Die Arbeitskräftewanderung aus acht neuen EU-Ländern seit der Arbeitsmarktöffnung 

 

erstellt am
04. 12. 12

Wien (wifo) - Mit dem 1. Mai 2011 erhielten die Staatsangehörigen von 8 der 10 EU-Länder, die der Europäischen Union am 1. Mai 2004 beigetreten sind, uneingeschränkten Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt (Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Slowakei, Slowenien und Ungarn). Die Zuwanderung aus diesen acht EU-Ländern entsprach seither sowohl in ihrem Ausmaß als auch in ihrer Struktur weitgehend den Erwartungen. Der Bestand an Arbeitskräften aus diesen Ländern erhöhte sich in den ersten 12 Monaten seit Gewährung der Freizügigkeit um 29.493. Vor allem das Burgenland, aber auch die anderen Bundesländer Ostösterreichs verzeichneten eine überdurchschnittliche Zuwanderung. In der Süd- und der Westregion war die Nettozuwanderung unterdurchschnittlich hoch.

Dieser Nettozuwanderung standen erheblich größere Bruttoströme gegenüber. Im Zeitraum Mai 2011 bis April 2012 nahmen 75.510 Arbeitskräfte aus den acht untersuchten EU-Ländern erstmals ein Arbeitsverhältnis in Österreich an. Nur 38.273 von ihnen waren aber am 30. April 2012 noch auf dem österreichischen Arbeitsmarkt aktiv. Ein großer Teil der aus den acht EU-Ländern neu zugewanderten Arbeitskräfte arbeitete daher nur kurze Zeit in Österreich.

In Regionen, in denen der Wintertourismus eine große Rolle spielt, also etwa Salzburg, Tirol und Vorarlberg, nahm die Zuwanderung aus den acht EU-Ländern im Dezember 2011 deutlich zu. In diesen Regionen war auch der Anteil der im Tourismus beschäftigten Staatsangehörigen dieser Länder überdurchschnittlich. Ebenso war der Anteil der Frauen und der jüngeren Arbeitskräfte in diesen Regionen höher als in anderen Regionen.

Die Grenznähe einer Region bestimmte hingegen die Länderstruktur des Arbeitskräftezustromes, da insbesondere Personen aus Ungarn, Slowenien und Tschechien grenznahe Regionen zur Arbeitsaufnahme bevorzugten. Sie bestimmte aber auch den Anteil der Grenzpendler und -pendlerinnen an der Zuwanderung. Besonders hoch war der Pendleranteil mit 90% im Burgenland.

 

 

 

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