Münzen der Hunnen und Westtürken im KHM 

 

erstellt am
30. 11. 12

Ausstellung "Das Antlitz des Fremden" rückt eine wenig bekannte Hochkultur in den Mittelpunkt
Wien (khm) - Von 1. Dezember 2012 bis 29. September 2013 zeigt das Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums in Kooperation mit dem Bernischen Historischen Museum und der Collection Jean-Pierre Righetti (Schweiz) die Ausstellung "Das Antlitz des Fremden. Die Münzen der Hunnen und Westtürken in Zentralasien und Indien."

Die Hunnen symbolisieren wie kaum ein anderes Volk im kollektiven Gedächtnis der westlichen wie auch der östlichen Zivilisationen die Bedrohung, als welche die Wanderbewegungen nomadischer Völkerschaften aus dem asiatischen Steppenraum in der Spätantike wahrgenommen wurden. Unter "Hunnen" werden im Laufe der Zeit verschiedene Gruppierungen verstanden, von jenen Völkerschaften, zu deren Abwehr die Chinesische Mauer erbaut wurde, bis zu den Verbänden, die unter der Führung Attilas (gestorben 453 n. Chr.) Europa verheerten. Wesentlich wirkungsstärker aber waren die Hunnen und ihre türkischen Nachfolger in Zentralasien und Nordindien, wo sie sich ab der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts festsetzten und die Kultur und Geschichte der Region wesentlich prägten.

Die zeitgenössischen Historiker ließen kein gutes Haar an den Hunnen. Heute wissen wir jedoch, dass davon keine Rede sein kann. Insbesondere die hunnische Münzprägung zeigt exemplarisch, wie bereitwillig die neuen hunnischen Herren die zahlreichen kulturellen und religiösen Einflüsse, die auf sie wirkten, zu einer eigenständigen und für das heutige Auge berührend fremdartig und zugleich vertraut wirkenden Repräsentationskultur verschmolzen. Die Ausstellung versammelt diese Münzen in noch nie dagewesener Vollständigkeit und bietet in Verbindung mit einer geographischhistorischen Perspektive einen völlig neuen Blick auf eine kaum bekannte Hochkultur.

In der Ausstellung, die am Abend des 30.11. vom Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Karlheinz Töchterle eröffnet wird, werden die Ergebnisse eines sechsjährigen Forschungsprojekts (Nationales Forschungsnetzwerk [NFN], The Cultural History of the Western Himalaya from the 8th Century [S98]) präsentiert, das vom österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) gefördert wurde.

Zur Ausstellung erscheint ein digitaler Katalog, der unter folgender Website zum Download zur Verfügung steht: http://www.khm.at/dasantlitzdesfremden

Leihgaben wurden von den Kooperationspartnern Bernisches Historisches Museum und Collection Jean-Pierre Righetti (Schweiz) zur Verfügung gestellt, sowie weiters vom Geldmuseum der Oesterreichischen Nationalbank und vom Naturhistorischen Museum Wien.

 

 

 

Informationen: http://www.khm.at

 

 

 

 

 

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