Pirker: Weniger Bürokratie durch Anerkennung von Gerichtsurteilen 

 

erstellt am
20. 11. 12

EU-Parlament beschließt grenzüberschreitende Durchsetzung von Gerichtsentscheidungen in der EU
Straßburg (övp-pd) - Das Europäische Parlament beschließt am 20.11. eine Vereinfachung bei der Durchsetzung von Gerichtsentscheidungen in der EU. "Das bedeutet weniger Bürokratie für die Betroffenen, spart Kosten und Zeit, schafft Rechtsicherheit und lässt die EU noch mehr zu einem europäischen Rechtsraum werden", so der Justizsprecher der ÖVP im EU-Parlament Hubert Pirker. Gerichtliche Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen, die von einem Gericht in einem EU-Mitgliedstaat getroffen werden, sollen künftig automatisch EU-weit vollstreckbar sein. Bisher muss dazu ein spezielles Verfahren zur Zulassung ausländischer Vollstreckungstitel angestrengt werden, das in Österreich durchschnittlich 2.800 Euro kostet.

Pirker nennt Beispiele, wo es zu Vereinfachungen kommen wird: "Wenn beispielsweise eine Firma aus Slowenien mit einer österreichischen Firma einen Dienstleistungsvertrag abschließt, dann aber nicht zahlt und das österreichische Unternehmen vor einem österreichischen Gericht Recht bekommt, konnte bisher das Geld in Slowenien trotzdem nur mit zusätzlichen, teuren und zeitaufwendigen Verfahren eingetrieben werden. In Hinkunft müssen die slowenischen Behörden sofort aktiv werden", so Pirker. Außerdem sollen auch Schuldner aus Drittstaaten künftig in der EU gerichtlich belangt werden können. So sollen etwa österreichische Verbraucher, die Schadensersatz bei einer kroatischen oder Schweizer Firma nicht durchsetzen konnten, die Firma bei einem österreichischen Gericht klagen können.

"Diese Verfahrenserleichterungen sind überfällig. Wir wollen, dass die Bürger in ihren alltäglichen Geschäften spüren, dass die EU ein gemeinsamer Rechtsraum ist. Gerade in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten müssen wir für grenzüberschreitende Aktivitäten von Unternehmen die Hürden abbauen", betont Pirker.

 

 

 

zurück