Linz: Höchste Geburtenrate im Österreich-Vergleich 

 

erstellt am
05. 12. 12

Familien schätzen Linz als Lebensstadt
Linz (stadt) - Dass Linz bei Jung-Familien immer beliebter wird, zeigen neue Zahlen der Statistik Austria. Mit knapp elf Neugeborenen auf 1.000 EinwohnerInnen liegt die Landeshauptstadt im Österreich-Vergleich an der Spitze. „Das ist der beste Wert der vergangenen zehn Jahre und ein Zeichen dafür, dass das Umfeld für Familien in Linz stimmen muss“, erklärt Sozialreferent Vizebürgermeister Klaus Luger. Die Gründe für den „Baby-Boom“ sieht er vor allem im Angebot an Kinderbetreuungsplätzen. Darüber hinaus sind es aber auch finanzielle Entlastungen, die Linz für viele Familien attraktiv machen. „Vom Geburtsgeschenk über den Aktivpass bis zu leistbaren Wohnkosten reichen die Ansätze, die vor allem die Haushaltsbudgets von finanziell benachteiligten Familien schonen“, so Luger. Trotz angespannter Stadtfinanzen soll das Angebot für Eltern und ihre Kinder in den kommenden Jahren nicht beschnitten werden.

Statistische 10,66 Kinder erblickten je 1.000 LinzerInnen im abgelaufenen Jahr das Licht der Welt. Damit belegt die Landeshauptstadt österreichweit Platz 1. Im Vergleich dazu waren es in Österreich 9,27 Neugeborene, im Bundesland 9,54, in Graz 9,43 oder im Bezirk Urfahr-Umgebung 9,24 Babys. Auch im Jahresvergleich der absoluten Geburtszahlen weist Linz die höchste Steigerungsrate auf: Im Vergleich zu 2010 wurden um 7 Prozent mehr Kinder geboren (absolut +132 auf insgesamt 2.028). Graz hatte zwar mit 2.485 Geburten 2011 die Nase vor Linz, musste aber in Relation zu 2010 einen Rückgang von 6,8 Prozent verbuchen (absolut -180).

Hand in Hand mit dem positiven Trend bei den Geburten geht die Entwicklung bei der Fruchtbarkeitsrate. Mit statistischen 52,1 Babys pro 1.000 Linzer Frauen im Alter zwischen 15 und 44 Jahren belegt die Landeshauptstadt den ersten Rang im Städte-Vergleich. Lediglich der Bezirk Linz-Land schlägt Linz mit einer Rate von 51,2 Kindern nur knapp.

„Die Gründe für die positive Entwicklung in der Landeshauptstadt sind vielfältig“, erklärt Sozial- und Familienreferent Luger. Vor allem der Arbeitsmarkt sei in Linz für Frauen attraktiv. Von den insgesamt 205.000 Arbeitsplätzen entfallen etwa 100.000 auf Frauen. Seit 1985 hat sich die Zahl der Frauen-Arbeitsplätze in Linz um insgesamt 28.000 erhöht. „Nur eine gut funktionierende Kinderbetreuung macht diese Entwicklung möglich und schafft eine echte Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das umfassendes Angebot an Krabbelstuben, Kindergärten und Horten ermöglicht es vielen Frauen berufstätig zu sein“, erläutert Luger. Kundenfreundliche Öffnungszeiten für Berufstätige, flächendeckende Betreuung auch während der Ferienmonate, tägliches Mittagessen sowie geschulte Pädagoginnen würden den Arbeits- und Familienalltag wesentlich erleichtern.

Darüber hinaus bestätigt auch die jüngste Linzer Bürgerbefragung die Familienfreundlichkeit der Stadt. Knapp 70 Prozent der Befragten sind etwa mit den Spielplätzen und dem Lebensraum für Kinder sehr bis großteils zufrieden.
Linzer Leistungen für Familien

„All die statistischen Daten bestätigen den Kurs als soziale Lebensstadt“, erklärt Luger und verweist auf die Leistungen für Familien, die Linz für ihre Bürger bereitstellt.
Kinderbetreuung

„Das Angebot an Betreuungseinrichtungen wie Krabbelstuben, Kindergärten und Horten wird seitens der Stadt laufend evaluiert und ausgebaut“, zeigt Familienreferent Luger auf. Knapp 73 Prozent der Kinder, die einen Kindergarten besuchen, profitieren von einer Wochenöffnungszeit von mindestens 50 Stunden, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern. Vergleichbare österreichische Landeshauptstädte können diese Leistung nicht in diesem Ausmaß anbieten. In Graz liegt der Wert immerhin bei 70 Prozent, Salzburg und Innsbruck sind mit 38 Prozent und 24 Prozent weit abgeschlagen. Betrachtet man die Jahresöffnungszeiten (mindestens 50 Wochen pro Jahr) so ergibt sich ein noch deutlicheres Bild. 69 Prozent der Kindergartenkinder besuchen einen Kindergarten mit einer Jahresöffnungszeit von mindestens 50 Wochen. Graz erreicht 8,3 Prozent, Salzburg 15,1 Prozent und Innsbruck 24,5 Prozent.

