Lopatka: Darlehensfinanzierung im Sinne der EZA regeln 

 

erstellt am
22. 11. 12

Wien (bmeia) - Die rechtliche Einordnung von Finanzierungsmodellen für Privatunternehmen und Organisationen beschäftigt derzeit die Finanzmarktaufsicht (FMA). Staatssekretär Reinhold Lopatka fordert in diesem Zusammenhang klare Ausnahmebestimmungen für Hilfs- und Entwicklungsorganisationen. „Wenn sich Firmen und Menschen in den Dienst der Entwicklungszusammenarbeit stellen, dann muss der Staat dafür Sorge tragen, dass dieses Engagement anerkannt und nicht erschwert wird“, erklärt Lopatka.

Lopatka bezieht sich dabei auf aktuelle Fälle wie dem Hilfswerk „Jugend Eine Welt“, das mit zinsenlosen Darlehen von privaten Gebern Entwicklungsprojekte vor- und zwischenfinanziert. Die FMA sah im ursprünglichen Modell jedoch Bankgeschäfte ohne Konzession und einen Verstoß gegen das Bankwesengesetz. „Wir brauchen klare Regelungen und Rechtssicherheit für Finanzierungsbeteiligungen, denen ein karitativer Zweck zugrunde liegt, wie wir sie bei der Spendenabsetzbarkeit schon haben“, so der Staatssekretär. „Die Geber müssen natürlich über ihre Risiken und den fehlenden Anlegerschutz vollends aufgeklärt werden, was ja auch geschieht.“ Eine Haftung durch den Bund sei in diesen Fällen nicht möglich. „Die jüngste Entscheidung der FMA, private Förderer als Gläubiger gegenüber institutionellen Kreditgebern wie Banken schlechter zu stellen, hält Lopatka für ein falsches Signal. „Das kann nicht im Sinne jener Bürger sein, die ihr Kapital kostenlos für eine guten Zweck zur Verfügung stellen.“

Die Österreicherinnen und Österreicher sind als großzügige Spender bekannt. Hinsichtlich der Spendenabsetzbarkeit konnte in den letzten Jahren Vieles erreicht werden. Nun sei es eine logische Konsequenz, auch neuere Finanzierungsformen zu unterstützen. „Wir brauchen sowohl staatliches Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit als auch optimale Rahmenbedingungen für private Förderer der EZA“, so Lopatka. „Zinsenlose Darlehen sind ein wichtiges Instrument des zivilgesellschaftlichen Engagements.“

 

 

 

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