Arbeitsmarkt

 

erstellt am
02. 01. 13

 Hundstorfer: Weiterhin steigende Arbeitslosigkeit und steigende Beschäftigung
Solide Ausgangslage für das Jahr 2013
Wien (bmask) - "Im Jahr 2012 hat der österreichische Arbeitsmarkt zahlreiche positive aber auch problematische Seiten gezeigt. Trotz schwacher internationaler Wirtschaftsdaten ist in unserem Land die Zahl der Beschäftigten im Jahresdurchschnitt um weitere 44.000 angestiegen. Mit 3,47 Millionen unselbständig Beschäftigten hat es noch nie zuvor so viele Arbeitsplätze gegeben", so Sozialminister Rudolf Hundstorfer am 02.01. Ende Dezember 2012 beträgt die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen 322.981 und liegt damit um 18.228 bzw. +6,0 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Zusätzlich nehmen 62.457 Personen ein Schulungsangebot des AMS war, das bedeutet eine Zunahme um 6.627 bzw. 11,9 Prozent. "Österreich hat eine solide Ausgangssituation für das kommende Jahr - so steigt insbesondere nach wie vor die Beschäftigung - Ende Dezember um rund 30.000 - und auch für 2013 prognostizieren die Forschungsinstitute, trotz der nur allmählichen Erholung des wirtschaftlichen Umfeldes, weitere Beschäftigungszuwächse", unterstrich Hundstorfer.

Aufgrund der wirtschaftlichen Probleme bei den internationalen Handelspartnern hat der Zuwachs an Exporten im Jahresvergleich lediglich +0,8 Prozent betragen. Dennoch ist die Zahl der Beschäftigten in der von den Exporten besonders abhängigen Warenproduktion um weitere 10.000 angestiegen. Zusätzlich verzeichneten der Handel und der Tourismus im Gesamtjahr 2012 jahresdurchschnittliche Beschäftigungszuwächse von jeweils 7.000 und in der Informations- und Kommunikationsbranche hat der Anstieg 4.000 betragen.

"Österreich hat 2012 innerhalb der Industriestaaten eine herausragende und international beachtete Arbeitsmarktperformance gezeigt - mit aktuell 4,3 Prozent ist die Arbeitslosigkeit mit Abstand die geringste in der Europäischen Union", sagte der Sozialminister. Die weiter steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen sowie der längere Verbleib von älteren Arbeitskräften am Arbeitsmarkt hat im abgelaufenen Jahr zu einem jahresdurchschnittlichen Anstieg des Arbeitskräfteangebots von rund 58.000 geführt und trotz der Zunahme der Arbeitsplätze ist die Zahl der jahresdurchschnittlichen Arbeitssuchenden um 13.941 auf 260.643 angestiegen.

Von Seiten der Wirtschaftsforscher kommen wieder vorsichtig positive Signale - nach deren Einschätzungen wurde in der zweiten Jahreshälfte 2012 das Konjunkturtief durchschritten. Allerdings sind zum Jahresende die Folgen dieser schwachen Quartale für den Arbeitsmarkt deutlich zu spüren.

Der frühe Wintereinbruch und die niedrigen Temperaturen in der ersten Dezemberhälfte haben die Bauwirtschaft getroffen. Mit +3.944 (+7,0 Prozent) ist mehr als ein Fünftel der steigenden Arbeitslosigkeit auf diesen Bereich zurückzuführen. In der konjunkturanfälligen Arbeitskräfteüberlassung steigt die Zahl der vorgemerkten Personen um 2.733 bzw. +8,0 Prozent und in der Warenproduktion sind um 1.657 bzw. +5,7 Prozent mehr Arbeitssuchende gemeldet. Aber auch im Tourismus und im Handel nimmt gegenwärtig die Arbeitslosigkeit um 1.996 (+7,1 Prozent) bzw. um 1.142 (+2,8 Prozent) zu.

Die Männerarbeitslosigkeit steigt mit +6,8 Prozent stärker als die Frauenarbeitslosigkeit (+4,6 Prozent), demografisch bedingt steigt die Arbeitslosigkeit bei Älteren (+9,3 Prozent) stärker als bei Jugendlichen (+3,2 Prozent). Der starke Anstieg bei den Langzeitarbeitslosen ist dadurch bedingt, dass diese nun vom Arbeitsmarktservice nachhaltige und längere Schulungen erhalten, um bessere Jobchancen zu erhalten.

