Inflation verharrt im November 2012 bei 2,8% 

 

erstellt am
14. 12. 12

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für November 2012 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria 2,8% (Oktober 2,8%, September 2,7%). Der Preisauftrieb beschleunigte sich bei Nahrungsmitteln (+3,6%, Oktober +3,0%) und Bewirtungsdienstleistungen (+3,9%, Oktober +3,7%), ging jedoch bei Mineralölprodukten zurück (nur noch +2,7%, Oktober +8,1%). Nach wie vor war die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" mit +0,52 Prozentpunkten der größte Einflussfaktor auf die Gesamtinflationsrate.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat November 2012 lag bei 107,0. Gegenüber dem Vormonat (Oktober 2012) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,1%.

Ausgaben für Treibstoffe und Heizöl nur geringfügig für die Inflation verantwortlich
Hauptpreistreiber im Jahresvergleich war die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich +2,8%; Einfluss +0,52 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren höhere Wohnungsmieten (durchschnittlich +4,0%). Die Preise für die Instandhaltung von Wohnungen stiegen insgesamt um 1,6%, jene für Haushaltsenergie durchschnittlich um 2,0% (Strom 1,8%, Fernwärme +6,6%, Heizöl +1,9%, Gas +0,4%). Betriebskosten für Mietwohnungen erhöhten sich um 3,4%, für Eigentumswohnungen um 4,1%.

In der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +3,6%; Einfluss: +0,44 Prozentpunkte) kosteten Nahrungsmittel durchschnittlich um 3,6% mehr (Fleisch und Fleischwaren +6,9%, Gemüse +9,4%, Brot und Getreideerzeugnisse +3,6%, jedoch Obst -3,2%). Alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 3,4% (Orangensaft +10,9%).

Für die Teuerungen in der Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +3,0%; Einfluss: +0,36 Prozentpunkte) waren höhere Preise für Pauschalreisen (durchschnittlich +6,3%) hauptverantwortlich. Freizeit- und Kulturdienstleistungen kosteten insgesamt um 3,9% mehr, elektronische Geräte (audiovisuell, fotografisch, EDV) hingegen durchschnittlich um 5,1% weniger.

In der Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +1,9%; Einfluss: +0,29 Prozentpunkte) erhöhten sich die Treibstoffpreise durchschnittlich um 2,9% gegenüber November 2011. Wartungen und Reparaturen von Pkw verteuerten sich insgesamt um 3,9%. Flugtickets kosteten um 12,3% mehr, neue Pkw hingegen um 0,4% weniger.

Für die Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (durchschnittlich +2,8%; Einfluss: +0,28 Prozentpunkte) waren überwiegend Teuerungen bei Versicherungsdienstleistungen (insgesamt +2,4%) sowie bei der Körperpflege (+2,3%) verantwortlich.

Die Teuerungen in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +3,1%; Einfluss: +0,27 Prozentpunkte) wurden von höheren Kosten für Bewirtungsdienstleistungen (durchschnittlich +3,9%) verursacht. Beherbergungsdienstleistungen verbilligten sich hingegen insgesamt um 1,9%.

+0,1% gegenüber Oktober 2012
Hauptpreistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +0,7%; Einfluss: +0,10 Prozentpunkte). Dazu trugen überwiegend höhere Preise für Gemüse (durchschnittlich +3,7%) sowie für Fleisch und Fleischwaren (insgesamt +1,0%) bei.

Die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -1,0%; Einfluss: -0,14 Prozentpunkte) erwies sich als Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand. Ausschlaggebend dafür waren deutlich billigere Treibstoffe (insgesamt -3,2%).

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im November 2012: +2,9%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im November 2012 bei 117,76. Die harmonisierte Inflationsrate betrug 2,9% (Oktober 2,9%, September 2,8%). Der Unterschied zum VPI von 0,1 Prozentpunkten resultiert aus Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" sowie bei Flugtickets und Treibstoffen (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI deutlich gegenüber dem VPI. Ausgaben für Versicherungsdienstleistungen sowie für die Instandhaltung von Wohnungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.
Teuerung für Pensionistenhaushalte im November 2012 bei +2,8%

Die Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im November 2012 2,8% (Oktober 2,8%, September 2,7%). Der Indexstand des PIPH lag bei 107,2. Teuerungen in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege", bei Sozialschutz- und Versicherungsdienstleistungen (jeweils höhere Gewichtsanteile im PIPH) wirkten im PIPH stärker als im VPI. Preisanstiege bei Bewirtungsdienstleistungen, in den Ausgabengruppen "Bekleidung und Schuhe" und "Erziehung und Unterricht" sowie bei Mieten (jeweils geringere Gewichtsanteile im PIPH) schlugen im Gegensatz dazu im PIPH weniger durch als im VPI.

Inflation beim täglichen Einkauf höher als beim wöchentlichen
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, stieg im Jahresabstand um 3,8% (Oktober 3,5%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf widerspiegelt und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, erhöhte sich im 12-Monatsvergleich nur um 2,9% (Oktober 4,0%). Ausschlaggebend dafür waren die Teuerungen bei den Treibstoffen, die geringer als in den vergangenen Monaten ausfielen.

 

 

 

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