Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

 

erstellt am
26. 11. 12

 Heinisch-Hosek: Gutes Hilfsangebot für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder auch in Zukunft sicherstellen
Gewaltschutzgesetz weiter reformieren
Wien (bpd) - "Jede fünfte Frau wird einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt, das ist alarmierend", sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen, der den Start der 16 Tage gegen Gewalt markiert. Österreich habe schon vor Jahren mit dem Gewaltschutzgesetz und den Gewaltschutzeinrichtungen ein wichtiges Netz geschaffen, damit von Gewalt betroffenen Frauen und Kindern rasch geholfen werden könne. Das gelte es auch in Zukunft sicherzustellen.

"Daher bin ich sehr froh, dass es uns im Rahmen unserer knappen budgetären Mittel auch für kommendes Jahr wieder gelingt, das Budget der Gewaltschutzeinrichtungen um 2,4 Prozent aufzustocken", so die Ministerin. Das sei auch notwendig, denn allein im Vorjahr hätten sich über 15.500 Gewaltopfer an Gewaltschutzzentren um Hilfe und Unterstützung gewandt.

Und es sei wichtig, das Gewaltschutzgesetz weiter zu reformieren. "Mit der geplanten Ausweitung des Betretungsverbots auf Kindergärten, Schulen und ähnliche Einrichtungen gehen wir hier den richtigen Weg. Jetzt müssen wir rasch das Gesetz dahingehend novellieren", sagte Heinisch-Hosek zum Schluss.


 

 Spindelegger: Gemeinsame Anstrengungen zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen intensivieren
Vizekanzler Spindelegger zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.
Wien (bmeia) - "Gewalt gegen Frauen und Mädchen zählt zu den weltweit am meisten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. Die Zahlen sind erschütternd: Gewaltakte gegen Frauen im Alter zwischen 15 und 44 Jahren sind weltweit für mehr Todesfälle und Behinderungen in dieser Personengruppe verantwortlich, als Krebs, Malaria, Verkehrsunfälle und Kriege zusammengenommen", so Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.

"Leider ist derzeit eine negative Tendenz festzustellen, denn die Anzahl an Frauen, die weltweit misshandelt und ermordet wurden - ob von ihren Partnern, von Familienmitgliedern, im Zuge einer bewusst gewählten Kriegstaktik oder von Menschenhändlern - ist in den letzten Jahren sogar gestiegen," so Spindelegger weiter. "Frauenmorde sind dabei die extremste Form von Gewalt und schließen sich in vielen Fällen an bereits vorangegangene Gewaltakte sowie systematische Diskriminierungen von Frauen in der Gesellschaft an."

"Diese Entwicklungen dürfen nicht einfach hingenommen werden. Sie müssen uns aufrütteln, unsere gemeinsamen Anstrengungen zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen zu intensivieren", betonte der Vizekanzler. "Österreich unterstützt daher auch das morgen in Wien stattfindende Symposium zum Thema "Femicide", bei dem Experten der Vereinten Nationen, der Zivilgesellschaft und Staatenvertreterzusammentreffen werden, um gemeinsame Strategien zur Verhinderung von Frauenmorden in den nächsten Jahren zu erarbeiten."

"Frauenmorde und andere Gewalttaten zerstören nicht nur das Leben von Frauen, sondern auch Familien undGemeinschaften und verhindern eine nachhaltigeEntwicklung. Die Förderung von Gleichstellung und dasEmpowerment von Frauen ist daher auch ein Schwerpunkt der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA). Dabei kommt derPrävention von Gewalt eine besondere Rolle zu. Seit mehreren Jahren fördert die OEZA etwa Projekte im Kosovo, die Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden, unterstützt und auch Aufklärungsarbeit leistet", so der Minister abschließend.


 

Gartelgruber: Gewalt an Frauen muss weiter entschieden bekämpft werden
Strafverschärfungen bei Sexualdelikten sind zu begrüßen
Wien (fpd) - "Trotz aller Verbesserungen ist Gewalt an Frauen noch immer ein ernsthaftes Problem in Österreich. Wie sich gerade in jüngster Zeit erwiesen hat, besteht vor allem im Bereich des Opferschutzes weiterhin großer Handlungsbedarf", stellt die freiheitliche Frauensprecherin NR Abgeordnete Carmen Gartelgruber anlässlich des Tages gegen Gewalt an Frauen und der damit beginnenden 16 Tage gegen Gewalt an Frauen fest.

