Weltklimakonferenz

 

erstellt am
06. 12. 12

 Berlakovich: Wir sind für Kyoto-Nachfolgeprogramm bereit
Utl.: Umweltminister ruft auf Weltklimakonferenz in Doha zu entschlossenem Handeln auf
Doha/Wien (bmlfuw) - "Österreich und die EU sind für eine zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls bereit", stellt Umweltminister Nikolaus Berlakovich in einer Ansprache vor dem Plenum, dem höchsten Gremium der Weltklimakonferenz unmissverständlich fest. Es sei an der Zeit zu handeln und Österreich wolle seinen Beitrag für den Klimaschutz leisten. Gleichzeitig nutzt der Minister die Gelegenheit, um zu mehr Entschlossenheit im Umgang mit den globalen Herausforderungen aufzurufen: "Wie wir uns hier in Doha versammelt haben, bietet sich die einzigartige Möglichkeit, einen entscheidenden ersten Schritt in Richtung einer neuen globalen Ordnung zum Schutz des Weltklimas zu gehen." Diese Gelegenheit dürfe nicht vertan werden.

Die Unterstützung von Entwicklungsländern bei der Anpassung an veränderte Umweltbedingungen und neue Regelwerke ist dem Umweltminister ein besonderes Anliegen. Er sicherte diesen Ländern daher auch weiterhin Österreichs Unterstützung zu.

Potentiale erneuerbarer Energien müssen genützt werden
Es gelte, den Übergang von fossilen auf erneuerbare Energieträger ernsthaft voranzutreiben. Vorhandene Potentiale müssen auch genutzt werden, gibt Berlakovich zu verstehen und wirbt vor zahlreichen Zuhörern für eine vielbeachtete Vision: "Mein Ziel für Österreich lautet: Energie-Autarkie bis 2050, was bedeutet, dass wir per saldo so viel Energie im Inland erzeugen, wie wir brauchen." Die Umweltbranche sei einer der Wachstumszweige in der Wirtschaft schlechthin. Innovation und Know-how haben sich bereits heute in Österreich als Schlüssel zum Erfolg erwiesen. Die dadurch geschaffenen green jobs sind wiederum Arbeitsplätze der Zukunft, es gelingt ihnen Ökonomie und Ökologie auf ergänzende Art und Weise zu verbinden. "Energie mag Teil der Herausforderung sein, aber sie ist ebenso ein integraler Bestandteil der Lösung", hält Berlakovich am Ende seiner Rede fest.


 

Weninger: Österreich für Kyoto-Nachfolgeprogramm und globalen Klimafonds
UN-Weltklimakonferenz muss Weichen Richtung Weltklimavertrag stellen
Wien (sk) - "Der Klimaschutz verträgt keine Pause. Deshalb tritt Österreich bei der zur Zeit in Doha tagenden UN-Weltklimakonferenz für ein sofortiges Kyoto-Nachfolgeprogramm und einen globalen Klimafonds ein", berichtet SPÖ-Umweltsprecher Hannes Weninger aus Doha.

Um den Anstieg der Erderwärmung auf unter zwei Grad zu bringen, müssen die weltweiten Treibhausgas-Emissionen bis 2050 um mindestens 50 Prozent sinken. Würde das Zwei-Grad-Ziel der UN-Klimarahmenkonvention verfehlt, droht der Menschheit eine Klimakatastrophe. "Schmelzende Polarkappen, der Anstieg des Meeresspiegels und der Meerestemperaturen, fortschreitenden Landverwüstungen, Überflutungen und Dürren in einigen Teilen der Welt sind alarmierende Anzeichen für die Gefährlichkeit des Klimawandels", fasst Weninger die Aussagen der Klimaexperten zusammen.

In Doha sollen ernstzunehmende Schritte in Richtung eines globalen, für alle Staaten rechtlich verbindlichen und überprüfbaren Weltklimavertrages gesetzt werden, der 2015 beschlossen werden und 2020 in Kraft treten soll. "Dazu bedarf es jedoch eines drastischen Richtungswechsels in der Klimapolitik aller Länder", meint Weninger. "Das im Gespräch befindliche Verhandlungsangebot der EU, das bereits erfüllte CO2-Einsparungsziel von minus 20 Prozent auf 30 Prozent der Emissionen bis 2020 im Vergleich zu 1990 zu erhöhen, ist ein deutliches Signal gegenüber weniger ambitionierten Staaten wie China, Indien, den USA", hofft der SPÖ-Umweltsprecher auf einen Konsens unter den 194 Staaten.

Ein zweiter inhaltlicher Schwerpunkt bei der UN-Weltklimakonferenz ist der sogenannte Klimafonds. Die Vereinten Nationen schätzen, dass bis 2020 mindestens 100 Mrd. Dollar notwendig sein werden, um in den Entwicklungsländern nachhaltige Klimaschutzprojekte mitfinanzieren und die unvermeidlichen Folgen der globalen Erwärmung mildern zu können. "Österreich und die Europäische Union sind bereit, beispielsweise den von Dürrekatastrophen und Ernteausfällen in Afrika betroffenen Menschen und den Bewohnern bedrohter Inselstaaten wie z.B. auf den Malediven mit einem fairen Beitrag zu helfen", begrüßt Weninger seriöse Bekenntnisse zur Dotierung des neuen "Green Climate Fund".


 

 Brunner: Berlakovichs Lippenbekenntnisse machen noch keine echte Klimapolitik
Umweltminister bleibt konkrete Maßnahmen und Initiativen schuldig
Wien (grüne) - Inhaltlich kann die Grüne Umweltsprecherin Christiane Brunner den Worten des österreichischen Umweltministers Berlakovich viel abgewinnen. Allerdings fehlen der Grünen die Taten. "Ich gebe ihm voll recht, dass es Zeit ist zu handeln! Aber ich frage mich, wann er endlich in Österreich handeln wird. Von den im Klimaschutzgesetz versprochenen Maßnahmen hat er bis heute keine einzige umgesetzt. Die einzige umweltpolitische Maßnahme, die er gesetzt hat, ist die Kürzung des Umweltbudgets."

Brunner vermisst auch Initiativen des ÖVP-Ministers, die Konferenz in Doha erfolgreich zu machen. "Werden sich Österreich und die EU zu ausreichenden Klimaziele bekennen oder nicht? Und werden Österreich und die EU ausreichende Finanzzusagen an die Entwicklungländer über 2012 hinaus machen oder nicht?" Auf all diese Fragen erwarten sich die Grünen rasche und richtige Antworten. Brunner: "Ich hätt gerne konkrete Antworten und endlich auch konkretes Handeln in Österreich. Allgemeine Ansagen weit weg von zu Hause sind leicht und reichen für den Klimaschutz sicher nicht."

 

 

 

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