun Symphonien
Zum Auftakt der El Sistema-Residence erklingt die Symphonie der Tausend von Gustav Mahler im Großen Festspielhaus. Mahlers neun vollendete Symphonien gelangen dieses Jahr integral zur Wiedergabe. Dirigenten wie Simon Rattle, Zubin Mehta, Mariss Jansons, Michael Gielen, Riccardo Chailly, Cornelius Meister und Gustavo Dudamel reichen sich den Taktstock.

Wiener Philharmoniker
Die Konzerte der Wiener Philharmoniker bilden auch in diesem Sommer gewichtige Beiträge zu den verschiedenen Zyklen: Nikolaus Harnoncourt widmet sich Haydns Jahreszeiten, für Mahlers Fünfte steht Zubin Mehta am Pult, Lorin Maazel dirigiert den ersten Aufzug von Wagners Walküre, Riccardo Muti Verdis Messa da Requiem und Christian Thielemann Bruckners 5. Symphonie.


Orchesterkonzerte
Die Berliner Philharmoniker, die wie das Gewandhausorchester Leipzig und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit jeweils zwei Konzerten gastieren, erinnern mit der Aufführung von Le Sacre du printemps an die skandalumwitterte Uraufführung vor 100 Jahren. Dem 100. Geburtstag von Benjamin Britten ist dessen War Requiem geschuldet, das Antonio Pappano mit seinem Orchestra dell'Accademia di Santa Cecilia aus Rom sowie Anna Netrebko, Ian Bostridge und Thomas Hampson als Solisten dirigieren wird. Werke von Wagner und Verdi stellt Daniel Barenboim mit seinem West-Eastern Divan Orchestra zwei österreichischen Erstaufführungen der israelischen Komponistin Chaya Czernowin und des jordanischen Komponisten Saed Haddad gegenüber.

Mozart-Matineen
Thomas Hengelbrock, Adam Fischer, Ingo Metzmacher, Rudolf Buchbinder, Ivor Bolton, John Eliot Gardiner, Hans Graf und das Mozarteumorchester Salzburg sind die Künstler der Mozart-Matineen dieses Sommers. Am letzten Festspielwochenende feiern die Salzburger Festspiele den 90. Geburtstag des Komponisten Gerhard Wimberger: Zur Uraufführung gelangt seine Passion Giordano Bruno.

Serenaden im Residenzhof
Eine alte Festspieltradition lebt wieder auf: die Serenaden im Residenzhof. An diesem einmaligen Ort wird die Camerata Salzburg an drei Abenden mit Ian Bostridge und Benjamin Schmid unter der Leitung von Hans Graf, Jamie Phillips und Theodor Guschlbauer musizieren. Die letzte Serenade gestalten die Sängerinnen und Sänger des Young Singers Project als ihr Abschlussprojekt.

Liederabende
Juliane Banse, Edita Gruberova, Erwin Schrott, Christian Gerhaher, Michael Schade und
Juan Diego Flórez prägen sehr unterschiedliche Liederabende: von den Schumann-Interpretationen Christian Gerhahers bis zum Tangoabend mit Erwin Schrott.

Solistenkonzerte
Vier große Pianisten unserer Zeit, Rudolf Buchbinder, Evgeny Kissin, Maurizio Pollini und Grigory Sokolov, formen die Programme der Solistenkonzerte: die letzten Klaviersonaten von Beethoven und Schubert, Beethovens Hammerklavier-Sonate und Chopins b-Moll-Sonate.

Kammerkonzerte
Harrison Birtwistles frühe Werke sind sehr von Olivier Messiaen beeinflusst. Pierre-Laurent Aimard und Tamara Stefanovich werden dessen Komposition Visions de l'Amen zum Auftakt interpretieren, in den folgenden Konzerten sind spannende Konfrontationen zu erleben.

Beethoven-Zyklus Hagen Quartett
Der Zyklus des Hagen Quartetts im letzten Sommer hat Lust auf mehr gemacht: 2013 folgen nun sämtliche Beethoven-Streichquartette in sechs Konzerten.

