Bildungs-Knowhow für die japanische Forstwirtschaft 

 

erstellt am
13. 12. 12

Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) bietet Weiterbildungskurse an und unterstützt Errichtung einer Forstschule nach österreichischem Vorbild
Wien (pwk) - Japan ist zu mehr als zwei Drittel mit Wald bedeckt, dennoch ist die Produktivität im Forstbereich sehr gering: nur ein Viertel der Holznachfrage kann aus eigenem Waldbestand geckt werden. "Bei einem Jahresbedarf von rund 90 Millionen Kubikmeter muss ein Großteil des Bedarfs importiert werden. Mitverantwortlich ist das japanische Bildungssystem, das weder im sekundären noch im tertiären Sektor ein adäquates forstliches Aus- und Weiterbildungsangebot vorsieht" berichtet Martin Glatz, österreichischer Wirtschaftsdelegierter der Aussenwirtschaft Austria der WKÖ in Tokio.

Österreichisches Knowhow ist gefragt Glatz: "Japans Regierung zeigt reges Interesse an der aktiven Nutzung seiner Wälder und an Know-how und Ausrüstung aus Österreich." Das AußenwirtschaftsCenter Tokio hat daher im Rahmen einer mehrtägigen Roadshow durch mehrere Präfekturen vergangene Woche japanischen Bildungsanbietern (Forstschulen, Universitäten, Bildungsdienstleistern) das österreichische Bildungsangebot im Bereich der Forstwirtschaft näher vorgestellt. Die mitreisenden österreichischen Bildungsanbieter, das Landwirtschaftsministerium, die Universität für Bodenkultur, die forstpädagogische Hochschule, die forstlichen Ausbildungsstätten Ossiach und Pichl sowie die HBLA für Forstwirtschaft in Bruck/Mur, haben an vier Veranstaltungsorten (Kagoshima, Kyoto, Gifu, Tokio) ihre Unterrichtskonzepte und Dienstleistungen präsentiert.

"Ziel der Veranstaltungen war, in B2B-Gesprächen mit lokalen Interessenten Formate der Zusammenarbeit - von der Gestaltung von Lehrplänen über train-the-trainer-Seminare bis hin zu Lehrveranstaltungen in Österreich - auszuloten und den Weg für Kooperationen zu ebnen", so Glatz. Das Interesse der japanischen Seite war groß. Glatz: "Als erstes Ergebnis wurden Weiterbildungskurse in Österreich gebucht und die Errichtung einer Forstschule nach österreichischem Vorbild in die Wege geleitet. Lehrer der forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach werden bereits im Februar 2013 Forstarbeiter der Modellregion Shimokawa/Hokkaido eine Woche lang vor Ort einschulen." Diese Aktivitäten werden durch die Internationalisierungsoffensive "go-international" des Wirtschaftsministeriums und der Wirtschaftskammer Österreich ermöglicht.

Die österreichischen Exporte nach Japan weisen nach wie vor eine steigende Tendenz auf. Sie haben 2011 um über 15% zugelegt und für ein Rekordergebnis im Außenhandel mit Österreichs zweitwichtigstem Wirtschaftspartner in Asien gesorgt. Impulse kommen vor allem aus dem Wiederaufbau in den vom Erdbeben und Tsunami im März 2011 zerstörten Gebieten.

 

 

 

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