Unterschiedliche Entwicklung der Schülerzahlen nach Schultypen in den letzten Jahren 

 

erstellt am
20. 11. 12

Wien (statistik austria) - Als Folge des Geburtenrückgangs seit den frühen 1990er-Jahren waren in den letzten Jahren rückläufige Schülerzahlen in Volksschulen die Regel. Im abgelaufenen Schuljahr 2011/12 war ein vorläufiges Ende dieses Trends zu beobachten. In der Sekundarstufe I verlor die AHS-Unterstufe weniger Schülerinnen und Schüler als die Hauptschule (inkl. Neue Mittelschule). In der Sekundarstufe II gingen in berufsbildenden höheren Schulen die Gesamtbesuchszahlen erstmals leicht zurück, während in der AHS-Oberstufe neue Höchststände verzeichnet wurden.

Volksschulen: Schülerrückgang erstmals gestoppt
Nach Berechnungen von Statistik Austria besuchten im abgelaufenen Schuljahr 2011/12 328.121 Schülerinnen und Schüler Österreichs Volksschulen. Gegenüber dem Tiefststand im vorigen Schuljahr 2010/11 war das zwar ein leichter Zuwachs von knapp 500 Kindern, im Zehnjahresvergleich ging die Schülerzahl in Volksschulen allerdings um über 59.000 zurück (-15,3%). Unter Berücksichtigung der aktuellsten Bevölkerungsprognose werden sich die Besuchszahlen in den nächsten vier Jahren voraussichtlich noch auf unter 326.000 reduzieren. Ab 2017 kann mit einer Trendumkehr und wieder leicht ansteigenden Kinderzahlen in Volksschulen gerechnet werden.

Auswirkungen des Geburtenrückgangs auch an AHS-Unterstufe, noch stärker an Hauptschulen
Die von Jahr zu Jahr sinkende Anzahl an Volksschulabgängern wirkt sich naturgemäß in der Folge auch in den Schultypen der Sekundarstufe I aus. Beim Schultyp Hauptschule ging die Schülerzahl in den letzten zehn Jahren um über 102.000 auf 163.659 zurück (-38,4%). Grund dafür ist auch die im Schuljahr 2008/09 neu eingeführte Neue Mittelschule, die die Hauptschule bis 2018/19 komplett ablösen soll. Im Schuljahr 2011/12 besuchten insgesamt bereits 56.615 Schülerinnen und Schüler den Schultyp Neue Mittelschule, und das fast ausschließlich (zu 95,1%) an bestehenden bzw. ehemaligen Hauptschulstandorten und nur in Einzelfällen an AHS-Standorten.

In der AHS-Unterstufe bedeuten die 109.203 Schülerinnen und Schüler im Zehnjahresvergleich zwar nur ein Minus von 0,9%, von dem vier Jahre zuvor erreichten Höchststand (117.656 im Schuljahr 2007/08) ist man allerdings wieder weiter entfernt. Der rückläufige Schulbesuch ist allein auf den Geburtenrückgang zurückzuführen und nicht auf die Einführung der Neuen Mittelschule. So standen im Schuljahr 2007/08 - also dem Jahr vor Einführung der Neuen Mittelschule - 100 Schülerinnen und Schülern der AHS-Unterstufe 212 Kinder in Hauptschulen gegenüber. 2011/12 kamen auf 100 AHS-Schüler nur mehr 202 in Hauptschulen inkl. Neuen Mittelschulen.

Unterschiedliche Entwicklungen in der Sekundarstufe II
In berufsbildenden mittleren Schulen (BMS) gingen die Schülerzahlen seit dem Höchststand im Schuljahr 2006/07 (52.468) auf mittlerweile 48.807 zurück. Ähnlich das Bild bei den Berufsschulen, die 2008/09 noch von 140.373 Schülerinnen und Schüler besucht wurden, im Schuljahr 2011/12 aber nur noch von 134.282. In berufsbildenden höheren Schulen (BHS) stiegen die Gesamtschülerzahlen in den letzten Jahren ständig an, die 137.218 Schülerinnen und Schüler im abgelaufenen Schuljahr 2011/12 bedeuten aber nun erstmals einen kleinen Rückgang gegenüber dem Jahr zuvor (-0,3%). Die Besuchszahlen in den ersten Klassen (9. Schulstufe), vor allem in den Handelsakademien, waren allerdings schon in den letzten paar Jahren leicht rückläufig. Eine Ausnahme dieser Entwicklung stellen im BHS-Bereich die technisch-gewerblichen höheren Schulen dar, die 2011/12 mit 62.746 Schülerinnen und Schülern insgesamt bzw. mit 13.836 in HTL-Einstiegsklassen jeweils einen neuen Rekordwert verzeichneten.

Die AHS-Oberstufe entwickelte sich ebenfalls gegen den Trend der Sekundarstufe II. Im Schuljahr 2011/12 besuchten insgesamt 90.687 Schülerinnen und Schüler diesen Schultyp - so viele wie nie zuvor. Im Zehnjahresvergleich wird dabei ein Zuwachs von über 14.500 Besuchern verzeichnet (+19,1%), im Vorjahresvergleich ein Plus von knapp 2.300 (+2,6%). Steigende Schülerzahlen wurden auch an lehrerbildenden höheren Schulen (Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik bzw. Sozialpädagogik) beobachtet, auch hier bedeuteten die 11.056 Schülerinnen und Schüler 2011/12 einen neuen Höchststand.

 

 

 

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