Den feierlichen Ausklang bildet am 1. September 2013 die Aufführung von Beethovens 9. Symphonie mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter der Leitung von Riccardo Chailly - und so enden die Festspiele mit Schillers Ode an die Freude, einem Dichter, der auch im Opern- und Schauspielbereich prominent vertreten ist.

   

Das Schauspiel
7359! Diese Zahl lässt die Göttin des Glücks dem "liederlichen Kleeblatt" - einem Tischler, einem Schuster und einem Schneider - im Traume erscheinen, um die konkurrierende Liebesfee durch einen Lotteriegewinn zu düpieren. Ein böser Geist treibt sein Unwesen, vorzüglich bei jungen Männern, und verleitet sie zu unstatthaften Ausschweifungen, außerdem geht das Gerücht um, ein Komet würde schon bald auf die Erde stürzen. Eine unschuldige französische Viehhirtin empfängt von der Jungfrau Maria ihre Weisungen und zieht geharnischt in den Krieg gegen England. Ein reicher Mann begegnet unverhofft dem Tod, dem Teufel und allerlei anderen emblematischen Gestalten. Zwei Liebespaare werden im Wald und auf der Flucht von Elfen und Feen gefoppt. Eine bildschöne Halbwaise von einer Hexe verfolgt und von Zwergen beheimatet, und ein computergesteuerter Fertigungsarm aus der Automobilindustrie entwickelt ein bedrohliches Eigenleben - derart phantastisch geht es im Schauspielprogramm 2013 zu!

Jedermann
Die Eröffnungspremiere der Saison 2013 wird den kommenden Sommer natürlich besonders prägen: Es ist die Neuinszenierung des Jedermann auf dem Domplatz. Insgesamt hat der Jedermann seit 1920 zehn Regisseure erlebt, heuer kommen der elfte und zwölfte dazu, denn wir haben den englischen Bühnenbildner und Regisseur Julian Crouch und den amerikanischen Theaterregisseur Brian Mertes gebeten, gemeinsam die Regie zu übernehmen.
Die Titelrolle wird von Cornelius Obonya, die Buhlschaft von Brigitte Hobmeier gespielt.

Die Jungfrau von Orleans
Im Landestheater folgt die Premiere von Friedrich Schillers Jungfrau von Orleans in der Regie von Michael Thalheimer. Wir koproduzieren diese Aufführung mit dem Deutschen Theater Berlin. Die Titelrolle spielt Kathleen Morgeneyer.

Der Böse Geist Lumpazi Vagabundus oder Das liederliche Kleeblatt
Auf die Perner-Insel Hallein kommt Johann Nestroys vielleicht größter Erfolg, die Zauberposse mit Gesang Der böse Geist Lumpazivagabundus in der Regie von Matthias Hartmann als Koproduktion mit dem Burgtheater Wien auf die Bühne. Es spielen u.a. Nicholas Ofczarek, Michael Maertens und Johannes Krisch.

Ein Sommernachtstraum
Im wunderbaren und als Spielstätte wieder gewonnenen Residenzhof hat wenig später der Sommernachtstraum von William Shakespeare Premiere, inszeniert von Henry Mason, einem jungen österreichischen Regisseur - mit englischen Wurzeln.
Auch dies wird ein einzigartiges Projekt, denn wir führen zugleich mit Shakespeares Märchen die Schauspielmusik von Felix Mendelssohn Bartholdy auf. Es musiziert das Mozarteumorchester Salzburg unter der Leitung von Ivor Bolton - eine Sparten überschreitende Unternehmung, die nur jenseits des Theateralltags bei Festspielen realisierbar ist.

Schneewittchen
Am Salzburger Landestheater folgt das Stück für Kinder (und Erwachsene) Schneewittchen in der Regie von Nicolas Liautard, den wir mit dieser erfolgreichen Produktion, die 2010 für den "Molière", den wichtigsten Theaterpreis Frankreichs, nominiert wurde, nach Salzburg eingeladen haben. Sprachbarrieren wird es keine geben - es ist Bildtheater ohne Worte.

