Konjunkturprognose November 2012 

 

erstellt am
27. 11. 12

Berlin (oecd) - Nach einem moderaten Wachstum im früheren Jahresverlauf stagnierte die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2012, da die positiven Effekte der Zuwächse beim real verfügbaren Einkommen und der allgemein günstigen Finanzierungsbedingungen durch eine rückläufige Auslandsnachfrage und ein nachlassendes Vertrauen aufgewogen wurden. Sowohl die Inlands- als auch die Auslandsnachfrage wird von einer allmählichen Verbesserung des Vertrauens und einem Anstieg des Welthandels im Prognosezeitraum profitieren, und das Wachstum wird den Projektionen zufolge in den Jahren 2013 und 2014 auf 0,8% bzw. 1,8% anziehen.

In dem Anfang 2012 verabschiedeten Konsolidierungsprogramm stehen Wachstumsgesichtspunkte und die Sicherung der fiskalischen Tragfähigkeit in einem angemessenen Verhältnis zueinander; das Wirken der automatischen Stabilisatoren sollte entlang des Pfads der implizierten strukturellen Haushaltskonsolidierung ungehindert zugelassen werden. Die Konsolidierungsmaßnahmen für die Zeit nach 2013 sollten jedoch genauer präzisiert werden. Vorhandener Spielraum für diskretionäre fiskalische Impulse sollte genutzt werden, falls sich die Wirtschaftslage erheblich verschlechtert. Für die Unterstützung mittelgroßer Banken sind u.U. zusätzliche Maßnahmen erforderlich, die so finanziert werden sollten, dass sie die fragile Erholung nicht gefährden.

Im Detail:
Nach einem moderaten Wachstum im früheren Jahresverlauf stagnierte die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2012, da die positiven Effekte der Zuwächse beim real verfügbaren Einkommen und der allgemein günstigen Finanzierungsbedingungen durch eine rückläufige Auslandsnachfrage und ein nachlassendes Vertrauen aufgewogen wurden. Sowohl die Inlands- als auch die Auslandsnachfrage wird von einer allmählichen Verbesserung des Vertrauens und einem Anstieg des Welthandels im Prognosezeitraum profitieren, und das Wachstum wird den Projektionen zufolge in den Jahren 2013 und 2014 auf 0,8% bzw. 1,8% anziehen.

In dem Anfang 2012 verabschiedeten Konsolidierungsprogramm stehen Wachstumsgesichtspunkte und die Sicherung der fiskalischen Tragfähigkeit in einem angemessenen Verhältnis zueinander; das Wirken der automatischen Stabilisatoren sollte entlang des Pfads der implizierten strukturellen Haushaltskonsolidierung ungehindert zugelassen werden. Die Konsolidierungsmaßnahmen für die Zeit nach 2013 sollten jedoch genauer präzisiert werden. Vorhandener Spielraum für diskretionäre fiskalische Impulse sollte genutzt werden, falls sich die Wirtschaftslage erheblich verschlechtert. Für die Unterstützung mittelgroßer Banken sind u.U. zusätzliche Maßnahmen erforderlich, die so finanziert werden sollten, dass sie die fragile Erholung nicht gefährden.

Die Wirtschaft stagniert
Seit Frühjahr 2012 hat sich das Geschäfts- und Konsumklima bedeutend eingetrübt, was einen Abbau von Lagerbeständen und einen weiteren Rückgang des Wachstums des privaten Verbrauchs und der Investitionstätigkeit zur Folge hatte. Das Export- und Importwachstum hat im Jahresverlauf angezogen, ist jedoch nach wie vor moderat.

Der Arbeitsmarkt gibt nach
Das Beschäftigungswachstum blieb in der ersten Jahreshälfte 2012 robust, wurde aber von der Zunahme der Erwerbsbevölkerung übertroffen, so dass sich die Arbeitslosenquote im September geringfügig auf 4,4% erhöhte und damit leicht über der geschätzten strukturellen Arbeitslosigkeit lag. Da die Konjunktur auf kurze Sicht schwach bleiben dürfte, wird mit einem nachlassenden Beschäftigungswachstum und einer weiteren Zunahme der Arbeitslosigkeit gerechnet. Die Inflation hat gegenüber dem hohen Niveau des Jahres 2011 nachgegeben, da sie nicht mehr unter dem Einfluss der Erhöhung der indirekten Steuern steht, und dürfte den Projektionen zufolge weiter sinken, wenn die Kapazitätsüberhänge zunehmen. Der Anstieg des real verfügbaren Einkommens im Jahr 2012 dürfte den Konsum fördern, wenn sich das Vertrauen wieder verbessert. Die Finanzierungsbedingungen sind ebenfalls günstig, da die Banken ihre niedrigen Finanzierungskosten an die Kunden weitergegeben haben, ohne die Kreditvergabebedingungen wesentlich zu verschärfen. Die Kreditnachfrage ist jedoch nach wie vor moderat, was wahrscheinlich auf die erhebliche Unsicherheit der Erholung zurückzuführen ist.

Der Konsolidierungspfad ist angemessen, es bestehen aber nach wie vor fiskalische Risiken
Das Tempo der geplanten Haushaltskonsolidierung scheint in struktureller Rechnung angemessen. Ein ungehindertes Wirken der automatischen Stabilisatoren sollte zugelassen werden, selbst wenn dies bedeuten könnte, dass die Ziele für das nominale Haushaltsdefizit in den Jahren 2013 und 2014 verfehlt werden. Allerdings sollten die angestrebten Ausgabeneinsparungen nach 2013 - insbesondere im Hinblick auf das Gesundheitswesen und die Reform der Subventionen - sowie der Beitrag der Bundesländer und Gemeinden zur Haushaltskonsolidierung genauer präzisiert werden. Weitere Maßnahmen zur Stützung der Banken, die in Vorbereitung sind, sollten ebenfalls völlig transparent gehandhabt werden.

Das Wachstum dürfte 2013 wieder anziehen
Im Zuge einer allmählichen Verbesserung des Vertrauens und der Auslandsnachfrage sowie der weiterhin überwiegend günstigen Finanzierungs- und Einkommensbedingungen wird sich das Wachstum den Projektionen zufolge in den Jahren 2013 und 2014 schrittweise auf 0,8% bzw. 1,8% erholen.

Die Risiken sind weit- gehend ausgewogen
Abwärtsrisiken bestehen hauptsächlich im Fall einer erneuten Verschärfung der Staatsschuldenkrise im Euroraum und schwächerer Konjunkturaussichten für Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Solche Entwicklungen würden sich negativ auf das Exportwachstum auswirken und die Risiken für den Finanzsektor und die Haushaltslage erhöhen. Positiv wäre hingegen eine schnellere Erholung des Vertrauens, die die Inlandsnachfrage in näherer Zukunft beflügeln könnte.

 

 

 

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