Lopatka: Österreich will Frühwarnmechanismus bei religiös motivierten Konflikten 

 

erstellt am
10. 12. 12

Weltweiter Schutz für verfolgte Christen ist wesentlicher Teil der österreichischen Menschenrechtspolitik
Wien (bmeia) - „Aus Sorge über den weltweiten Anstieg von Gewalt gegen religiöse Minderheiten, von welcher zunehmend auch Christen betroffen sind, setzt sich Österreich, auf Initiative von Vizekanzler Spindelegger für einen Frühwarnmechanismus des Europäischen Auswärtigen Diensts bei religiös motivierten Konflikten ein. Fast täglich hören wir Nachrichten über blutige Anschläge, Verfolgung und Vertreibung aus religiösen Gründen insbesondere in Ländern des Nahen Ostens, Asiens und Afrikas. Der Anteil der Christen an weltweit religiös Verfolgten liegt bei 70 Prozent. Pro Jahr werden wegen ihrer Religion mehr als 100.000 Christen getötet“, hielt Staatssekretär Dr. Reinhold Lopatka bei einer Pressekonferenz der Plattform „Solidarität mit verfolgten Christen“ in Wien fest.

Auf österreichische Initiative wurde bereits eine EU Task Force für den Schutz von Religionsfreiheit gegründet. Heute bringt Vizekanzler Spindelegger in Brüssel konkrete Vorschläge im Bereich Konfliktpräventionsmechanismen ein. „Die österreichischen Vorschläge beziehen sich insbesondere darauf, ein kontinuierliches und systematisches Monitoring durch den Europäischen Auswärtigen Dienst sicherzustellen und auch rasch die EU-Richtlinien für Religionsfreiheit und Schutz religiöser Minderheiten zu verabschieden“, so Lopatka. „Die EU soll auf religiös motivierte Gefahrensituationen rechtzeitig und transparent mit Hilfe eines Frühwarnmechanismus reagieren.“ Neben Vizekanzler Spindelegger nehmen auch der neue EU Sonderberichterstatter für Menschenrechte Stavros Lambrinidis, sowie der italienische Außenminister Giulio Terzi und ExpertInnen mehrerer EU-Institutionen und VertreterInnen der Zivilgesellschaft an dem Seminar in Brüssel teil.

„Fast ein Drittel der Weltbevölkerung lebt in Ländern, wo soziale Repressionen den Alltag religiöser Minderheiten bestimmen. Für uns ist daher der Dialog- und Präventionsaspekt besonders wichtig“, erklärte der Staatssekretär. Im Rahmen des 5. Jahrestreffens der UN Allianz der Zivilisationen, welches im Februar kommenden Jahres in Wien stattfinden soll, werden die Glaubens- und Gewissensfreiheit sowie der Schutz religiöser Minderheiten ebenfalls zentrale Themenstellungen bilden.

„Um gegen Diskriminierung und gewaltsame Angriffe zu schützen, müssen wir weltweit an Schutz- und Gewaltpräventionsmaßnahmen bei religiös motivierten Konflikten mit den Instrumenten der UNO und der EU, der OSZE und des Europarats arbeiten“, so der Staatssekretär.

Deshalb initiiert Österreich auch zahlreiche Veranstaltungen, um internationale Experten zusammenzuführen und wirksame Lösungsvorschläge zu diskutieren. „Die Ergebnisse dieser Veranstaltungen zum Schutz religiöser Minderheiten und Religionsfreiheit bilden die Grundlage für weitere Schritte zur Stärkung und Förderung der Minderheitenrechte auf internationaler Ebene“, so Lopatka.

 

 

 

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