Grenzüberschreitender Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit in Ungarn 

 

erstellt am
22. 11. 12

Im Rahmen eines aus EU-Mitteln geförderten Projekts wird die in Österreich bewährte duale Berufsausbildung im östlichen Nachbarland implementiert.
Wien (bfi) - Die Förderung und Integration benachteiligter SchülerInnen in den ungarischen Arbeitsmarkt ist das Anliegen eines neuen EU-Projekts. Im Zentrum stehen junge Menschen, die nicht über einen Schulabschluss verfügen und/oder besondere Hilfe benötigen, um am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Das BFI Wien und das BFI Burgenland unterstützen den ungarischen Partner "Savaria TISZK" - eine gemeinnützige Gesellschaft, die zwölf Berufsschulen in Szombathely, nahe der Grenze zu Österreich, vertritt. Zentral ist neben der Hilfestellung beim Nachholen von Schulabschlüssen die Implementierung der dualen Berufsausbildung nach österreichischem Vorbild - also des bewährten Systems einer praktischen Ausbildung in einem Betrieb (bzw. einer überbetrieblichen Lehrwerkstätte) und eines theoretischen Unterbaus an einer Berufsschule.

Die Zusammenarbeit begann im laufenden Schuljahr 2012/13, das Projekt dauert bis August 2014. In diesem Rahmen sind Studienreisen ungarischer TrainerInnen und Lehrkräfte nach Österreich und umgekehrt vorgesehen. Dem BFI obliegt die strategische Planung und Umsetzung von Pilotkursen in beiden Ländern, weiters wird ein MentorInnenprogramm für ungarische Lehrkräfte und Unternehmen entwickelt. Dabei werden u.a. Erfolgsprojekte des BFI wie etwa die Produktionsschule mit ihrem sozialpädagogischen Betreuungskonzept vorgestellt.

Keine Karriere ohne Schulabschluss
Das BFI Wien und das BFI Burgenland gehören zu den größten Ausbildnern von FacharbeiterInnen in ihren Bundesländern und verfügen über jahrelange Erfahrung in der Arbeit mit (nicht nur) benachteiligten Jugendlichen. "Wer keinen mittleren Schulabschluss vorweisen kann, wird sich bei der Suche nach einer zufrieden stellenden und langfristig das Leben sichernden Arbeit schwer tun - egal ob in Österreich oder in Ungarn", stellt Mag. Franz-Josef Lackinger, Geschäftsführer des BFI Wien, fest. "Ich freue mich sehr, dass das BFI Wien gemeinsam mit den burgenländischen Kolleginnen und Kollegen an diesem für den ungarischen Arbeitsmarkt bedeutenden Projekt beteiligt ist."

Der stellvertretende Geschäftsführer des BFI Burgenland, Jürgen Grandits, betont darüber hinaus, dass es auch umgekehrt wertvoll ist, "das System der ungarischen Berufsbildung kennen zu lernen und davon zu profitieren". Der Geschäftsführer von "Savaria TISZK", Bálint András, erwartet für benachteiligte Jugendliche in Ungarn künftig bessere Chancen am Arbeitsmarkt. "Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Förderung der Kompetenzen unseres Lehrkörpers genauso wichtig wie die Vorbereitung von Dienstgeberinnen und Dienstgebern auf die Bedürfnisse unserer Absolventinnen und Absolventen."

Am 11. Dezember 2012 um 13.00 Uhr wird eine Delegation aus Ungarn im Berufsausbildungszentrum (BAZ) des BFI Wien (1220 Wien, Engerthstraße 117) im Rahmen der Projekt-Exkursionen zu Gast sein.

Das Projekt "AT-HU ISA: Österreich-ungarisches Projekt zur Integration benachteiligter SchülerInnen in den Arbeitsmarkt im Rahmen der dualen Ausbildung" wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert.

 

 

 

Informationen: http://www.bfi-wien.or.at

 

 

 

 

 

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