Drawing the Line 

 

erstellt am
26. 11. 12

Zeichnungen aus der Bank Austria Kunstsammlung im tresor im Bank Austria Kunstforum von 28.November 2012 bis 10. Februar 2013
Wien (lcg) - Die Zeichnung, als ursprünglichste aller künstlerischen Medien, nimmt im Rahmen der Bank Austria Kunstsammlung einen wichtigen Stellenwert ein. "Drawing the Line" markiert vor allem puristische Beiträge des Grafischen - von den 1970er-Jahren bis zu zeitgenössischen Positionen. Das Spektrum reicht von expressionistisch figurativen über informelle bis zu konzeptuellen Formulierungen. Präsentiert werden Werke von Siegfried Anzinger, Christian Ludwig Attersee, Günter Brus, Adolf Frohner, Bruno Gironcoli, Franz Graf, Alfred Hrdlicka, Birgit Jürgenssen, Martha Jungwirth, Walter Pichler, Othmar Zechyr und Otto Zitko.

Zu den jüngsten Sammlungs-Ankäufen zählt "Sichtblende" (1989) eine farbige Papierarbeit von Günter Brus, der zu den "Meistern der Linie" zu zählen ist. In der Tradition von Alfred Kubin erschafft er schwarzromantische Welten in Verbindung mit dem Literarischem. Mit diesen Bilddichtungen hatte sich Brus ab den frühen 1970er- Jahren vom Wiener Aktionismus gelöst und wieder zur klassischen Technik der Zeichnung gefunden. Mit Günter Brus hatte Christian Ludwig Attersee zahlreiche Kollaborationen auf Papier geschaffen. In den ausgestellten Werken kann man Attersees schöpferischen Strich nachvollziehen, der fruchtig Körperliches, weich Erotisches und aggressiv Scharfes generiert. Alfred Hrdlicka und Adolf Frohner haben sich dem geschundenen Menschenbild mit veristischen Qualitäten verschrieben, ausformuliert in vehementer Strichführung. Bruno Gironcolis Porträts stammen aus seinem Frühwerk, die in Anlehnung an Giacometti porträtierte Figuren, die vom Umraum geradezu aufgelöst werden, entstanden sind. Walter Pichlers dicht gezeichnete Köpfe strahlen eine archaisch-spirituelle Kraft aus, die sich ebenso in seinem skulpturalen Werk widerspiegelt. Othmar Zechyrs Landschaften entspringen der unbewussten, dunklen Seite, wenn sich Heuhaufen, Waldlichtungen und Stelen zu monströsen Verschwärzungen verdichten. Martha Jungwirths Zeichnungen aus den frühen 1970er-Jahren zeugen von einer realistisch populären Ausprägung des Erotischen, wie etwa in ihrer Schuh-Zeichnung. Birgit Jürgenssens Strich zeigt sich als feinnervige Spur der eigenen Empfindung mit lyrischer Atmosphäre. Siegfried Anzinger steuert dem realistisch akademischen Stil der Zeichnung entgegen, indem er das Zeichnen per se als offenen Prozess und als permanente Annäherung und Abweichung des Motivs versteht. Otto Zitkos brachialer Strich kreiert drahtig stachelige Verflechtungen auf dem Bildgrund. Franz Graf verbindet in seinen Grafitarbeiten Figuratives mit Schrift und Zeichen und transponiert somit das zeichnerische Medium auf eine konzeptuelle Ebene.

 

 

 

Informationen: http://www.bankaustria-kunstforum.at

 

 

 

 

 

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