Sans Objet

Aus Frankreich stammt der Künstler Aurélien Bory, der dieses Jahr das Figurentheater - im weitesten Sinne - repräsentiert: Seine "Puppe" ist ein Fertigungsarm aus einer Automobilfabrik. Wie sich dieses mechanische Ungetüm belebt, stellt eine hochartistische Meditation über Mensch und Maschine vor, die den Namen Sans Objet - frei übersetzt: ohne Gegenstand - trägt. Eine Inszenierung, die keiner Worte bedarf.

Young Directors Project
Natürlich bereichert auch weiterhin das YDP, das Young Directors Project, großzügig von Montblanc gesponsert, unser Programm, und wie jedes Jahr werden auch heuer vier junge Regisseure miteinander im Wettbewerb stehen:

Grossbritannien
Die englische Theatergruppe 1927 zeigt The Animals and Children Took to the Streets.

Irak
Der aus dem Irak stammende und in Antwerpen lebende Regisseur Mokhallad Rasem bringt seine Version von Romeo und Julia.

Deutschland
Der deutsche Regisseur Bastian Kraft erarbeitet einen etwas anderen Jedermann.

Tschechien
Der tschechische Regisseur Jan Mikulášek bringt Buñuels Der diskrete Charme der Bourgeoisie auf die Bühne.

   

KInder & Young Projekte
Salzburger Festspieltradition haben Aktionen wie der Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor, das Siemens Kinder>Festival, Youth! Arts! Science! sponsored by Roche, die Jugendabos und der Verein "Junge Freunde der Salzburger Festspiele" ebenso wie der Nestlé and Salzburg Festival Young Conductors Award, das Young Singers Project und das Montblanc and Salzburg Festival Young Directors Project.

Erste Musik- und Theaterabenteuer erleben diesen Sommer Kinder der Festspielgäste mit den Reihen:

  • Oper für Kinder
  • "Wir spielen eine Oper!" Ein Mitspieltheater für Kinder
  • Operncamps
  • Öffentliche Probe für Familien mit den Kinderorchestern aus Salzburg und Venezuela
  • White Hands Choir - Konzerte für Familien
  • Eine Neuinterpretation von Grimms Schneewittchen



"Nestlé and Salzburg Festival Young Conductors Award"
In der Festspielsaison 2013 wird der mit € 15.000,- dotierte "Nestlé and Salzburg Festival Young Conductors Award" zum vierten Mal vergeben. Es ist ein Projekt der langen und intensiven Partnerschaft zwischen Nestlé und den Salzburger Festspielen sowie deren Jugendförderung. Die drei Finalisten dirigieren am 10., 11. und 12. Mai 2013 in der Felsenreitschule öffentlich zugängliche Konzerte mit der Camerata Salzburg, dem Mozarteumorchester Salzburg und dem Münchner Rundfunkorchester. Anschließend wird der Preisträger, der das Gustav Mahler Jugendorchester im Preisträgerkonzert am 17. August dirigiert, durch eine renommierte Jury unter dem Vorsitz von Ingo Metzmacher ermittelt.

Young Singers Project
Das Young Singers Project ist eine Plattform zur Förderung des sängerischen Nachwuchses. In internationalen Vorsingen werden junge Sängerinnen und Sänger für das Young Singers Project ausgewählt, die im Rahmen dieses Stipendiums in Salzburg mit Festspielkünstlern arbeiten. Die öffentlichen Meisterklassen u.a. mit Thomas Hampson, Christa Ludwig und Helmut Deutsch umfassen musikalische Aspekte, szenische Proben, Sprachcoaching und die Erweiterung des Repertoires. Darüber hinaus gestalten die Young Singer die Aufführungen von "Wir spielen eine Oper!", Die Zauberflöte für Kinder sowie Die Entführung aus dem Serail für Kinder und wirken in weiteren Produktionen mit. Im Rahmen der Serenaden im Residenzhof sind die jungen Sänger und Sängerinnen unter der Leitung von Theodor Guschlbauer in einem Abschlusskonzert zu erleben. Die Gesamtleitung übernimmt Toni Gradsack.