Bei den Arbeitsmarkteinsteigern im Alter von 15-19 Jahren ist die Arbeitslosigkeit mit -2,7 Prozent rückläufig. "Für die Jugendlichen gilt es auch im kommenden Jahr, den Übergang vom Bildungssystem in den Arbeitsmarkt möglichst reibungslos zu gestalten. Deswegen werden neben der erfolgreichen Ausbildungsgarantie Programme wie Jugend- und Lehrlingscoaching auch 2013 weiter vorangetrieben", betonte Hundstorfer. Je schlechter die Qualifikation, desto höher sei auch das Risiko arbeitslos zu werden.

Angesichts der ebenso demografisch bedingten Alterung der Erwerbsbevölkerung gilt es aber auch die Unterstützung für ältere Arbeitskräfte weiter auszubauen. Die kürzlich beschlossene Reform der Invaliditätspension sowie das Präventionsprogramm fit2work soll den Menschen einen längeren Verbleib am Arbeitsmarkt ermöglichen. Das kürzlich in Begutachtung gegangene Fachkräftepaket mit dem Fachkräftestipendium und der Bildungsteilzeit bringt mehr Qualifikation und Jobchancen.


 

Kickl: Hohe Arbeitslosigkeit ist in weiten Teilen hausgemacht - Krise verschärft Regierungsversagen
FPÖ für umfassenden Ansatz bei Arbeitsmarktqualifizierung - Keine weitere Öffnung des heimischen Arbeitsmarktes
Wien (fpd) - "Trotz Rekordarbeitslosigkeit übt sich die Bundesregierung weiterhin im Schönreden", kritisierte der freiheitliche Generalsekretär NAbg. Herbert Kickl die Kommentare der SPÖ-Granden zu fast 400.000 Beschäftigungslosen.

"Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist durchaus in weiten Teilen hausgemacht. Die gegenwärtige Krise verschärft das arbeitsmarktpolitische Regierungsversagen", verwies Kickl auf strukturelle Versäumnisse der Arbeitsmarktpolitik und vor allem der Bildungspolitik, die sich im Pflichtschulbereich nicht mehr auf die Vermittlung der elementaren Kulturtechniken konzentriere, sondern insbesondere in den Ballungsräumen die so genannte Integration irgendwie zu bewerkstelligen versuche. Österreich drohe durch den dauerhaften Mangel an Facharbeitskräften der Verlust seiner Position als Produktionsstandort, so Kickl.

"Es ist nicht Aufgabe des Sozialministeriums dauerhaft die Versäumnisse des Bildungssystems zu flicken. Dennoch ist dies aufgrund des massiven Versagens der sozialistischen Bildungspolitik dringend notwendig", zeigte Kickl die Schwächen des Systems auf. Nach jahrzehntelanger SPÖ-Bildungsverantwortung seien viel zu viele Pflichtschulabgänger nicht mehr berufstauglich und müssten durch teure AMS-Kurse erst arbeitsfit gemacht werden, sagte Kickl, der die SPÖ-Bildungspolitik für endgültig gescheitert hält und einen umfassenden Ansatz in Sachen Arbeitsmarktqualifizierung fordert, der nicht nur Unternehmen sondern insbesondere den Pflichtschulbereich voll einbinde.

Offenbar habe die SPÖ die Gefahr zwar zumindest erkannt, versuche aber durch Zuzug von ausländischen Arbeitskräften mit den falschen Mitteln gegenzusteuern. Dies verursache nämlich nur noch mehr heimische Arbeitslose und löse das Grundproblem nicht, sondern schaffe neue gefährliche Abhängigkeiten betonte Kickl. In diesem Lichte sei auch die für 2014 geplante Ausweitung des Zugangs zum heimischen Arbeitsmarkt für rumänische und bulgarische Staatsbürger auf unbestimmte Zeit auszusetzen, forderte Kickl.

