60% der Österreicher: "Europäische Schuldenkrise wirkt sich nicht auf meine persönlichen Finanzen aus" 

 

erstellt am
26. 11. 12

Geplanter Sparbetrag sinkt weiter auf 4.250 Euro – Geplante Ø Kreditsumme bei 83.100 Euro – Staatsschuldenkrise: 60% sehen keine Auswirkungen auf persönliche Finanzsituation
Wien (erste bank) - Was bleibt den Österreichern eigentlich übrig, um es auf die hohe Kante zu legen? Ein stetig sinkender Betrag von aktuell 4.250 Euro. Soviel geben die Befragten nämlich an, in den nächsten 12 Monaten sparen oder anlegen zu wollen. Im Vergleichszeitrum im letzten Jahr lag dieser Betrag noch bei 5.720 Euro, das ist ein Minus von 26%. Die Kreditsumme ist mit 83.100 Euro beinahe unverändert. Die europäische Staatsschuldenkrise lässt die Österreicher soweit noch unberührt. 60% sehen dadurch nämlich keine Auswirkungen auf ihre persönliche Finanzsituation. Das ergab die aktuelle INTEGRAL-Umfrage, die im Auftrag der Erste Bank und Sparkassen vier Mal jährlich durchgeführt wird.

Weniger Lust auf Sparen
Wie und wie viel wollen die Österreicher eigentlich sparen in den kommenden 12 Monaten? Rund 4.250 Euro bleiben durchschnittlich übrig, um es zu veranlagen. Im Vergleich zum Zeitpunkt genau vor einem Jahr ein gewaltiges Minus von 26%, damals waren es noch 5.720 Euro die dafür zur Verfügung standen. „Ein Trend der sich schon seit Jahresbeginn durchzieht“, kommentiert Peter Bosek, Privat- und Firmenkundenvorstand diese Entwicklung. Im zweiten Quartal 2012 waren es noch 4.617 Euro und zu Beginn des Jahres gar 5.085 Euro. Wenig überraschend bleibt trotz niedriger Zinsen das Sparbuch on top, 7 von 10 Österreichern wollen auch in Zukunft auf die bewährte Art des Sparens setzen. „Es ist eine vertraute, sichere Sparform. Wir empfehlen rund 3 Netto Monatsgehälter am Sparbuch zu haben um für die Notfälle des Alltags gerüstet zu sein“, meint Bosek. Auf Bausparverträge schwören knapp 60%, und eine Lebensversicherung wollen 4 von 10 besparen. Niedrige Zinsen am Sparbuch und eine Inflationsrate von aktuell 2,8% lässt die Sparer aber auch wieder nach alternativen Anlageformen suchen. Die Österreicher wollen in den kommenden Monaten auch in Immobilien (19%), Gold (12%), Anleihen (12%) und Aktien (11%) investieren. Nur 14 Prozent planen in nächster Zeit gar keine Geldanlage.

Konstante Kreditnachfrage, Summe steigt
Aktuell planen 35% der Österreicher größere Anschaffungen wie eine eigene Wohnung, ein neues Auto oder eine Renovierung. Der Großteil (86%) finanziert diese Vorhaben dabei über eigene Ersparnisse. Eine konstante Zahl von 14% nimmt sich dafür aber einen Kredit. Dabei liegt die durchschnittliche Kreditsumme bei 83.100 Euro, das ist leicht mehr als im Vergleichszeitraum 2011 (81.800 Euro). Die Kreditzinsen bewegen sich weiterhin auf niedrigem Niveau, allerdings wird dringend zu einer langfristigen Zinsabsicherung geraten um im Fall steigender Zinsen in ein paar Jahren nicht vor höheren und möglicherweise unleistbaren Raten zu stehen.

Krise, welche Krise?
Die europäische Staatsschuldenkrise ist in aller Munde. Während Länder wie Spanien, Portugal oder Italien diese Belastung bereits deutlich spüren, sind die Österreicher offenbar noch weniger davon betroffen. Fast 60% sind der Ansicht, dass die Staatsschuldenkrise in Europa keine Auswirkung auf ihre persönliche Finanzsituation hat. Obwohl die Österreicher um rund ein Viertel weniger sparen können als noch vor einem Jahr, sehen sie offenbar hier keinen Zusammenhang mit den Entwicklungen in der Eurozone.

 

 

 

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