Übergriffe und sexuelle Gewalt gegen Frauen müsse in Österreich streng geahndet werden. "Ich begrüße das von Ministerin Karl in Planung befindliche Paket zur Verschärfung der Strafrahmen bei Sexualstraftaten ausdrücklich. All das sind keine Kavaliersdelikte und müsse entsprechend bestraft werden", so Gartelgruber. Gleichzeitig sei es unerträglich, wenn verurteilte Vergewaltiger in den Vorzug einer Fußfessel kämen. Derartige Erleichterungen für Sexualstraftäter müssten in Zukunft verhindert werden. Überhaupt seien Hafterleichterungen und vorzeitige Entlassungen bei Sexualstraftätern genau zu überprüfen und deren Gewährung zu erschweren.

"Neben der Bestrafung der Täter muss unser Hauptaugenmerk auf der Opferhilfe liegen. Neben intensiver Betreuung ist auch der Schutz der Opfer vor ihren Peinigern wichtig", meint Gartelgruber. Es müsse den Opfern wie Hohn erscheinen, wenn der Täter mit einer Fußfessel davonkomme und sie sich so nicht einmal kurzzeitig vor ihm sicher fühlen könnten. Dies sei jedoch nur die Spitze des Eisberges, wie ein Blick in den Bereich der Organisierten Kriminalität zeige. Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution würde oft in berechtigter Angst leben. Besonders schlimm seien sexuelle Übergriffe gegenüber Minderjährigen. "Die Täter dürfen in solchen Fällen nicht mit Pardon rechnen, sondern müssen mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden", so Gartelgruber abschließend.


 

Schenk: Frauen unabhängiger und stärker machen
Wien (bzö) - "Oberstes Ziel der Politik muss es sein, dass Frauen zukünftig noch unabhängiger und eigenständiger werden und damit eine stärkere Rolle in der Gesellschaft einnehmen. Dadurch lässt sich Gewalt an Frauen am ehesten präventiv vermeiden", so BZÖ-Frauensprecherin Abg. Martina Schenk anlässlich des internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen. Zur Stärkung des Selbstbewussteins fordert Schenk mehr Budgetmittel für Selbstverteidigungskurse. Diese sollten bereits in der Schule angeboten werden. "Ziel muss sein, Frauen psychisch und physisch zu stärken."

Auch die Einkommensschere klafft noch zu weit auseinander. "Frauen verdienen weniger als Männer. Leider sind dadurch Frauen verstärkt armutsgefährdet und bleiben trotz gewalttätigen Auseinandersetzungen im finanziellen Abhängigkeitsverhältnis."

Ein großes Problem sei weiters, dass viele Frauen "zwangsverheiratet, misshandelt und unterdrückt werden. Auch das ist mittlerweile Alltag in Österreich." Gerade die rot-schwarze Bundesregierung sei hier mitverantwortlich und säumig. "Die "heile Welt"-Reden der SPÖ- und ÖVP- Frauenpolitikerinnen zum internationalen Zustand der Frauenrechte erledigen nicht die Hausaufgaben, die wir im eigenen Land abarbeiten müssten", so Schenk.


 

Kaufmann-Bruckberger: Bei Gewalt an Frauen: hinschauen und handeln!
Richtige Männer setzen ihre Stärke für die Umsetzung der Rechte der Frauen ein!
Wien (team stronach) - "Nicht wegschauen, nicht zuschauen, nicht anschauen - hinschauen und handeln! Zivilcourage ist gefragt", mahnt Team Stronach Frauensprecherin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger anlässlich des internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen. Sie verlangt mehr Stellen, an die sich Frauen wenden können, Imagekampagnen und den Abbau von oft peinlichen Barrikaden - etwa bei Anzeigen.

"Gewalt gegen Frauen ist leider oft mit tradiertem Rollenbild verbunden und wird auch durch andere Kulturen und Gesellschaften importiert. In diesem Bereich ist Aufklärung besonders wichtig", so Kaufmann-Bruckberger. Sie erinnert aber auch, dass es neben physischer, sexueller und psychischer Gewalt auch noch ökonomische und soziale Gewalt gibt. "In diesem Bereich ist die Politik gefordert, endlich die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen zu schließen", erinnert die Team Stronach Mandatarin.

"Wir sind nicht das schwache Geschlecht!", erinnert Kaufmann-Bruckberger. Sie nimmt auch das "starke Geschlecht" in die Pflicht: "Richtige Männer setzen ihre Stärke nicht gegen Frauen ein, sondern für die Umsetzung der Rechte der Frauen!"

 

 

 

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