Von der Vision zur Modellregion als europaweite Erfolgsstory 

 

erstellt am
10. 12. 12

15 Jahr-Jubiläum 1. Windrad in Zurndorf/Burgenland
Zurndorf (blms) - Das Burgenland verzeichnet auf seinem Weg in Richtung Stromautarkie zum gegebenen Zeitpunkt bereits 71% Erzeugungsanteil an Energie durch Ökostromanlagen. Diese europaweit einzigartige Erfolgsstory wurde 1997 mit der Errichtung des ersten Windparks mit sechs Anlagen im norburgenländischen Zurndorf eingeleitet. „Das Burgenland hat vor 15 Jahren einen – damals vielfach belächelten – innovativen und vorausschauenden Weg eingeschlagen und hat es bis heute verstanden, seine natürlichen Ressourcen perfekt einzusetzen. Damals hätte wohl niemand geahnt, welche Bedeutung die Windkraft im Burgenland einmal bekommen wird. Aber, man hat Pioniergeist und Mut bewiesen. Diesen Weg möchten wir fortsetzen und innovativ forcieren“, so Landeshauptmann Hans Niessl in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Energie Burgenland Vorstandssprecher Mag. Michael Gerbavsits und Bürgermeister LAbg. Werner Friedl anlässlich des 15-jährigen Jubiläums der Errichtung des ersten Windrades im Burgenland in Zurndorf.

Dieses Pilotprojekt wurde bis 2001 auf 13 Anlagen ausgebaut. Im Jahr 2002 konnte die 50 Millionen kWh-Marke überschritten werden. Mit dem Spatenstich zum Windpark Neusiedl am See/Weiden im April 2003 begann der intensive Ausbau der Erneuerbaren Energie im Burgenland. Die rasche Umsetzung der ersten Wind-Initiative zwischen 2003 und 2006 wurde durch die massive Unterstützung des Landes und durch eine vorbildliche Vorgangsweise bei der Definition von Eignungs- und Ausschließungszonen möglich. Die Interessen von Anrainern sowie Landschafts- und Tierschutz wurden dabei berücksichtigt. 2011 startete die zweite burgenländische Wind-Initiative mit der Errichtung der beiden weltweit leistungsstärksten Anlagen in Potzneusiedl. Im September des Vorjahres wurde in den Gemeinden Halbturn, Mönchhof und Nickelsdorf ein Windpark errichtet, der mit insgesamt 69 Windenergieanlagen eine Leistung von 207 MW aufweist. Am 4. Mai 2012 begann die Errichtung von Mitteleuropas größtem Windpark in den Gemeinden Andau und Halbturn, wo insgesamt 79 Windenergieanlagen des Typs Enercon 101 installiert wurden. Jede Anlage besitzt eine Leistung von 3 MW, sodass eine Gesamtleistung von 237 MW erzielt wird.

Ein weiterer besonders wichtiger Schritt war die Fusion der beiden der beiden Landesenergieversorger BEWAG und BEGAS zur Energie Burgenland - für das Burgenland das größte wirtschaftspolitische Projekt in der Geschichte des Landes. Allein mit der Erzeugung von Ökostrom aus Windenergie trägt Energie Burgenland wesentlich zum Klimaschutz bei. Das Unternehmen hat sich von einem reinen Stromhändler zu einem Stromproduzenten gewandelt. Derzeit erzeugen im Burgenland 259 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 540 MW wertvollen Ökostrom, und wöchentlich kommen neue Windräder dazu. „Wir werden 2013 das Jahr der Erneuerbaren Energie starten. Wir werden die Stromautarkie erreichen und damit einen historischen Meilenstein in der internationalen Geschichte der Energieversorgung setzen. Vor fast exakt 15 Jahren wurde hier in Zurndorf ebenfalls ein historischer Meilenstein gesetzt und für die Zukunft des Burgenlandes Geschichte geschrieben. Wir müssen nach vorne schauen. Die Energie von morgen und der Übergang zu einer CO2-armen Zukunft sind mit zahlreichen Herausforderungen verbunden. Wir haben uns der Herausforderung gestellt, wir haben sie gemeistert und wir gehen diesen Weg auch konsequent und kontinuierlich weiter“, betonte der Landeshauptmann.

„Ende November konnten wir uns über einen weiteren Etappensieg auf dem Weg zum stromautarken Burgenland 2013 freuen: Es wurde im Windpark Mönchhof-Halbturn das letzte Rotorblatt gezogen und montiert. Somit stehen alle 17 Windkraftanlagen der Energie Burgenland Windkraft und können noch vor Weihnachten den Betrieb aufnehmen. Das Umspannwerk Zurndorf ist somit der zentrale Einspeisepunkt für die burgenländische Windkraft, gemeinsam mit der APG realisieren wir hier einen wichtigen Einspeisepunkt, der das große Windkraftpotenzial der Region für ganz Österreich nutzbar macht. Wenn alles planmäßig läuft, wird im Burgenland bis 2015 eine Leistung aus Ökostromanlagen von bis zu 1.300 MW eingespeist werden. Dies entspricht der beachtlichen Leistung von rund sieben Donaukraftwerken der Größe Freudenau“, erklärte Energie Burgenland Vorstandssprecher Mag. Michael Gerbavsits.

Dazu Bürgermeister LAbg. Werner Friedl: „In den 90er-Jahren wurde in Zurndorf der erste Windpark des Burgenlandes errichtet. Jetzt macht Enercon, einer der international wichtigsten Windtechnologie-Konzerne, mit der Errichtung eines Betonturmwerks Zurndorf zur Drehscheibe für seine mittel- und osteuropäischen Aktivitäten. Dieses Werk ist eine Riesenchance für Menschen aus unserer Region, unmittelbar in ihrem Wohnumfeld einen Job mit Zukunftsperspektiven zu finden. Ziel ist auch, burgenländische Pendler ins Burgenland zurück zu holen und ihnen wieder einen Arbeitsplatz in ihrem Bundesland zu geben. Damit schließt sich ein Kreis, der vor 15 Jahren hier seinen Ausgang genommen hat. Was in Zurndorf begonnen hat, ist zur burgenländischen Erfolgsgeschichte geworden.“

 

 

 

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