Goldene Wiener Auszeichnung für Elfriede Irrall und Doris Weiner 

 

erstellt am
15. 11. 12

Wien (rk) - Zwei Volkstheater-Schauspielerinnen wurden am 14.11. im Wiener Rathaus von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny ausgezeichnet: Elfriede Irall und Doris Weiner erhielten das "Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien". "Elfriede Irrall und Doris Weiner sind starke Frauen, die schon früh ihre 'Frau' gestellt und sich in einer auch heute noch männerdominierten Gesellschaft durchgesetzt haben", betonte Mailath in seiner Rede.

Schauspieler, Regisseur und Chansonnier Ernst Stankovski hielt die Laudatio auf Elfriede Irrall, die er bereits seit mehr als fünfzig Jahren kennt und schätzt: "Sie nimmt das Schauspielen nicht leicht und macht es daher auch Regisseuren und Bühnenpartnern schwer", erzählt er aus eigener Erfahrung mit einem Schmunzeln.

"Doris Weiner ist bereits seit 35 Jahren Ensemblemitglied des Wiener Volkstheaters und hat in dieser Zeit drei Direktoren und eine Direktorin erlebt", sagt Regisseur Andy Hallwaxx. Neben ihren Verdiensten als Schauspielerin und Leiterin des Volkstheaters in den Bezirken strich er auch ihre sportlichen Ambitionen hervor: "Als passionierte Läuferin, sogar Marathon, startet sie jeden ihrer Tage im Laufschritt".

Elfriede Irrall wurde 1938 in Wien geboren. Ihre Ausbildung absolvierte sie von 1952 bis 1955 an der Schauspielschule Helmuth Krauß in Wien, spielte 1955 am Theater der Courage, 1955 bis 57 am Stadttheater Bonn, 1957 bis 59 an den Städtischen Bühnen Köln, ab 1959 war sie in Wien.

Irrall gründete 1982 mit Olaf Scheuring das "Theaterspielwerk". Ihre wesentlichen Engagements waren im Theater in der Josefstadt, Volkstheater, Renaissance-Bühne und Freie Volksbühne sowie Peter Steins Schaubühne in Berlin. Dazu kommen zahlreiche Film- und Fernseharbeiten, etwa in "Hasenjagd - vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen" (Andreas Gruber, 1994) und "Vielleicht in einem anderen Leben" in der Regie von Elisabeth Scharang (2010). Irall war auch lehrend tätig; Know how und Erfahrung gab sie an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz, Berlin und Wien weiter.

Bei den Salzburger Festspielen las Irrall 1994 aus den Werken von Friederike Mayröcker, 1998 führte sie Mayröckers "Lection" auf. 2010 spielte sie im Volkstheater in Neil Simons "Roses Geheimnis" die Titelrolle, 2011 die Maude in Collin Higgings "Harold und Maude".

Doris Weiner wurde 1949 in Wien geboren. Weiner studierte Tanz u. a. bei Rosalia Chladek. Ihr erstes Engagement führte sie nach Basel. Zusätzlich studierte Weiner Gesang und Schauspiel, sie spielte u. a. Operetten in Baden und St. Pölten, wo sie Karl Schuster entdeckte, der das Volkstheater in den Außenbezirken leitete. Weiner wurde ans Wiener Volkstheater engagiert, wo sie seit 1976 Ensemblemitglied ist.

Weiner weist ein breites Rollenspektrum auf, sie war u. a. als Flora Baumscher in Nestroys "Der Talisman", Madame Knorr in Nestroys "Einen Jux will er sich machen", Doris in "Letztes Jahr, selbe Zeit", Bacchis in "Die schöne Helena", Gabriele in Schnitzlers "Anatol", Lady Anne in "Elisabeth von England", Ilse Wegrostek in Susanne Wolfs "Frau Wegrostek schlägt zurück", Königin Anna in LaBiches "Das Glas Wasser" oder die Amanda Wingfield in Tennessee Williams' "Die Glasmenagerie" am Wiener Volkstheater in den Bezirken.

Seit der Saison 2005/06 leitet sie neben ihrer Schauspieltätigkeit das Volkstheater in den Bezirken. Hier inszenierte sie etwa zusammen mit Gabriela Benesch Arthur Schnitzlers Grosse Szene/Das Bacchusfest (2009) oder Donald L. Coburns "Gin Rommé" mit Julia Gschnitzer, Elisabeth Balog und Pavel Fieber.

Doris Weiner leitete sowohl die Schauspielschule am Volkstheater als auch (zusammen mit Erwin Ebenbauer, Herwig Stindl u. a.) das Volkstheater-Studio.

 

 

 

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