Weiters sei es dringend notwendig Maßnahmen zu ergreifen, die ältere Arbeitnehmer im Job halten. Der Übergang in die Pension aus einer Phase der Arbeitslosigkeit heraus sei keine wünschenswerte Option. Hier verwies Kickl auf das von der FPÖ geforderte Lebensarbeitszeitmodell. Hier werde bei insgesamt gleich bleibendem Lebenseinkommen, die Verdienstkurve anders gestaltet und so die ältere Arbeitskraft günstiger. Dafür erhalten Jüngere in den früheren Phasen ihrer Berufslaufbahn mehr Geld als jetzt. Am Ende bleibe gleich viel Lebenseinkommen über, so Kickl, nur die Verteilung sei besser an die Bedürfnisse der Existenz- und Familiengründung angepasst. Dies führe zu einer Win-Win-Situation für alle, betonte Kickl.


 

Bucher kritisiert skandalöse Schönfärberei Hundstorfers
Lage am Kärntner Arbeitsmarkt "besonders dramatisch"
Wien/Klagenfurt (bzö) - "Wenn die Arbeitslosigkeit im Dezember um 6,9 Prozent gestiegen ist, fast 400.000 Bürger keinen Job haben und SPÖ-Sozialminister Hundstorfer von einer "soliden Ausgangslage" spricht, dann ist das eine skandalöse Schönfärberei. Wann, wenn nicht jetzt schrillen bei Hundstorfer die Alarmglocken? Denn während immer mehr Österreicherinnen und Österreicher arbeitslos sind und sich das tägliche Leben nicht mehr leisten können, streitet die rot-schwarze Bundesregierung nur über das Randthema Wehrpflicht. In Wahrheit wollen Faymann, Spindelegger und Co. damit nur von den wahren Problemen des Landes, wie der hohen Arbeitslosigkeit, ablenken", sagte BZÖ-Chef Klubobmann Josef Bucher im Rahmen seiner Pressekonferenz in Klagenfurt zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten.

Bucher forderte die rot-schwarze Bundesregierung auf, ihren Weihnachtsurlaub zu beenden und Maßnahmen gegen die steigende Arbeitslosigkeit zu setzen. Beispielsweise müsse vor allem eine arbeitsmarktrelevante hoch qualifizierte Berufsausbildung für Jugendliche in Angriff genommen werden. "Österreich darf nicht Griechenland oder Spanien werden, wo ein Großteil der Jugendlichen keine Arbeit und damit keine Zukunftsperspektiven hat. Daher soll Hundstorfer nicht weiter verharmlosen, sondern handeln", betonte Bucher.

Als "besonders dramatisch" bezeichnete Bucher die Lage am Kärntner Arbeitsmarkt. "Die Arbeitslosigkeit ist auf hohem Niveau um 5,2 Prozent gestiegen, gleichzeitig ist die Zahl der offenen Stellen um 25,3 Prozent gesunken. Und was macht die FPK? Sie lässt die Kärntner über die Zahl der Teuerungsausgleichsempfänger raten und verlost ein Wochenende mit einem Lamborghini. Das ist unglaubliches Armutszeugnis für Dörfler und Co.", so Bucher.


 

Lugar: Österreich braucht dringend Spielraum im Budget
Wien (str) - "Die Wirtschaftskrise ist noch lange nicht überwunden. Deshalb braucht Österreich dringend einen Spielraum im Budget", kommentiert Team Stronach Obmannstellvertreter Robert Lugar die aktuelle Arbeitslosenstatistik. "Es ist höchste Zeit, dass die Regierung endlich ihre Hausaufgaben macht und umgehend eine Verwaltungs- und eine Gesundheitsreform in Angriff nimmt", mahnt Lugar.

"Die internationalen Sparprogramme beginnen zu greifen, es gibt deutlich weniger Investitionen - und das trifft auch unsere Wirtschaft hart", so Lugar. Deshalb sei es ein Gebot der Stunde, dass durch Reformen Budgetmittel "freigespielt" werden "um diese unerfreuliche Entwicklung mit fast 400.000 Arbeitslosen abfangen zu können. Wir brauchen auch Geld für Investitionen, um zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen", verlangt Lugar.

 

 

 

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