Die analysierten Daten der Krabbelstuben und Horten zeigen ein ähnliches Bild. „Mit der Flexibilität der Betreuungsangebote wollen wir noch stärker auf die Bedürfnisse der Eltern eingehen. Ein stundenweise Betreuung für unter dreijährige Kinder läuft seit September und auch die durchgehende Öffnung der Einrichtungen in den Ferien ermöglicht den Eltern, ihre ganz persönlichen Familienmodelle zu leben“, sagt Luger.
Geburtspräsent

Eltern mit Hauptwohnsitz in Linz erhalten nach der Geburt ihres Kindes als Geschenk entweder einen Gutschein für einen Autokindersitz oder Linzer City-Ring-Gutscheine im Wert von 100 Euro (das monatliche Familieneinkommen darf 4.230 Euro brutto nicht übersteigen).
Eltern-Kind-Zentren

Insgesamt elf Eltern-Kind-Zentren stehen als Beratungseinrichtungen, Treffpunkte, Kommunikations- und Veranstaltungszentren zur Verfügung. Beim offenen Zentrumsbetrieb können sich andere Kinder und Eltern kennenlernen, Erfahrungen austauschen und Informationen einholen. In den städtischen Zentren Ebelsberg und Pichling werden Leistungen auch von Psychologen, Juristen, Kindergärtnerinnen, Ärzten, Diplomsozialarbeitern, diplomierten Kinderkrankenschwestern und Pädagogen angeboten.
Eltern- und Mutterberatungsstellen

In den insgesamt 14 von Kinderfachärzten und Ärzten für Allgemeinmedizin geleiteten Stellen erhalten alle Eltern kostenlose medizinische Untersuchung und Beratung über Entwicklung, Pflege und Ernährung ihres Säuglings und Kleinkindes.
Familienhilfe

In Zusammenarbeit mit der Caritas übernehmen Familienhelferinnen gegen einen einkommensabhängigen Kostenbeitrag für einen begrenzten Zeitraum die Haushaltsführung sowie die Pflege und Betreuung der Kinder und anderer Familienmitglieder, wenn die Mutter wegen plötzlicher Erkrankung oder aus sonstigen Gründen nicht dazu in der Lage ist. Unter besonderen Umständen wie etwa eine schwere Krankheit eines Elternteils kann die Unterstützung auch als Langzeithilfe gewährt werden.
Aktivpass

Der Aktivpass ist vor allem für einkommensschwache LinzerInnen gedacht, wird aber auch häufig von KarenzgeldbezieherInnen in Anspruch genommen, die mit ihren monatlichen Netto-Bezügen unter 1.110 Euro liegen. Vergünstigungen bei den LINZ LINIEN (10 Euro für eine Monatskarte) oder 25 Prozent Ermäßigung bei Baby-Schwimmkursen sind nur zwei der vielen finanziellen Vorteile, die das Budget von Familien entlasten.
Haushaltskosten

„Darüber hinaus kann die Stadt Linz durch die Steuerung von Gebühren für Müll, Gas Strom etc. die Einkommen der Haushalte weniger belasten als andernorts“, erklärt Vizebürgermeister Luger. Das Energie-Institut der Johannes Kepler Universität hat die Energie- und Infrastrukturkosten aller Landeshauptstädte unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Die Jahresausgaben eines Durchschnittshaushalts für Strom, Erdgas oder Fernwärme, Wasser, Abwasser und Abfall fallen in Linz am niedrigsten aus und liegen um 411 Euro unter den Kosten des Spitzenreiters St. Pölten.

„Weiters sind leistbare Wohnkosten familienfördernd, die durch gemeinnützige Wohnbauträger und Wohnungsgenossenschaften bestmöglich gewährleistet werden können“, ergänzt Sozialreferent Luger das Spektrum der finanziellen Entlastungen für Familien.

 

 

 

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