"Alte Spuren. Neue Wege" 

 

erstellt am
07. 01. 13

Landesausstellung Oberösterreich und Südböhmen von 26. April bis 3. November 2013 – Vorbereitungen für die gemeinsame Landesausstellung 2013 voll angelaufen
Linz (lk) - Nach dem Erfolg der grenzüberschreitenden Landesausstellung gemeinsam mit dem Freistaat Bayern, in Ranshofen, Mattighofen und Burghausen, die mehr als 320.000 Besucherinnen und Besucher sahen, laufen die Vorbereitungen für die kommende grenzüberschreitende Schau, im Mühlviertel und in Südböhmen bereits auf Hochtouren.

Das Interesse für diese grenzüberschreitende Landesausstellung ist bereits im Vorfeld enorm. Zum einen weil es mit Freistadt und Bad Leonfelden auf oberösterreichischer Seite sowie mit Cesky Krumlov (Krumau) und Vyssi Brod (Hohenfurth) auf tschechischer Seite äußerst attraktive Standorte gibt, zum anderen weil grenzüberschreitende Landesausstellungen immer auch das Erlebnis des Besuchs beim Nachbarn beinhalten.


Landesausstellung 2013 baut Brücken
Die grenzüberschreitende Landesausstellung 2013 wird ein ganz besonderes Bindeglied in den kulturellen Beziehungen zwischen Oberösterreich und Südböhmen darstellen.

Die jeweiligen Ausstellungsstandorte, das Kloster von Vyssi Brod und das Regionalmuseum von Cesky Krumlov, zusammen mit dem dortigen Seidl-Atelier und der ehemaligen Synagoge, sowie die Braucommune von Freistadt und die Eybl-Häuser mit dem ehemaligen Bürgerspital von Bad Leonfelden sind Räume von besonderer historischer Qualität.

Für alle vier Standorte wird es ein gemeinsames Ausstellungsticket geben, das den Besucher dazu anregen soll, alle Standorte dieser Landesausstellung zu besuchen.

Die Vermarktung und Bewerbung der Landesausstellung erfolgt ebenfalls grenzüberschreitend, die Werbemittel werden jeweils in tschechischer und deutscher Sprache ausgeführt, auch vom offiziellen Ausstellungskatalog wird es eine deutschsprachige und ein tschechische Version geben.

Die Textierung der Ausstellung wird, um Sprachbarrieren zu überwinden und der internationalen Gästestruktur Rechnung zu tragen, ebenfalls in Deutsch, Tschechisch und Englisch erfolgen.


Alte Spuren, neue Wege - Die Kulturgeschichte Oberösterreichs und Südböhmens
Der Titel der Landesausstellung 2013 lautet "Alte Spuren. Neue Wege - Oberösterreich und Südböhmen". Je nachdem, in welchem Land man sich befindet, werden die Begriffe "Oberösterreich" und "Südböhmen" in jeweils umgekehrter Reihenfolge verwendet.

Der Titel wurde so ausgewählt, dass er nicht nur den in der Ausstellung gezeigten Inhalten Rechnung trägt, sondern auch im Tschechischen und im Deutschen syntaktisch und semantisch funktioniert.


Gemeinsame Kulturgeschichte als Thema
Die Ausstellung dokumentiert die gemeinsame Kulturgeschichte von Oberösterreich und Südböhmen, die gemeinsame Kulturgeschichte des Landstrichs zwischen Donau und Moldau. Neben dem "Gemeinsamen" wird aber auch auf das "Trennende" nicht vergessen, es sollen zeitgeschichtliche Aspekte genauso einfließen wie zeitgenössische und vorhersehbare zukünftige Entwicklungen.
Die Ausstellungsinhalte reflektieren damit nicht nur auf historische Fakten sondern gehen auch auf Veränderungsprozesse ein. Deutlich wird dies etwa am Beispiel "Verkehr", wo das Leben an den historischen Salzstraßen oder die Bedeutung der Pferdeeisenbahn genauso dokumentiert wird, wie das Bestreben, in naher Zukunft im Rahmen der transeuropäischen Netze eine leistungsfähige Bahnverbindung von der Ostsee in Rostock über Prag Linz und Graz ("Pyhrn-Schober-Achse") nach Rijeka zur Adria zu bauen.

Themen der Zeitgeschichte, etwa die Vertreibungen von Tschechen in der NS-Zeit und der Sudetendeutschen auf Basis der Benes-Dekrete werden ebenso thematisiert, wie die Auffassungsunterschiede in der Atomkraft am Beispiel von Temelin.

Daneben spielen auch Themen der Alltagskultur (böhmisch-österreichische Küche) eine Rolle, genauso wie die Musik (Bruckner - Smetana) und die Dichtung (Stifter - Klostermann) auf beiden Seiten sowie die bildende Kunst am Beispiel des Leonfeldner Jugendstilmalers Leopold Forstner.

Wichtig bei allen thematischen Aspekten der Ausstellung ist eine sachliche, wissenschaftlich fundierte und objektive Darstellung, so dass über die Auswahl der Ausstellungsinhalte keine Ressentiments auf- sondern abgebaut werden.

Flankierende Ausstellungen in der Synagoge von Cesky Krumlov, im Fotoatelier Seidlhaus, im Schlossmuseum Freistadt oder in den Häusern der Mühlviertler Museumsstraße werfen außerdem ein interessantes Bild auf die Lebensweise und die Alltagskultur der Menschen zwischen Donau und Moldau.


