Es geht aufwärts, aber vorerst nur langsam

 

erstellt am
14. 02. 13
14.00 MEZ

Bank Austria Konjunkturindikator steigt im Jänner auf minus 0,2 Punkte und erreicht damit wieder Niveau vom Sommer 2012
Wien (ba) - Das Umfeld für die österreichische Wirtschaft hat sich seit dem Jahresbeginn weiter verbessert. „Der Bank Austria Konjunkturindikator ist im Jänner auf minus 0,2 Punkte gestiegen. Damit liegt der Indikator nach der unerfreulichen Entwicklung im Herbst aktuell wieder auf Höhe der Werte während der vorjährigen Sommermonate, als die österreichische Wirtschaft leicht zulegen konnte“, meint Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer. Die Stimmung in der heimischen Wirtschaft hat sich gedreht und signalisiert, dass der konjunkturelle Tiefpunkt schon hinter uns liegt. „Es gilt sich von den ungünstigen, rückwärtsgerichteten Wirtschaftsdaten, die derzeit veröffentlicht werden, nicht täuschen zu lassen. Die Verschärfung der Rezession in Europa und der BIP-Rückgang in Österreich im vierten Quartal 2012 sind Schnee von gestern. Die österreichische Wirtschaft hat aktuell bereits zur Erholung angesetzt, zumindest in kleinen Schritten“, zeigt sich Bruckbauer optimistisch.

Das Aufwärtstempo des Bank Austria Konjunkturindikators hat sich im Jänner spürbar erhöht. Hinsichtlich der einzelnen Komponenten ist der aktuelle Trend jedoch noch recht durchwachsen. Während in einzelnen Ländern der Eurozone wie Frankreich, Italien oder Spanien die Industriestimmung verhalten blieb, hat auf gesamteuropäischer wie auch globaler Ebene die Zuversicht seit Jahresbeginn zugenommen. Die stark exportorientierten österreichischen Produktionsunternehmen gehen daher abermals mit der Erwartung verbesserter Geschäftsaussichten in die kommenden Monate. Auch das heimische Verbrauchervertrauen geht seit dem Jahreswechsel stetig nach oben. „Bei den weichen Frühindikatoren, wie der Stimmung unter den Produzenten als auch Konsumenten, zeichnet sich in Österreich ein Aufwärtstrend ab, der eine Belebung der harten Konjunkturdaten in den kommenden Monaten nach sich ziehen wird“, meint Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl.

Nach den roten Zahlen im Schlussquartal 2012 rechnen die Ökonomen der Bank Austria bereits für das erste Quartal 2013 mit einer Rückkehr der österreichischen Wirtschaft auf den Wachstumspfad. Allerdings kommt die Belebung derzeit nur langsam in Schwung, was für den Jahresbeginn nur einen Anstieg des BIP um 0,1 Prozent zum Vorquartal erwarten lässt. „Das Tempo der Erholung bleibt vorerst auch gering, wird aber im weiteren Jahresverlauf, voraussichtlich schon während des zweiten Quartals, spürbar an Kraft gewinnen. Damit wird sich das Wirtschaftswachstum im Gesamtjahr 2013 auf 0,9 Prozent erhöhen, nach vorläufig 0,7 Prozent im vergangenen Jahr“, prognostiziert Pudschedl. Die globale Erholung und die Verbesserung des europäischen Wirtschaftsumfelds geben der Nachfrage nach österreichischen Erzeugnissen im laufenden Jahr frische Impulse, wenn auch der direkte Wachstumsbeitrag der Nettoexporte nur gering ausfallen wird. Vor allem von den Investitionen wird der Aufschwung im Jahr 2013 Unterstützung erhalten. Länger aufgeschobene Investitionen werden in den kommenden Monaten getätigt werden, nachdem sich die Verunsicherung rund um die Eurokrise gelegt hat und Geschäftschancen daher wieder offensiver begegnet wird. Eine Stütze des Wachstums wird mit zunehmendem Jahresverlauf auch der private Konsum werden. Zwar dämpft die derzeit noch ungünstige Entwicklung am Arbeitsmarkt, doch bereits in der zweiten Jahreshälfte ist mit etwas kräftigerer Konjunkturunterstützung die Trendwende möglich. Im Jahresdurchschnitt 2013 ist allerdings ein Anstieg der Arbeitslosenquote auf 7,3 Prozent zu erwarten.

Inflation bleibt im ersten Quartal klar über 2 Prozent
Nach der durchschnittlichen Teuerung um 2,4 Prozent im Jahr 2012 und dem Jahreshöchststand der Inflation gegen Ende des Jahres mit 2,8 Prozent im Jahresvergleich, wird die Inflation im ersten Quartal trotz einsetzenden rückläufigen Trends sogar noch über dem Jahresdurchschnitt von 2012 liegen. Erst danach sorgt ein Basiseffekt ausgehend von der Entwicklung der Rohölpreise für ein rascheres Absinken, zumal durch die insbesondere anfangs sehr moderate Konjunkturdynamik keine nachfrageinduzierte Preiseffekte zu erwarten sind. „Nach der nur langsam sinkenden Inflation der ersten Monate, ist in der zweiten Jahreshälfte 2013 dann mit Werten unter der 2-Prozent-Grenze zu rechnen, was dem Konsum und damit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung helfen wird. Für das Gesamtjahr 2013 gehen wir von einer durchschnittlichen Inflation von 2,2 Prozent aus“, meint Bruckbauer.

 

 

 

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