Zahl der Einbürgerungen stieg 2012 auf 7.107 Personen

 

erstellt am
18. 02. 13
14.00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Zahl der Einbürgerungen ist 2012 gegenüber dem Vorjahr um 5,2% gestiegen. Im abgelaufenen Jahr erhielten laut Statistik Austria 7.107 Personen die österreichische Staatsbürgerschaft, darunter 64 Personen mit Wohnsitz im Ausland. Bereits 35,7% aller Eingebürgerten sind in Österreich geboren. Die wichtigsten Herkunftsstaaten der Eingebürgerten sind die Türkei, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Kosovo und Kroatien.

Die Einbürgerungszahlen waren seit dem Rekordjahr 2003 (45.112 Fälle) kontinuierlich gesunken und hatten im Jahr 2010 ein Minimum von 6.190 erreicht. Der seit 2011 (6.754) abzulesende Trend steigender Einbürgerungen setzte sich 2012 (7.107) weiter fort, blieb aber unter der Zahl des Jahres 2009 (7.990 Fälle; siehe Grafik). 2012 lag die Einbürgerungsrate wie im Vorjahr bei 0,7%; d. h., auf 100 Ausländer und Ausländerinnen mit Hauptwohnsitz in Österreich fielen im Durchschnitt 0,7 Einbürgerungen. Über den Zeitraum von 2000 bis 2005 hatte die Einbürgerungsrate durchschnittlich 5% betragen.

Rechtsanspruch ist der häufigste Einbürgerungsgrund
Einbürgerungen aufgrund eines Rechtsanspruchs nahmen auch 2012 zu, sie machten die Hälfte der Einbürgerungen aus (3.665 bzw. 51,6%). Dabei wurden 1.716 Personen nach der Bestimmung § 11a Abs. 4 "mindestens sechsjähriger Wohnsitz in Österreich und besonders berücksichtigungswürdige Gründe" (z. B. Geburt in Österreich, EWR-Staatsangehörigkeit oder Asylberechtigung) eingebürgert. Weiteren 533 Personen wurde die Staatsbürgerschaft nach § 12 Z1 "15-jähriger Wohnsitz in Österreich und nachhaltige Integration" verliehen, und auf 944 Frauen und Männer traf der Einbürgerungsgrund "Ehe mit einem Österreicher bzw. einer Österreicherin" (§ 11a Abs. 1 und 2) zu. Auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr lag der Anteil an Einbürgerungen aufgrund der "Erstreckung der Verleihung" (2.195 Personen bzw. 30,9%): 2012 betraf dies 279 Ehegatten (§ 16) und 1.916 Kinder (§ 17). In 1.247 Fällen wurde die österreichische Staatsbürgerschaft im Ermessen verliehen (17,5%). Darunter fallen mehrheitlich Einbürgerungen nach mindestens zehnjährigem ununterbrochenem Hauptwohnsitz in Österreich (1.194 Personen; § 10 Abs. 1 StbG).

Unterschiede in den Bundesländern
Im Ländervergleich verzeichnete Wien den stärksten Zuwachs an Einbürgerungen gegenüber 2011 (+20,3%), gefolgt von Oberösterreich (+9,9%) und der Steiermark (+5,5%). In allen anderen Bundesländern gab es 2012 weniger Einbürgerungen als im Vorjahr: Kärnten (-16,7%), Vorarlberg (-9,1%), Tirol (-6,5%), Niederösterreich (-4,0%), Salzburg (-1,9%), Burgenland (-0,7%).

Hoher Anteil jüngerer Personen
Mehr als ein Drittel der Neo-Österreicherinnen und -Österreicher waren bei der Einbürgerung zwischen 30 und 44 Jahre alt (2.445 Personen bzw. 34,4%). An zweiter Stelle standen 2.029 minderjährige Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren (28,5%), gefolgt von jungen Erwachsenen zwischen 15 und 29 Jahren (1.943; 27,3%). 586 (8,2%) der Eingebürgerten waren zwischen 45 und 59 Jahre alt, und nur 104 oder 1,5% hatten das 60. Lebensjahr überschritten (siehe Grafik).

Bisherige Staatsangehörigkeit: Türkei an erster Stelle
Unter den über 120 Ländern der bisherigen Staatsangehörigkeit teilt sich knapp die Hälfte der Einbürgerungen des Jahres 2012 auf vier Nationalitäten auf. Eingebürgerte mit bisher türkischer Staatsangehörigkeit (1.200; 16,9%) sowie Staatsangehörige aus Bosnien und Herzegowina (1.131; 15,9%) stellen gemeinsam ein Drittel aller Einbürgerungen. An dritter und vierter Stelle folgen Serbien (710; 10,0%) und Kosovo (423; 6,0%). Auch die Länder Kroatien (401), Russische Föderation (316), Rumänien (275) sowie Afghanistan (179), Indien (171) und Iran (168) fallen unter die Top 10.

Die Zahl der Einbürgerungen von Staatsangehörigen aus den Nachfolgestaaten Ex-Jugoslawiens (ohne Slowenien) sowie Einbürgerungen von Personen mit bisher türkischer Staatsangehörigkeit lagen 2012 auf einem ähnlichen Niveau wie im Jahr zuvor. Anstiege gegenüber 2011 verzeichneten die Staaten der europäischen Union und übrige europäische Staaten (jeweils +9%). Dabei stammten mehr als drei Viertel aller eingebürgerten Personen aus der EU aus den 2004 und 2007 beigetretenen Ländern. Ein etwas stärkerer Zuwachs war bei den außereuropäischen Herkunftsländern (+13%) zu beobachten.

Das Verhältnis zwischen im Inland (2.538) und im Ausland (4.569) geborenen eingebürgerten Personen liegt bei 35,7% zu 64,3%. Betrachtet man das Geburtsland der nach Österreich zugewanderten Personen, so sind die meisten Eingebürgerten in Bosnien und Herzegowina (748) geboren, gefolgt von der Türkei (555), Serbien (320), dem Kosovo (279) sowie der Russischen Föderation (232).

 

 

 

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