Spindelegger: Österreich reagiert auf die Verschärfung der humanitären Krise in Syrien 

 

erstellt am
20. 11. 12

Vizekanzler kündigt Aufstockung der humanitären Hilfe für Syrien, Uganda und den Südsudan an
Wien (bmeia) - Österreich stockt seine humanitäre Hilfe für das vom bewaffneten Konflikt schwer gezeichnete Syrien nochmals substantiell auf. „Angesichts der dramatischen humanitären Situation, die durch den Wintereinbruch noch weiter verschärft wird, werden wir die bisher geleisteten 2 Millionen Euro um weitere 800 000 Euro erhöhen“, gab Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger am 20.11. nach dem Ministerrat bekannt.

Der zusätzliche Betrag wird – so der Vizekanzler - der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRK) bereitgestellt, um den Binnenvertriebenen in Syrien zu helfen. Die Mittel werden vor allem für medizinische Akuthilfe sowie die Verteilung von Lebensmitteln und anderen dringenden Gütern des täglichen Bedarfs wie Hygienepakete verwendet.

Spindelegger sprach von einer weiteren Zuspitzung der humanitären Krise auf Grund der Intensivierung und Ausweitung der Kampfhandlungen. Eine stetig wachsende Zahl von Personen wird aus ihren Wohngebieten vertrieben. Die von den Vereinten Nationen genannten Zahlen zeichnen ein dramatisches Bild: 2,5 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Der Konflikt zwang 1,2 Mio. Menschen, davon 46% Kinder, zum Verlassen ihrer Heimstätten. Über 400 000 Personen mussten in den Nachbarländern Zuflucht suchen. Der baldige Wintereinbruch wird die Zahl der Hilfsbedürftigen weiter ansteigen lassen. Eine große Zahl der Binnenvertriebenen hält sich in nicht winterfesten Lagern auf.

“Österreich reagiert auf die humanitären Krisen in Uganda und im Südsudan und stellt dafür einen Beitrag von insgesamt 1,45 Mio. Euro bereit“, erklärte Spindelegger. „Damit wollen wir in humanitären Notlagen helfen, die nicht im medialen Rampenlicht stehen, aber genauso unsere politische Aufmerksamkeit und unser humanitäres Engagement erfordern“.

„Wir stellen - so der Vizekanzler - 800 000,- Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds dem UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) zur Linderung der schwierigen Lage der Flüchtlinge im Westen Ugandas zur Verfügung“. Die aktuelle Krise wurde durch bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen der Regierungsarmee und Rebellengruppen im Ostkongo ausgelöst. Mehr als 50.000 Menschen sind bereits aus dem Ostkongo geflohen. Das UNHCR rechnet im schlimmsten Fall mit bis zu 150.000 Flüchtlingen. Uganda, ein Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, beherbergt schon derzeit knapp 200.000 Flüchtlinge.

„Zur Bewältigung der humanitären Krise im Südsudan - so Spindelegger - leisten wir einen Beitrag von 650.000,- Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds. Die Mittel erhält das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zur Erstversorgung von Flüchtlingen mit Nahrungsmitteln, Wasser, Notunterkünften und medizinischer Hilfe“. Auf Grund des Grenzkonfliktes zwischen dem Sudan und dem Südsudan kommt es seit Mitte 2011 zu großen Fluchtbewegungen – laut Schätzungen des IKRK 170.000 Personen – in den Südsudan.

Diese Krise trifft ein Land, in dem ein Großteil der Bevölkerung unter extremen Bedingungen lebt. 75% der Menschen haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung, 70% keinen Zugang zu sauberem Wasser. Unterernährung ist ein weiteres chronisches Problem. Laut World Food Programm (WFP) sind rund 1 Mio. Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Zudem zählt die Mütter- und Kindersterblichkeit zu den höchsten weltweit.

 

 

 

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