Jahr der grundlegenden Entscheidungen für die Salzburger Festspiele 

 

erstellt am
06. 12. 12

Haslauer nach Sitzung des Festspielkuratoriums: Nicht nur künstlerisch, sondern auch organisatorisch nun Weltklasse
Salzburg (lk) - "2012 war für die Salzburger Festspiele ein Jahr der grundlegenden Entscheidungen. Sie sind aus heutiger Sicht nicht nur künstlerisch Weltklasse, sondern jetzt auch bei der Organisation und der Administration." Dies erklärte der aktuelle Vorsitzende des Kuratoriums der Salzburger Festspiele, Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer am 05.12. im Anschluss an die Kuratoriumssitzung.

Als Meilensteine nannte Haslauer die Umstellung von der Kameralistik auf die doppelte Buchführung, der Jahresabschluss zum 30. September 2012 wird bereits gemäß dieser Voraussetzungen durchgeführt. Eine gesamtbetriebliche Datenbank wurde eingeführt, die erste Phase ist bereits abgeschlossen. "Die Instrumente des internen Controllings können damit wesentlich besser gehandhabt werden", so Haslauer. Künstlerisch strich der Kuratoriums-Vorsitzende die Ouverture spirituelle und den Festspielball als weitere Neuerung, der auch 2013 stattfinden wird, heraus.

Im Rückblick bilanzierte Haslauer, dass fast alle umsetzbaren Punkte des Rechnungsberichts berücksichtigt wurden. Einzig offen sei noch der Corporate Governance Kodex, der im kommenden Jahr in Übereinstimmung mit dem Bundesmodell, das gerade erarbeitet wird, verabschiedet werden soll. Das Festspielfondsgesetz aus dem Jahr 1950 bilde nach wie vor eine hervorragende Grundlage für die Salzburger Festspiele. "Das Prinzip von Festspielintendant Alexander Pereira, keine Wiederaufnahmen im Programm zu haben, war eine finanzielle Herausforderung, die aber gemeistert werden konnte. Wir liegen bei den Kartenverkäufen knapp zwei Millionen Euro über den Erwartungen. Knapp 10,5 Millionen Euro an Sponsorengeldern konnten lukriert werden", so Haslauer. Der Spiel- und Haushaltsplan für 2013, der auch - so Haslauer - Grenzen aufzeigt, konnte heute beschlossen werden. Weiters einigte sich das Kuratorium darauf, aufgrund gesetzlicher Änderungen für die Umsatzsteuerpflicht zu optieren; das Vermögen des Salzburger Festspielhäuser Erhaltungs- und Nutzungsvereins (SFH) wird direkt in den Festspielfonds überführt.

Für Festspielpräsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler war 2012 eines der herausforderndsten Berufsjahre in ihrer Funktion. Rekordverkaufszahlen standen steigende Personalkosten gegenüber. Der kommende Rechnungsabschluss werde ein positives Ergebnis bringen. Drei Ideen des Intendanten seien auch ökonomisch besonders gut aufgegangen. Rabl-Stadler nannte die Pfingstfestspiele unter der neuen künstlerischen Leiterin Cecilia Bartoli, die einen "Raketenstart hingelegt haben", und für das kommende Jahr bereits sensationell mit 84 Prozent gebucht seien. Verstärkt wurde auch das internationale Netzwerk für Sponsoren und Besucher der Festspiele. Ein Erfolg sei der erstmalige Festspielball gewesen. Mehr als 370.000 Euro an Überschuss konnten erwirtschaftet werden. Die Ouverture spirituelle und der Festspielball sollen weiterhin fixer Bestandteil der Festspiele sein, so Festspielpräsidentin Rabl-Stadler.

Festspiel-Intendant Alexander Pereira betonte, ihm sei in seinem ersten Jahr in künstlerischer Alleinverantwortung vor allem die schwierige finanzielle Herausforderung bewusst geworden. Durch Investitionen in die Attraktivität und die Ausweitung des Programms sei es gelungen, mehr Sponsoren zu gewinnen und erhöhte Kartenerlöse zu generieren. Der Kartenverkauf für die Festspiele 2013 liege bereits jetzt über dem Vergleichszeitpunkt des Vorjahrs.

Der Vorsitz im Kuratorium der Salzburger Festspiele geht turnusmäßig 2013 an den Bund, Sektionschefin Mag. Andrea Ecker vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, über.

 

 

 

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