Vor-Ort-Energiechecks sind immer gefragter 

 

erstellt am
11. 12. 12

Energiereferentin LR Prettner: Seit Februar 2009 wurden 3.888 Kunden beraten - Energiekosten konnten drastisch gesenkt werden
Klagenfurt (lpd) - Energie- und Umweltreferentin LR Beate Prettner zog am 11.12. in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Gerhard Moritz, Geschäftsführer des unabhängigen Vereins energie:bewusst Kärnten, Bilanz über die bisher durchgeführten Vor-Ort-Energiechecks. Im Fokus der Evaluierung standen neben den erreichten Kunden auch die auf die Beratungen durch die Experten gefolgten Investitionen in den jeweiligen Haushalten.

"Mit den Vor-Ort-Energiechecks konnten wir seit dem Beginn des Projektes im Februar 2009 bereits 3.888 Kärntnerinnen und Kärntner dank unserer mittlerweile 64 fachlich geschulten Energieberater direkt vor Ort auf Einspar- und Sanierungspotentiale in ihren Haushalten aufmerksam machen. Die so aufgedeckten Potentiale sollten die Menschen beim Energie- und Geldsparen unterstützen und wie unsere Evaluation zeigt, waren wir damit äußerst erfolgreich", betonte Prettner.

Stolze 83 Prozent der Kunden haben nach der Beratung durch das Netzwerk EnergieBeratung Kärnten zumindest eine der vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt. Durchschnittlich werden rund 1,8 Maßnahmen pro Gebäude umgesetzt, so Moritz im Hinblick auf die statistischen Auswertungen. Hiervon entfallen auf Gebäudesanierungen 1,45 Maßnahmen pro befragter Person (bei tatsächlicher Umsetzung sogar 2,1 Maßnahmen) und auf den Bereich der Energieerzeugung entfallen 0,34 Maßnahmen pro befragter Person (oder 1,21 Einzel-Maßnahmen (z.B. Heizung + Solar) pro Umstellung der Energieerzeugung). "Der Heizwärmebedarf wird so durchschnittlich um rund 43 Prozent reduziert, was einer CO2-Reduktion von durchschnittlich ca. 2.550 kg/a entspricht, mit der man ein Auto rund 15.000 km/pro Jahr bewegen könnte", machte Prettner auf die enormen Einsparpotentiale durch kluge Sanierungen aufmerksam.

Durch die Energieberatungen wurde zusätzlich auch ein positiver Wirtschaftseffekt erzielt, denn durchschnittlich wurde durch eine Energieberatung eine Investition in der Größenordnung von 30.500 Euro ausgelöst (thermische Sanierung: 36.300 Euro und Heizungsumstellung 20.100 Euro), so Prettner. "Pro 1.000 Beratungen wird also eine Investition von mehr als 30 Millionen Euro ausgelöst, was bedeutet, dass pro "Fördereuro" 254 "Investitionseuros" ausgelöst werden", verwies Prettner auf den enormen Mehrwert in diesem Bereich. "Die beliebteste Fördermöglichkeit bei der Maßnahmenumsetzung ist die Althaussanierung (60,7 % der Befragten), gefolgt von der Bundesförderung (24,3%) ,so Moritz.

Gemäß den statistischen Daten für die energetische Qualität des Gebäudebestandes errechnet sich für die Bauperiode 1945 bis 1980 ein Energiebedarf für die Raumwärme von 3.600 GWh/a. Wendet man die Ergebnisse des Ergebnis-Checks auf all diese Gebäude an, so könnte, bei entsprechenden thermischen Sanierungsmaßnahmen, eine Einsparung von ca. 1.550 GWh/a oder 255.420 t CO2/a erzielt werden. Mit dieser CO2-Einsparung könnte man 1.000 Autos (6 ltr./100 km) rund 38 Mal um den Äquator fahren lassen und es könnten Investitionen in Höhe von 2,34 Milliarden Euro ausgelöst werden. "Weil wir dieses enorme Potential nicht ungenützt lassen wollen und wissen, dass wir hier den Menschen direkt helfen können, Energiekosten zu sparen, befindet sich bereits ein Projekt in Ausarbeitung, mit dem vor allem von Energiearmut betroffenen Hauhalten der Tausch von Elektrogeräten ermöglicht werden soll.

Alte "Stromfresser" sollen durch neue, energiesparende Geräte ersetzt werden, um diese Haushalte nachhaltig zu unterstützen", kündigt Prettner die Einbringung des Projektantrages in der nächsten Sitzung des K-ElWOG-Fonds an. Damit soll auch der Anreiz für das bereits bestehende Angebot der kostenlosen Energieberatungen für einkommensschwache Haushalte erhöht werden, so Prettner. "Die Menschen in den betroffenen Haushalten sollen wissen, dass sie bei der Umsetzung der aufgedeckten Einsparpotentiale mit Unterstützung des Landes Kärnten rechnen können", meinte Prettner.

Im Rahmen des Ergebnis-Checks wurden 500 Kunden des Vor-Ort-Energiechecks telefonisch kontaktiert. Insgesamt waren die Daten von 447 Personen auswertbar.

 

 

 

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