Mitterlehner: Jugendstrategie macht aus Betroffenen Beteiligte 

 

erstellt am
23. 01. 13

Wirtschafts- und Jugendminister will Mitbestimmung von Jugendlichen in der Gesellschaft ausbauen, Berufsorientierung verbessern, Bewerbung und Jobsuche erleichtern
Wien (bmwfj) - "Unsere Jugendstrategie ist ein bewusst offen gestalteter Prozess, mit dem wir aus Betroffenen Beteiligte machen wollen. Unser Ziel ist es, nicht nur eine Politik für Jugendliche zu machen, sondern vor allem gemeinsam mit ihnen", sagte Wirtschafts- und Jugendminister Reinhold Mitterlehner am 23.01. bei der Tagung "Jugendstrategie - Ziele. Erfolge. Pläne" in der Urania. Als bereits umgesetzte Maßnahme nannte Mitterlehner den seit 1. Jänner geltenden Jugend-Check. "Damit müssen die Auswirkungen von neuen Gesetzen auf Kinder und Jugendliche vorab bewertet und abgeschätzt werden. So erweitert sich auch die übliche Erwachsenenperspektive", betonte Mitterlehner. "Darüber hinaus haben wir ein neues Medienkompetenzpaket umgesetzt, mit dem allein 2012 knapp 3.000 Jugendliche und Jugendarbeiter direkt erreicht worden sind."

Motor der Jugendstrategie ist das permanente Jugendscreening über Fokusgruppen-Erhebungen, den repräsentativen Jugendmonitor sowie mehrere Online-Befragungen. "Daraus leitet sich nicht nur der Wunsch der Jugend nach einer stärkeren Mitbestimmung in der Gesellschaft ab, sondern auch zum Beispiel der konkrete Bedarf an mehr Informationen und Angeboten für Berufsorientierung, Bewerbung und Jobsuche", so Mitterlehner. Neben einem entsprechenden BMWFJ-Förderschwerpunkt im Jahr 2013 sollen daher auf Basis eines Pilotprojekts vor allem informell und non-formal erworbene Kompetenzen im Berufsleben in Zukunft stärker anerkannt werden. "Wir wollen damit auch das freiwillige Engagement im Land fördern, weil gerade sozial und gesellschaftlich engagierte Jugendliche Vorteile haben werden, wenn 'soft skills' im Berufsleben besser anerkannt werden", so Mitterlehner.

Einbindung von Offener Jugendarbeit, Bundesjugendvertretung und Bundesländern
"Obwohl Jugendarbeit in vielen Fällen kommunaler oder Bundesländerkompetenz obliegt, ist es Minister Mitterlehner gelungen, mit der Jugendstrategie jugendpolitisch und gesellschaftspolitisch relevante Themen zu sammeln, zu verdichten und mit konkreten Maßnahmen zu unterlegen, um somit auf nationaler Ebene eine Stoßrichtung für die Weiterentwicklung der Jugendarbeit vor Ort aufzuzeigen", betonte Sabine Liebentritt vom Bundesweiten Netzwerk für Offene Jugendarbeit bei der Tagung. "In der Jugendstrategie bündeln sich politische Herausforderungen mit der Expertise der Offenen Jugendarbeit, der Jugendinformation und der BJV und werden ergänzt mit aktuellen Forschungsergebnissen. Dies sichert authentische Zielvorgaben und zeigt innovative und zugleich fachlich fundierte nächste Schritte auf", so Liebentritt.

"Wenn wir die Lebensbedingungen und Perspektiven von jungen Menschen verbessern wollen, müssen wir gemeinsame Lösungen suchen und Jugendpolitik als Querschnittsmaterie behandeln, die alle angeht. Die Jugendstrategie ist dazu ein wichtiger Schritt", sagte Johanna Zauner, die Vorsitzende der Bundesjugendvertretung bei der Tagung. "Das in der Jugendstrategie benannte Ziel, Jugend in allen Politikbereichen sichtbar zu machen, ist für uns ein wichtiges Vorhaben, um alle Ressorts in die Pflicht zu nehmen, wenn es um Politik für und mit Kindern und Jugendlichen geht", so Zauner.

Die an der Tagung teilnehmenden Jugend-Landesräte Karl Wilfing (Niederösterreich), Patrizia Zoller-Frischauf (Tirol) und Greti Schmid (Vorarlberg) begrüßten die Strategie und berichteten über eigene Maßnahmen sowie Kooperationschancen durch die Jugendstrategie. "Jugendliche müssen gerade am Arbeitsmarkt alle Chancen haben und sich in der Gesellschaft stärker beteiligen können", sagte Schmid. "Unsere Erfahrung in Tirol ist, dass Jugendliche gerade auf der Gemeindeebene sehr stark an politischen Prozessen interessiert sind. Das wollen wir weiter unterstützen", sagte Zoller-Frischauf. Als Best-Practice-Beispiel ergänzte Jugend-Landesrat Wilfing die in Niederösterreich etablierten Jugend-Gemeinderäte in den Kommunen. "Zudem haben wir flächendeckend Jugend-Coaches ins Leben gerufen", so Wilfing.

Als laufender Prozess soll die österreichische Jugendstrategie Ziele, Visionen und Maßnahmen in allen Bereichen umfassen, die für Jugendliche wichtig sind. Die Handlungsfelder der Strategie orientieren sich an jenen der europäischen Jugendstrategie und reichen von Bildung, Beschäftigung und Unternehmergeist über Gesundheit und Freiwilligentätigkeit bis hin zu Partizipation, Kreativität und sozialer Integration. Grundpfeiler der Strategie ist die laufende Befragung und Einbindung der Jugendlichen und ihrer Vertreter.

 

 

 

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