Das Terrain der Kunst 

 

erstellt am
04. 02. 13

Ernüchterung und Wiederverzauberung – Facettenreiches Programm der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst vom 22. Juli bis 31. August
Salzburg (lk) - Vom 22. Juli bis 31. August findet die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg (ISBK) statt. Mit dem Kurstitel "Das Terrain der Kunst" von Olga Chernysheva umriss die ISBK-Direktorin Dr. Hildegund Amanshauser am 04.02. in Salzburg in einem Informationsgespräch das Kursprogramm 2013.

"Das Programm 2013 ist vielfältig und facettenreich und spannt den Bogen von der Steinbildhauerei bis zur Medienkunst, von der 'Arte útil' (Nützliche Kunst) bis zur Schmuckkunst und zur kuratorischen Praxis. Es befasst sich mit dem Erforschen, Definieren und Deuten des Terrains, in dem Kunst sich ereignet, produziert, präsentiert und vermittelt wird. Es geht dabei auch um die Ernüchterung, die zwischendurch unvermeidbar ist, und die anschließende Wiederverzauberung. Die Teilnehmenden werden in den Kursen dabei begleitet, ihren eigenen künstlerischen Kosmos zu entdecken, sich Freiräume zu schaffen und diese aus- und umzubauen", so Amanshauser. Die 21 ein- bis vierwöchigen Kurse finden an den drei Orten Festung Hohensalzburg, Alte Saline Hallein und Kiefer Steinbruch Fürstenbrunn statt.

Highlights
Figuration oder Abstraktion? Der Maler Norbert Bisky begibt sich mit seinen Studierenden in das dazwischen liegende Spannungsfeld. Der Kontrast zwischen präziser Abbildung und freier Formulierung wird hier als Bereicherung der malerischen Möglichkeiten erfahrbar. Ebenfalls mit Malerei arbeitet Hubert Scheibl, der vom 20. Juli bis 20. Oktober 2013 eine Einzelausstellung im Museum der Moderne Salzburg präsentiert. In seinem Kurs untersucht er, wie populäre Medien wie Film oder Musik die Malerei beeinflussen können. Neben Katharina Sieverding wird Paolo Woods einen Fotografiekurs leiten. Paolo Woods ist als Dokumentarfotograf in verschiedenen Konfliktregionen der Welt (derzeit Haiti) für Time, Newsweek, Le Monde, Geo und andere internationale Publikationen tätig und auch mit zahlreichen Kunstausstellungen erfolgreich. Sein Kurs widmet sich der Frage, wie Fotografie Geschichten erzählen kann.

Die russische Künstlerin Olga Chernysheva ist bekannt für ihre lyrischen Erkundungen von Individualität innerhalb einer sich im Umbruch befindenden Gesellschaft. Ihr Kurs fokussiert auf die Ausarbeitung der individuellen künstlerischen Landschaft, die sich in unterschiedlichen Medien ausdrücken kann. Robert Kus'mirowski wird gewöhnlich als "Genie des Fake" bezeichnet. Ganze Situationen, Räume oder Landschaften baut er akribisch nach. Seine Studierenden werden anhand vorgegebener Materialen und Situationen neue skulpturale Perspektiven erarbeiten. Alltagsobjekte sind Ausgangsmaterial in Christoph Draegers Kurs. In Form von Collagen und Assemblagen untersuchen die Studierenden Bedeutungsverschiebungen der Objekte, wenn diese in andere Zusammenhänge gebracht werden. Tania Bruguera konzentriert sich in ihrem Workshop auf die Frage, welche konkreten gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen Kunst haben kann.

Weitere Künstler/innen und Kurator/innen: Nancy Adajania, Shaina Anand/Ashok Sukumaran, Sarnath Banerjee, Leya Mira Brander, Charlotte Cullinan, Milena Dragicevic, Bassam El Baroni, Felix Gmelin, Hanspeter Hofmann, Thomas Kilpper, Mara Mattuschka, Lucy Sarneel, Schälling|Enderle.

Anmeldung, Stipendien, Fristen
Die Kursgebühr liegt je nach Kursdauer zwischen 430 Euro und 1.120 Euro. Dafür werden zirka 90 Stipendien vergeben. Stipendienbewerbungen sind (ausschließlich in elektronischer Form) bis zum 10. April 2013 einzureichen. Allgemeiner Anmeldeschluss zu den Kursen ist der 15. Mai 2013. Nachnominierungen sind je nach Kursbelegung auch später noch möglich.

60 Jahre Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg
Die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg, 1953 von Oskar Kokoschka als "Schule des Sehens" auf der Festung Hohensalzburg gegründet, feiert 2013 das 60-jährige Jubiläum ihres Bestehens. Aus diesem Anlass erscheint im Frühjahr 2013 im Jung und Jung Verlag Salzburg eine Publikation. Martin Fritz unternimmt darin in seinem umfassenden Essay eine Gesamtdarstellung der Internationalen Sommerakademie von den Anfängen unter Oskar Kokoschka bis heute.

 

 

 

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