Grenzüberschreitende Kooperationen als Erfolgsgeheimnis
Die Zusammenarbeit zwischen Oberösterreich und Südböhmen auf kulturellem Gebiet wurde bereits mehrfach erfolgreich praktiziert. Im Ausstellungsbereich war es vor allem die gemeinsame Stifter-Ausstellung im Jahr 2005, die hier als bedeutende Wegmarke gilt.
Ihr ging eine vom Regionalmuseum Cesky Krumlov und der Direktion Kultur des Landes Oberösterreich gemeinsam gestaltete Wanderausstellung über Adalbert Stifter voraus, die in zahlreichen Metropolen Europas gezeigt wurde.

Für die Vorbereitung der grenzüberschreitenden Landesausstellung 2013 wurde die Zusammenarbeit nun auf weitere wichtige Institutionen und Partner ausgedehnt.

Die Projektsteuerung und Koordination auf tschechischer Seite obliegt der Regionalentwicklungsagentur RERA, vertreten durch Dr. Jiri Vlach und der Kulturverwaltung des südböhmischen Kreisamts unter Frau Ing. Kamilla Hrabaková, denen für die äußerst konstruktive und engagierte Zusammenarbeit besonderer Dank auszusprechen ist.

Auf oberösterreichischer Seite liegt das Projektmanagement in bewährter Weise bei der Direktion Kultur beim Amt der OÖ. Landesregierung. Partner sind weiters die zuständigen Organe der vier Ausstellungsgemeinden (Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderat), die Braucommune Freistadt und das EUREGIO Regionalmanagement Mühlviertel.

Kooperationen im touristischen Bereich gibt es weiters zwischen dem Oberösterreich Tourismus und der Südböhmischen Tourismuszentrale.

Dort mündet diese Zusammenarbeit vor allem in die Erstellung und Vermarktung gemeinsamer touristischer Packages und die Etablierung von Kooperationen in der Gastronomie - mit dem Ziel eines umfassenden Qualitätsmanagements. Zudem sollen auch die touristischen Angebote der Freizeitregion Lipno (Moldau-Stausee), der Stadt und der Region Freistadt sowie der Kurverwaltung Bad Leonfelden entsprechend mitvermarktet werden.

Ein umfassendes Rahmenprogramm, das gerade in Vorbereitung ist, wird auch bei dieser Landesausstellung wieder die Möglichkeit eröffnen, dass sich die Ausstellungsregion ihren Gästen mit all ihrer kulturellen Vielfalt präsentiert.
Investment, Wertschöpfung und Nachnutzung
Insgesamt wird auf oberösterreichischer Seite in die bauliche Sanierung und Adaptierung der Eybl-Häuser sowie in die museale Adaptierung des ehemaligen Bürgerspitals in Bad Leonfelden ein Betrag von rund 4,5 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln investiert.

Davon stammen 2.312.495,00 Euro aus dem Kulturressort der Oö. Landesregierung, weitere 512.063,00 Euro aus dem Wirtschafts- und Tourismusressort, sowie 761.771,00 Euro aus dem Gemeinderessort der Oö. Landesregierung und 180.000,00 Euro aus dem Bauressort der Oö. Landesregierung. Die Stadtgemeinde Bad Leonfelden bringt einen Finanzierungsanteil in der Höhe von rund 770.000 Euro ein, darin inkludiert ist auch der Ankauf der Liegenschaften.

Für die bauliche Sanierung und Adaptierung verschiedener Gebäudeabschnitte in der Braucommune Freistadt im Hinblick auf die Landesausstellung wird ein Betrag von rund 4 Millionen Euro aus Landesmitteln investiert.

Die Braucommune Freistadt investiert weitere 8 Millionen Euro aus eigenen Mitteln in betriebsbedingte Umbauten, die die Wettbewerbsfähigkeit der Brauerei auf Jahrzehnte sichern.

Dabei ist anzumerken, dass auch die Adaptierung des Gasthauses "Brauhaus" im Gebäude der Braucommune Freistadt ausschließlich aus Mitteln der Brauerei Freistadt finanziert wurde.

Die Nachnutzung erfolgt in Bad Leonfelden in Form eines bereits seit langem geplanten Stadtmuseums im Bürgerspital, weiters in Form eines Mehrzweck- und Veranstaltungssaals, der auch von der Landesmusikschule mitbenützt werden kann sowie einer Unterbringung des Tourismusbüros und in Form einer kulturellen Mischnutzung (Archiv, Probenräumlichkeiten, Brauhausgalerie etc.) in Freistadt.

Aus diesem Gesamtinvestment von 8,5 Millionen Euro an öffentlichen Mitteln und 8 Millionen Euro aus dem Cash-Flow der Brauerei ergibt sich für den Bezirk Freistadt und den Bezirk Urfahr-Umgebung eine Wertschöpfung von rund 80 - 85 Millionen Euro.

Die grenzüberschreitende Landesausstellung 2013 ist damit nicht nur ein bedeutendes Kulturprojekt sondern auch ein großer wirtschaftlicher Impuls für die Region zwischen Donau und Moldau.

 

 

 

Informationen: http://www.landesausstellung.at

 

 

 

 

 

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