Pfingsten 2013 – 17. bis 20. MAI 2013
"Sacrifice - Opfer - victim"
"Sacrifice - Opfer - victim" ist der Leitgedanke, den Cecilia Bartoli über ihre zweite Salzburger Pfingstfestspiele gestellt hat. Die Begriffe umfassen die unterschiedlichen Aspekte von Opferung, Opfersein und Hingabe und spiegeln sich in den verschiedenartigen Veranstaltungen der Pfingstfestspiele wider. Vincenzo Bellinis tragische Druidenpriesterin Norma steht im Zentrum und wird erstmals szenisch auf historischen Instrumenten und in einer neuen kritischen Edition von Riccardo Minasi und Maurizio Biondi in Salzburg aufgeführt. Mit derselben Besetzung wird Norma fünfmal im Sommer übernommen.

Unter der musikalischen Leitung von Giovanni Antonini und in der Regie von Moshe Leiser und Patrice Caurier übernimmt Cecilia Bartoli die Titelrolle. Neben ihr werden Rebeca Olvera als Adalgisa, John Osborn als Pollione und Michele Pertusi als Oroveso zu hören sein (Bühnenbild: Christian Fenouillat, Kostüme: Agostino Cavalca). Um die Oper sind an vier Tagen Konzerte mit Künstlern wie András Schiff, Valery Gergiev mit dem Ballett, Chor und Orchester des Mariinski-Theaters aus St. Petersburg, Diego Fasolis, Franco Fagioli, Javier Camarena, Roberta Invernizzi, I Barocchisti, Vadim Repin, Ildar Abdrazakov, dem Hagen Quartett und Alfred Brendel, René Pape, dem Wiener Singverein, Daniel Barenboim und seinem West-Eastern Divan Orchestra programmiert. Sie ergründen - ergänzt durch die interaktive, multimediale Ausstellung re-rite, kreiert von Esa-Pekka Salonen und dem Philharmonia Orchestra - in den mannigfaltigsten Meisterwerken den Themenschwerpunkt. Andrei Tarkowskis letzter Film, Offret (Opfer) wird im Filmkulturzentrum DAS KINO zwischen 17. und 19. Mai 2013 gezeigt. Dieser Film behandelt auf philosophische Weise Fragen von Opfer und Erlösung und gab die Inspiration für die Abbildungen im Programm der Salzburger Pfingstfestspiele 2013.

Cecilia Bartoli, Künstlerische Leiterin der Salzburger Pfingstfestspiele
Der tragische Zwiespalt zwischen ihrer Pflicht und dem, wohin ihr Herz sie zieht, ist ein Kampf, dem viele Frauen früher oder später ausgesetzt sind. Allzu oft geben Frauen ihr Wertvollstes auf, viel zu oft werden sie aber auch selber zum Opfer gemacht. Norma will sich solchen Zwängen entziehen, indem sie das opfert, was ihr am teuersten ist: zuerst ihre Kinder, dann ihre Liebe, zuletzt ihr Leben.
Diesen grundlegenden Konflikt wollte ich zum Thema der Pfingstfestspiele 2013 machen. Besonders interessierte mich die Dichotomie, die sichtbar wird, wenn man das deutsche Wort "Opfer" übersetzt - so bedeutet es zum Beispiel im Englischen ebenso "sacrifice" wie "victim". Doch ist der Unterschied in Tat und Wahrheit nicht in den meisten Fällen einer der Perspektive? Schließlich gibt es kein Opfer ohne Geopfertes, ohne Opfergabe - die Frage ist nur, auf welcher Seite man sich wiederfindet.

Aus dem Vorwort zum Programm der Salzburger Pfingstfestspiele 2013
Zum ersten Mal wird bei den Salzburger Pfingstfestspielen ein zweites Werk szenisch aufgeführt: Igor Strawinskys Ballett Le Sacre du printemps wird genau 100 Jahre nach seiner skandalträchtigen Uraufführung in der rekonstruierten Originalfassung von Vaslav Nijinskys Choreografie und in der archaischen, von fauvistischen Farbkombinationen beherrschten Ausstattung von Nicholas Roerich, vereint mit weiteren Meisterwerken aus dem Erbe der Ballets Russes mit Künstlern des Mariinski-Theaters, St. Petersburg, zu erleben sein.

Das Programm der Salzburger Pfingstfestspiele wird durch "Rolex" unterstützt.

 

 

 

Informationen: http://www.salzburgerfestspiele.at/

 

 

 

 

 

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